Nikon Coolpix S70 im Test

Ein großes Touschscreen-Display – das bedeutet bei der Nikon Coolpix S70 nicht 3'', sondern ganze 3,5''. Überraschend ist der große Zoomumfang von 28 bis 140 mm in einer innen liegenden Optik. Ob das der Bildqualität gut tut, verraten die Testberichte zu der Digitalkamera.

Gehäuse & Bedienung
Mit einer Gehäusetiefe von 20 mm ist die Nikon Coolpix S70 sehr flach und passt sogar in die Hemdtasche. Aktiviert wird die Digitalkamera durch Schieben des Objektivdeckels, was ein Test als sehr elegant befand. Die Oberfläche gefiel in den Tests ebenfalls sehr gut. Einziger Kritikpunkt war in einem Testbericht die billige Akku-Abdeckung aus Plastik.
Die Nikon Coolpix S70 wird einzig und allein über das große 3,5''-OLED-Display bedient. Nur eine einzige Taste ist übrig geblieben: der Auslöser. Aber auch auf den kann man verzichten und über das Touchscreen auslösen. Die tastenlose Bedienung wurde konsequent umgesetzt. Rechts und links auf dem Display stehen Symbole, die zu verschiedenen Menü-Punkten führen. Auf Druck reagieren sie einigermaßen schnell. Die früheren Touchscreen-Schwächen, dass man ungeduldig zweimal getippt hat und und sich in irgendwelchen Untiefen des Menüs wiedergefunden hat, scheinen vorbei. Sogar die Zoomwippe ist über das Display zu steuern – das ist allerdings laut Test etwas fummelig und führt bei unachtsamer Handhabung dazu, dass der gewünsche Bildausschnitt verpasst wird. Ein Test war von dieser Bedienungsart so genervt, dass der Autor sich gar den klassischen Zoomhebel zurückwünschte.
Das manuelle Scharfstellen dagegen funktioniert extrem einfach: Schlicht auf die scharf gewünschte Stelle tippen. Wer ein iPhone hat, dem wird außerdem die Methode des Blätterns durch die Bilder bekannt vorkommen. Das Display hat einen hohen Einblickwinkel, aber eine für 3,5'' nur unzureichende Auflösung von 288.000 Pixeln – da kann man bei genauem Hinsehen die einzelnen Pixel erkennen.

Optik & Bildqualität
Mit einem fünffachen Brennweitenspektrum von 28 bis 140 mm steht dem Fotografen mit der Nikon Coolpix S70 vom Weitwinkel bis zum Tele alles zur Verfügung, was man im Schnappschussalltag braucht. Dazu unterstützen ein digitaler und ein laut Test sehr gut funktionierender optischer Stabilisator die langen Brennweiten.
Die Optik ist innen liegend, fährt also nicht aus. Das lässt typische Mängel in der Bildqualität vermuten, wie eine starke Verzeichnung, doch diese hält sich erfreulich zurück. Eine andere Anfälligkeit einer innen liegenden Optik ist allerdings die starke Randabschattung, und die ist laut Test mit ca. 1 Blende bei der Nikon Coolpix S70 leider zu sehen. Die Dynamik ist mit 9,3 Blenden gut. Rauschen und Texturverlust (also das Bildrauschen und das darauffolgende automatische Weichzeichnen durch die Kamera, das immer ein paar feine Details kostet) halten sich gut die Waage. Trotzdem sinkt die Auflösung in den hohen Empfindlichkeiten und in den Ecken leider überduchschnittlich stark ab – dieser Punkt könnte wieder auf die innen liegende Optik in Kombination mit großem Zoomfaktor zurückzuführen sein. Das gleiche gilt für die relativ starke chromatische Aberration. Der Weißabgleich war bei Leuchtstofflicht nicht besonders gut, um grün-gelbe Bilder in diesem Licht zu vermeiden, ist eine manuelle Korrektur notwendig.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Die S70 ist mit einem HD-Videomodus mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixeln und 30 Bildern pro Sekunde ausgestattet. Dabei steht leider nur der digitale Zoom zur Verfügung – dafür besteht aber auch keine Gefahr, dass das Zoom-Geräusch den Film stört. Der Akku hielt laut Test 70-230 Aufnahmen lang durch – das ist etwas knapp bemessen.
Die Geschwindigkeit der Nikon Coolpix S70 wurde in den Testberichten unterschiedlich bewertet. In einem Test wurde darauf hingewiesen, dass die Kamera im Tele (der Brennweite, in welcher der Autofokus bekanntlich am längsten braucht) immer unter einer halben Sekunde Auslöseverzögerung blieb. Ein anderer Test maß eine Auslöseverzögerung von 0,7 Sekunden, womit die S70 nicht mehr schnappschusstauglich wäre. Der Autofokus war laut aller Tests zuverlässig, nur bei wenig Licht leistete er sich ab und zu einen Schnitzer.