Ricoh Caplio R10 im Test

Ricoh bringt mit der Caplio R10 wie gewohnt eine gut verarbeitete, zuverlässige Digitalkamera auf den Markt. Zwar sind wie immer nur wenig Einstellungsmöglichkeiten gegeben, aber die Praxisnähe von Brennweitenspektrum und Ausstattung sowie die gute Bedienung sprechen laut der Tests für die Ricoh R10. Eine kleine Einschränkung stellt die laut Testberichten sinkende Bildqualität in den höheren Empfindlichkeiten dar, womit die Ricoh-Kamera nur für Aufnahmen bei Tageslicht zu empfehlen ist.

Gehäuse & Bedienung
Das Metall-Gehäuse der Ricoh Caplio R10 ist sehr gut verarbeitet. Bezüglich der Änderungen am Design sind sich die Tester nicht einer Meinung. Eine Redaktion meint, die Kamera sei nicht mehr so gut zu halten wie die Vorgängerin, die Ricoh Caplio R8. Ein anderer Test lobt hingegen die gute Auflagefläche für den Zeigefinger. Somit ist das Design wohl Geschmackssache. Das Display kann sich mit einer Größe von 3 Zoll und einer dem angemessenen, sehr guten Auflösung von 460.000 Pixeln sehen lassen. Ärgerlich ist laut eines Tests die Positionierung des Fachs für Akku und Speicherkarten, das nicht zugänglich ist, sobald die Kamera auf einem Stativ steht.
Das Menü macht einen aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck, nur reagiert es einem Test zufolge etwas träge. Außer einem manuellen Fokus (mit Lupenansicht) und einer Blitzlichtkorrektur sind kaum manuelle Einstellungsmöglichkeiten vorhanden. Dafür kann der Fotograf zwei Profile unter "My Modi" speichern und die Funktionstaste frei belegen.
 
Optik & Bildqualität
Das Brennweitenspektrum der Ricoh Caplio R10 beginnt mit einem zeitgemäßen Weitwinkel von 28 mm und reicht mit einem 7,1-fach-Zoom hoch bis 200 mm. Der Makromodus mit einem Minimalabstand von nur 1 cm kann im Test überzeugen.
Die Bildqualität ist ein kleiner Kompromiss: Obwohl sich die R10 in Auflösung und Sensorgröße nicht von der Vorgängerin unterscheidet, leidet die Auflösung von 10 Megapixeln ein wenig unter der starken Rauschunterdrückung. Dadurch liegt sie laut Test etwas unter dem derzeit gängigen 10-Megapixel-Durchschnitt. Bei ISO 400 haben die Tests einen Abfall der Auflösung gemessen, dazu schlechte Kontrastwerte und leicht auffallendes Rauschen. Ein Test verweist zudem auf Artefakte in homogenen Flächen und eine schlechtere Auflösung in den Rändern der Bilder bei Weitwinkelaufnahmen. In den niedrigeren Empfindlichkeiten bis ISO 200 können sich die Bilder laut der Tests aber mit guten bis sehr guten Ergebnissen sehen lassen. Die Werte für Verzeichnung und Vignettierung gaben in keinem Test und keiner Brennweite Anlass zur Kritik. Auch chromatische Aberration war nicht zu finden.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Die Tester lobten in puncto Ausstattung besonders den Selbstauslöser mit individueller Zeitangabe, den Modus für Intervall-Aufnahmen und die digitale Wasserwaage für das Hoch- und Querformat, die piept, wenn sie gerade ausgerichtet ist. Angesichts der geringen Verzeichnung, die im Test ermittelt wurde, eignet sich die Ricoh R10 damit ausgezeichnet für die Architekturfotografie. Der Akku ist mit einer Leistung von 160 – 610 Aufnahmen pro Ladung in Ordnung.
Aktiviert ist die Kamera in etwa zwei Sekunden. Sie kann vom zuverlässigen Autofokus profitieren, der zwar sehr präzise scharfstellt, aber etwas langsam dabei ist. Die Auslöseverzögerung der R10 liegt laut Test-Messungen bei 0,87 Sekunden im Tele, sonst bei ca. 0,69 Sekunden. Schnappschüsse bekommt man so nicht hin.