Ricoh Caplio GX100 im Test

Mit ihrer Weitwinkel-lastigen Optik inklusive optionalem Weitwinkelkonverter für 19 mm ist die Ricoh Caplio GX100 ein echtes Nischenprodukt für Kenner. Volle manuelle Einstellungsmöglichkeiten und RAW-Modus runden das Bild ab.

Gehäuse & Bedienung
Das klassisch anmutende Gehäuse der Ricoh Caplio GX100 besticht laut der Testberichte durch seine hochwertige Verarbeitung, außerdem liegt die Digitalkamera griffig in der Hand. Das 2,5''-Display bietet eine gute Auflösung von 230.000 Pixeln. Die Digitalkamera erschließt sich Anfängern in kürzester Zeit durch das gut strukturierte Menü und die durchdachte Anordnung der Bedienelemente. Aber nicht nur Fotografieeinsteiger kommen auf ihre Kosten, auch erfahrenen Hobbyfotografen kommt zu Gute, dass alle Belichtungsoptionen auch manuell eingestellt werden können. Neben der vollen manuellen Kontrolle, kann auch auf Blenden- und Belichtungsautomatik zurückgegriffen werden. Ungünstigerweise wurde der oft benötigte Bildstabilisator nach dem Geschmack der Testberichte zu tief im Menü versteckt.

Optik & Bildqualität
Ungewöhnlich für eine Digitalkamera ist der Brennweitenbereich von 24-72 mm. Um das Weitwinkel zu begünstigen, wurde das gesamte Spektrum in die kurzen Brennweiten verschoben. Dafür verfügt die Ricoh Caplio GX100 über nicht so lange Telebrennweiten wie viele andere Digitalkameras. Dies kommt besonders der kreativen Bildgestaltung bei Landschafts- und Architekturfotografie zu Gute, aber auch Aufnahmen in engen Räumen werden begünstig. Durch ein Schraubgewinde am Objektiv ist es sogar möglich einen Weitwinkelkonverter anzubringen, wodurch die Brennweite noch stärker auf 19 mm verkürzt werden kann. Die Randabdunkelung und Verzeichnung hält sich laut der Tests sogar im kritischen Weitwinkel in Grenzen.
Die Auflösung der Ricoh Caplio GX100 ist hervorragend, in einem Test sogar der Sieger. Auch mit der optionalen Vorsatzlinse verschlechtert sich die Auflösung nicht. Negativ fiel im Test wiederum das Bildrauschen auf, das zwar bei ISO 100 sehr gut ist, aber schon bei einer Empfindlichkeitsstufe von ISO 200 sichtbar wird. Bei ISO 400 sind die Bilder laut verschiedener Testberichte nicht mehr unbearbeitet zu verwenden. Bei Verwendung des internen Blitzes arbeitet der automatische Weißabgleich nicht sehr zuverlässig. Durch einen Blitzschuh ist es aber möglich, einen externen Blitz anzuschließen. An diesen Anschluss kann auch ein zusätzlicher Winkel-LCD-Sucher angebracht werden.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Im Test erwies sich der Bildstabilisator der GX100, der durch Gegenbewegung des Sensors funktioniert, als nur mäßig wirksam. Dagegen konnte die exzellente Makrofunktion der Kamera die Tester beeindrucken. Effektvolle Nahaufnahmen sind bereits ab einer Objektentfernung von 1 cm möglich. Fortgeschrittene Fotografen werden sich über den RAW-Modus freuen.
Die Ricoh GX100 ist laut der Tests eine absolut schnappschusstaugliche Kamera. Eingeschaltet und einsatzbereit ist sie innerhalb kürzester Zeit. Ein Test maß sogar nur rekordverdächtige 0,15 Sekunden! Auch der Serienbildmodus konnte nur halb überzeugen, denn gegen die sehr kurze Auslöseverzögerung wirken die 2,3 Bilder pro Sekunde bei einer Bildfolge von lediglich 4 Bildern im RAW-Modus etwas lahm. Der JPEG-Serienmodus wiederum ist um einiges schneller.