Olympus mju Tough 8010 im Test

Olympus hat als einer der ersten Digitalkamera-Anbieter eine Outdoor-Digitalkamera-Serie herausgebracht. Damals hieß sie „SW“, heute „Tough“. Bis zum heutigen Tag sind laut verschiedener Tests die Olympus-Outdoor-Digitalkameras die wohl robustesten Gehäuse auf dem Markt. Doch in puncto Bildqualität und Auslösegeschwindigkeit lässt sich Olympus mit seinen wasserdichten leider immer weiter abhängen, und die Olympus mju Tough 8010 ist da keine Ausnahme.

Gehäuse & Bedienung
Das 2,7''-Display löst mit 230.000 Pixeln durchschnittlich auf. Kritisiert wurde in den Tests die zu dunkle Vorschau bei wenig Licht. Bei Sonne oder unter Wasser fällt außerdem auf, dass das Display etwas zu wenig Leuchtkraft hat, um dann noch gut eingesehen werden zu können. Gefallen hat aber der gute Einblickwinkel des Displays von 150° und das kleine LED-Lämpchen neben dem Blitz, dass als Lichtquelle für Unterwasser-Nahaufnahmen dient. Die Aluminium-Beschichtung des Gehäuses ist laut Test hochwertig, aber schwer – die Olympus mju Tough 8010 wiegt im betriebsbereiten Zustand 215 g. Die nichtausfahrende Linse wird von einem Schutzglas geschützt. Zusätzlich dazu schiebt sich eine Schutzklappe vor die Linse. Diese verhakte sich in einem Test mit Sand – also aufgepasst.
Bedientechnisch hat sich im Vergleich zu dem Vorgänger nicht viel getan. Manuelle Einstellungen sind nach wie vor nicht gegeben, damit ist die Digitalkamera Olympus mju Tough 8010 laut der Tests für fortgeschrittene Fotografen höchstens als Badespielzeug interessant. Wer aber nur eine Kamera zu zielen und abdrücken sucht, kann mit der zuverlässigen Automatik der Olympus mju Tough 8010 glücklich werden. Auf die Tasten kann man zum Teil verzichten, denn auch die mju Tough 8010 hat die altbekannte Tipp-und Klopf-Bedienung der SW/Tough-Reihe: durch Klopfen auf die verschiedenen Seiten können verschiedene Kamerafunktionen aktiviert werden. Laut Test praktisch unter Wasser oder mit dicken Handschuhen.
Kritisiert wurde in einem Testbericht das nicht gerade logisch aufgebaute Menü der Olympus mju Tough 8010 und die teils schwammigen Druckpunkte der Tasten. Dafür gefielen die recht ausführlichen Hilfetexte zu verschiedenen Kameraeinstellungen und der Guide-Modus.

Optik & Bildqualität
Mit einem 3,6-fachen Brennweitenspektrum von einem echten Weitwinkel von 28 mm bis in ein leichtes Tele von 102 mm kann die Digitalkamera in den Test gut gefallen.  Der Zoom wird langsam durchfahren, was es ermöglicht, den Bildausschnitt sehr genau zu wählen. Die Lichtstärke ist mit f3,5 bis f5,1 aber nur durchschnittlich. Der Makromodus ist mit 2 cm Mindestabstand recht vielversprechend.
Die Bildqualität wurde in den Tests als in Ordnung beschrieben, wenn auch mit den typischen Fehlern behaftet, die ein kleiner Sensor von 1/1,233'' und 14 Megapixel mit sich bringen: starkes Rauschen und mäßige Auflösung. Schon ab ISO 200 iat laut eines Testberichts in der 100%-Vergrößerung Rauschen zu entdecken.Und das, obwohl – wie so oft bei Olympus' Kompakten – eine kamerainterne Rauschunterdrückung eingreift. Das hat einen zunehmenden Texturverlust zur Folge, je höher die verwendete ISO-Zahl steigt. Laut eines Tests ist die Olympus mju Tough 8010 mit ihren 14 Megapixeln damit in puncto Auflösung schlechter als so manche 10-Megapixel-Kamera. Spätestens ab ISO 800 ist das Rauschen sehr stark. Beim Kontrast und der Farbdarstellung konnte die Digitalkamera dagegen gefallen.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Die Olympus mju Tough 8010 ist mit einem HD-Videomodus ausgestattet, der aber - wie die Fotos - eine nur mäßige Qualität vorweisen kann. Farbdarstellung, Kontraste und Details sind in Ordnung, wenn auch nicht berauschend. Ärgerlich war laut eines Tests, dass sich Blooming-Effekte zeigten (von hellen Lichtquellen ausgehende weiße Streifen von der unteren bis zur oberen Bildkante). Gut war hingegen beim Video der schnelle automatische Weißabgleich, der die Farben schnell auf eine neue Lichtquelle einstellte. Der Ton wurde im Test bemängelt, da jede Regung des Objektivs im späteren Film zu hören war. Per miniHD-Anschluss können die Geräte auf einem HD-fähigen Gerät direkt betrachtet werden.
Der Autofokus der Olympus mju Tough 8010 zeigt laut Test die typischen Schwächen von Olympus-Kompakten. Die Auslöseverzögerung betrug mit Autofokus in den Tests oftmals über eine Sekunde. Unsere Schnappschusstauglichkeits-Grenze liegt bei 0,5 Sekunden. Wer unter Wasser Fische fotografieren will, die bekanntlich schnell wieder weg sind, wird hier des öfteren frustriert sein. Auch aktiviert ist die Digitalkamera Olympus mju Tough 8010 laut Test erst nach ewigen 5,5 Sekunden – Durchschnitt sind hier knapp über 2 Sekunden.