Nikon Coolpix S80 im Test

Die Nikon Coolpix S80 ist die Nachfolgerin der Nikon S70. Zwar ist sie etwas schmaler, doch dafür muss auch auf das Weitwinkel von 28 mm der Vorgängerin verzichtet werden.

Gehäuse & Bedienung
Drauflos-Knipser mit einem ausgeprägten Stilbewusstsein sollen sich von der Nikon Coolpix S80 angesprochen fühlen. Mit einer Tiefe von nur von 17 mm passt die Digitalkamera locker in die Hemdtasche. Typisch für eine flache Flunder wie die Nikon S80 ist das Objektiv in Periskopbauweise, das beim Zoomen nicht ausfährt. Herausragendes Merkmal der kleinen Digitalkamera ist ihr mit 3,5 Zoll riesiger OLED-Touchscreen, der mit 819.000 Bildpunkten sehr hoch auflöst und eine scharfe Vorschau liefert. Hierüber erfolgt auch über den die Bedienung.
Die Coolpix S80 kann mit einer fast tastenlosen Bedienung überzeugen. So finden sich bis auf den Auslöser keine weiteren Bedienelemente an dem eleganten, abgerundeten Metallgehäuse. Aktiviert wird die Kamera über das Hochschieben des Objektivschutzes. Selbst auf den Auslöser kann der Fotograf verzichten und stattdessen einfach durch Berühren des Touchscreens scharfstellen und auslösen – einfacher geht es kaum. Leider reagiert das Display laut eines Tests etwas zeitverzögert und zeigt bei wenig Licht eine sehr verrauschte Vorschau.   
Für gelungene Bilder auf Knopf- bzw. Fingerdruck bringt die Digitalkamera eine Reihe von Automatiken (Motivautomatik, Gesichts-, Lächelerkennung, Blinzelwarner) mit. Dazu gesellen sich Filtereffekte (Fischauge, Miniaturlandschaft), mit denen Fotos direkt in der Kamera bearbeitet werden können. Manuelle Einstellungsmöglichkeiten von Zeit und Blende gibt es nicht.

Optik & Bildqualität
Das Objektiv zoomt übrigens 5-fach von 35 bis 175mm. Etwas mehr Weitwinkel wäre nicht verkehrt gewesen, aber dafür wird der Telebereich begünstigt. Ein optischer Bildstabilisator soll verwackelten Aufnahmen vorbeugen.
Konstruktionsbedingt lässt eine innenliegende Optik normalerweise Schwächen bei der Bildqualität (Verzeichnung, Randabschattung) befürchten. Doch was diese Punkte angeht, fand sich keine Kritik zu Nikon S80. In den niedrigen ISO-Empfindlichkeiten (ISO 100) präsentierte die Digitalkamera in Test eine sehr gute Auflösung sowie sehr schöne Bilddetails. Bei steigenden ISO-Zahlen beginnt ein Rauschfilter einzugreifen, doch da dieser sehr zurückhaltend arbeitet, bleibt die Schärfe gut erhalten. Nur wird so leider das Rauschen nicht komplett entfernt. Rauschen oder glattgebügelte Bilder – einen Kompromiss muss man in dieser Preisklasse fast immer eingehen. Bis inklusive ISO 400 waren die Ergebnisse aber gut. Kritisiert wurde der abfallende Kontrast im Tele.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Natürlich lassen sich mit der 14-Megapixel-Kamera auch Videos aufzeichnen. Wie schon die Vorgängerin nimmt die Nikon S80 HD-Videos mit 1.280 x 720 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Der Ton wird dabei in Stereo aufgezeichnet.
Bei der Auslösegeschwindigkeit zeigte die Nikon Coolpix S80 sehr gute Ergebnisse. Mit 0,36 Sekunden im Weitwinkel und 0,4 Sekunden im Tele bewegte sich die Digitalkamera souverän im schnappschusstauglichen Bereich unter 0,5 Sekunden. Die Fehlerquote bei Dämmerlicht war laut Test allerdings recht hoch.