Nikon Coolpix S6200 im Test

Die Nikon Coolpix S6200 ist mit 10-facher Vergrößerung ein kleiner, günstiger 10-fach-Superzoomer mit kompakten Maßen. Die Ausstattung ist in allen Punkten außer dem überdurchschnittlichen Zoom ziemlicher Standard: Nur Vollautomatik, 2,7-Zoll-Display, mäßige Auslöseverzögerung. Die Bildqualität schnitt im Test nicht überragend, aber gut ab.
Alternativen in dieser Preisklasse: Die Canon PowerShot SX130 IS mit etwas mehr Zoomumfang (12x), einem größeren Display und manuellen Einstellungsmöglichkeiten, aber weniger Weitwinkel, oder die sehr günstige  Olympus VR-310 mit etwas mehr Weitwinkel und 3-Zoll-Monitor, aber noch schlechterem Makromodus.

Gehäuse – bunt mit Standarddisplay
Erhältlich ist Die Nikon S6200 neben den klassischen Farben Schwarz und Silber auch in Knallblau, Rot, Pink und Weiß. Das Design ist schlicht und modern und konnte im Test gefallen. Die Digitalkamera bietet ein 2,7-Zoll-Display mit einer Auflösung von 230.000 Pixeln – durchschnittlich für diese Preisklasse. Richtig dünn ist sie mit ihren 2,5 cm Gehäusetiefe nicht, zumindest im Vergleich mit anderen Kompaktkameras. In einer Tasche wird sie aber nicht weiter stören.

Bedienung – Zielen, Abdrücken, fertig
Hier bietet die Nikon S6200 Mittel- bis Einsteigerklassen-Niveau. Die Bedienung ist durch Automatiken so einfach wie möglich gehalten. 18 Motivprogramme und eine Vollautomatik übernehmen sämtliche Belichtungseinstellungen für den Fotografen, der sich dadurch nur auf das Motiv konzentrieren darf. Wieder mit dabei ist der „Best Shot Selector“, hierbei wird automatisch eine Serie geschossen, aus der die Kamera dann das „Beste“ (nach Schärfe, Farben etc.) heraussucht.  
Ambitionierte Fortgeschrittene und lernwillige Anfänger werden sich aufgrund der wenigen Eingriffsmöglichkeiten wahrscheinlich schnell langweilen, wer aber einfach nur zielen und abdrücken möchte, liegt hier richtig.

Optik – großer Umfang, ausgezeichnetes Weitwinkel
Der große Zoom der Nikon Coolpix S6200 über ein Brennweitenspektrum von 25 bis 250 mm reicht von einem erfreulich starken Weitwinkel bis zu einem ordentlichen Tele. Besonders das Weitwinkel ist lobenswert, denn so kann man auch in engen Räumen viel aufs Bild bekommen.
Die Anfangsblenden sind mit f3,2 bis f5,8 aber nur Durchschnitt. Immerhin ist ein optischer Bildstabilisator mit an Bord, zusätzlich dazu diverse digitale Stabilisationshilfen. Der Makromodus ist mit 10 cm Mindestabstand nur mäßig.

Bildqualität – Anständige Drauflosknipskamera
Auf dem kleinen 1/2,3-Zoll-CCD der Nikon S6200 tummeln sich ganze 16 MP. Das macht in puncto Bildqualität etwas misstrauisch, den viele Pixel auf kleinem Raum sind meist nicht gut für die Bildqualität. Im Test aber scheint die Nikon S6200 gut bestehen zu können. Die Bildqualität war demnach gar nicht so schlecht. Das Rauschen ist in den niedrigen bis mittleren ISO-Empfindlichkeiten gut. Bis ISO 800 ist man laut eines Tests auf der sicheren Seite, sofern man mit dem sich schon früh einstellenden Detailverlust leben kann, der durch die Rauschunterdrückung entsteht. Auch ist die Dynamik, also der Kontrastumfang, nicht besonders gut, je höher die ISO-Zahlen gehen. Die maximale ISO-Zahl von 3.200 sollte man auf jeden Fall meiden.
Die Farben und der Kontrast konnten gefallen, allerdings sind die Rottöne etwas verstärkt. Für alle, die ihre Fotos nicht mehr am Rechner überarbeiten wollen, ist das aber genau das richtige, denn so wirken die Bilder brillanter. Die Werte für Vignettierung (abgedunkelte Ecken) und Verzeichnung (Verzerrung durch das Objektiv) sind gut. Etwas Sorgen macht uns der in einem Test genannte Maximalwert der chromatischen Aberration, also Farbsäume an Kontrastkanten. In einigen Brennweiteneinstellungen könnte es zu bunten Rändern um dunkle Objekte vor hellem Hintergrund kommen. 

Ausstattung  – die Grundausstattung
Die Nikon S6200 bietet einen HD-Videomodus mit Stereoton, der Autofokus und der Zoom stehen dabei zur Verfügung. Auch kann beim Filmen fotografiert werden. Im Test konnte die Videoqualität ganz gut abschneiden.
Für verspielte Fotografen gibt es eine Reihe von Effektfiltern, z.B. Weichzeichner, Sepia, Miniaturisierung, Sternfilter und Fischauge. Dazu gibt es eine fortschrittliche Gesichtserkennung mit Blinzelwarnung und Haut-Verschönerer. Der interne Speicher ist mit 74 MB nur eine Notlösung, eine Speicherkarte (SD, SDHC, SDXC) bleibt unverzichtbar. Ein Blitz ist integriert, der laut Test auch eine anständige Leistung lieferte. Der Lithium-Ionen-Akku schafft Herstellerangaben zufolge ca. 250 Auslösungen.

Geschwindigkeit – im Weitwinkel ok, sonst naja
Hier gingen die Testergebnisse etwas auseinander, besonders, was die Startzeit anging. Ein Test befand diese als gut, ein anderer mokierte die langen Sekunden, bis der große Zoom endlich ausgefahren ist. Die Auslöseverzögerung ist mit 0,4 Sekunden in der kürzesten Brennweite noch schnappschusstauglich, im Tele sieht es leider mit 0,8 Sekunden anders aus.