Nikon Coolpix P5100 im Test

Die Nikon Coolpix P5100 wurde als Allround-Kamera konzipiert, die auch Spiegelreflexfotografen als Zweitkamera überzeugen können soll. Ob sie diesem Anspruch gerecht wird, verraten die Digitalkamera Tests.

Gehäuse & Bedienung
Das Gehäuse mit der robusten Magnesium-Legierung ist kleiner und graziler ausgefallen als bei der vergleichbaren Canon Powershot G9. Durch den gummierten Haltewulst ist sie sehr griffig. Alle Bedienelemente wurden gut positioniert, so dass sie mit einer Hand erreichbar sind. Die Nikon Coolpix P5100 verfügt über ein klassisches Moduswahlrad, über das zum Beispiel auch der Bildstabilisator aktiviert werden kann. Die Druckpunkte aller Knöpfe sind gut ausgefallen. Die Brennweite wird an einem Zoomring um das Objektiv in 9 möglichen Stufen eingestellt. Leider enttäuscht die Menüführung und die Genauigkeit der manuellen Belichtungseinstellungen. Dafür können zwei individuelle Benutzerprofile gespeichert werden.
Das 2,5 Zoll große Display löst Motive hoch auf und gibt sie brillant wieder. Bei hellem Sonnenlicht wird es allerdings schwierig, noch etwas auf dem Monitor zu erkennen. In so einem Fall kann auf den optischen Sucher zurückgegriffen werden. Der ist zwar klein ausgefallen und bietet keinen exakten Blickwinkel, dies ist aber typisch für kompakte Digitalkameras.

Bild & Optik
Im Digitalkamera Test fiel gleich das Fehlen des RAW-Formates auf. Da die Nikon Coolpix P5100 den Anspruch erhebt, auch als Zweitkamera für SLR-Fotografen dienen zu können, fällt dies natürlich ins Gewicht. Andererseits ist die interne Bearbeitung der P5100 eher sparsam ausgefallen, so dass der Fotograf noch viel Kontrolle durch nachträgliche Bearbeitung am Computer erhält. Benutzer, die lieber gleich vorzeigbare Ergebnisse haben wollen, könnte die sanfte interne Nachschärfung und die niedrige Sättigung stören.
Der Auto-Weißabgleich arbeitet bei Tageslichtbedingungen sehr zuverlässig. Bei Kunstlicht kann es zu leichten Farbstichen kommen. Die Dynamikwerte konnten die Tester überzeugen, nur bei höheren ISO-Empfindlichkeiten lassen diese nach. Die integrierte D-Lightning-Funktion kann nachträglich in der Kamera auf die Bilder angewendet werden; die damit optimierten Bilder zeichnen sich durch einen gesteigerten Kontrastumfang aus. Die Ergebnisse sind größtenteils sehr überzeugend und wirken natürlich.
Die Belichtungsmessung arbeitet sehr gut; so kommt es kaum zu Fehlbelichtungen. Auch der integrierte Blitz ist überdurchschnittlich leistungsstark für einen internen Blitz (Leitzahl 9) und die Belichtung der Aufnahmen gelingt meist natürlich, ohne das ausgebrannte Flächen entstehen. Außerdem können drei Bilder in der Serienbildfunktion mit Blitz aufgenommen werden.
Das 3,5fach-Zoomobjektiv zeigt in der Telestellung keine sichtbare Verzeichnung. Im Weitwinkel dagegen sind verzerrte Linien auszumachen. Die Nikon Coolpix P5100 bietet jedoch die Möglichkeit einer nachträglichen Entzerrungskorrektur, die Verzerrungen zuverlässig und beinahe zu 100% entfernt. Der Makromodus ist zufriedenstellend.
Wie alle 12-Megapixelkameras zeigt  auch die Nikon Coolpix P5100 Probleme mit dem Rauschverhalten. Bis ISO 400 bleibt es noch erfreulich gering. Wenn höhere Empfindlichkeiten vonnöten sind, werden allerdings die Rauschunterdrückungsfilter wirksam. Sie führen zu einem deutlichen Auflösungsverlust, der besonders in den Ecken zu spüren ist. Jedoch fällt diese interne Bearbeitung im Vergleich zu anderen 12-Megapixelmodellen noch relativ harmlos aus, so dass Ausdrucke im Standardformat bis ISO 800 noch gut möglich sind. Darüber jedoch wird es sehr kritisch. Insgesamt betrachtet ist das Gleichgewicht zwischen Auflösung und Rauschverhalten sehr gut.
Im Digitalkamera Test konnte sich das Objektiv bewähren. Es kommt kaum zu Bildfehlern und chromatische Aberration spielt keine erwähnenswerte Rolle. Der Zoom wird unterstützt durch einen optischen Bildstabilisator, der zuverlässig arbeitet und einen Gewinn von bis zu 4 Blendenstufen bringen kann.

Geschwindigkeit & Ausstattung
Als großes Manko der Nikon Coolpix P5100 erwies sich im Test ihre Geschwindigkeit, die sich im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell nur unwesentlich verbessert hat. Selbst bei Tageslicht zeigt der Autofokus – trotz seiner 99 AF-Felder – häufig Probleme mit schnellem Scharfstellen. Leider fehlt der Digitalkamera ein manueller Fokus, auf den man stattdessen zurückgreifen könnte. Somit sind Motive mit schnell bewegten Objekten (wie spielende Kinder oder Sportmotive) mit der Nikon Coolpix P5100 kaum zu bewältigen. Dafür, dass sie als das Nikon-Flaggschiff der Saison auftritt, schwächelt die  P5100 unangemessen stark bei der Schnappschusstauglichkeit.
Die 12 Megapixel wirken sich auch auf die Verarbeitungszeit der Aufnahmen aus. So ist der Serienbildmodus nicht wirklich beeindruckend und nach drei Aufnahmen wird eine Zwangspause eingelegt. Immerhin ist trotz des starken internen Blitzes ein Aufsteckschuh für einen externen Blitz dabei. Außerdem verfügt das Objektiv über ein Gewinde, an das sich optionale Weitwinkel- oder Telekonverter anbringen lassen, die das Brennweitenspektrum auf 23,45 bzw. 369 Millimeter erweitern.