Leica X Vario (Typ 107) im Test
Zusammenfassung von eTest zu Leica X Vario (Typ 107)
Die Leica X Vario ist so etwas wie eine Kompaktkamera mit APS-C-Format, gleichzeitig aber doch etwas Eigenes. Auch wenn die Vario X auf der X2 basiert, verweist Leica auch auf eine Enge Verwandtschaft zur Systemkamera Leica M. Schaut man sich die Leica X Vario ohne Vorwissen an, werden die meisten sie wohl aufgrund der Optik ebenfalls für eine Systemkamera halten....
Bester Preis
Leica X Vario (Typ 107) - Fakten Check, Tests und Preise
Pros & Cons
- Erstklassig verarbeitetes Gehäuse
- Komfortable Bedienung
- Manuelle, halb- und vollautomatische Belichtungsoptionen
- Sehr hohe Auflösung
- Sehr gute Farbdarstellung
- Hoher Preis
- Relativ lichtschwach
Preisvergleich
Testberichte
Noémi Brachvogel 26.05.2014
Auswertung der Testberichte
Die Leica X Vario ist so etwas wie eine Kompaktkamera mit APS-C-Format, gleichzeitig aber doch etwas Eigenes. Auch wenn die Vario X auf der X2 basiert, verweist Leica auch auf eine Enge Verwandtschaft zur Systemkamera Leica M. Schaut man sich die Leica X Vario ohne Vorwissen an, werden die meisten sie wohl aufgrund der Optik ebenfalls für eine Systemkamera halten. Spätestens beim Blick auf die unverbindliche Preisempfehlung von satten 2450,- Euro ist klar: Die Leica X Vario muss weit mehr als eine einfache Schnappschusskamera sein.
Gehäuse – optisch wie haptisch ein Genuss
Auch wenn die X Vario technisch betrachtet zur Kompaktkameraklasse zählt - kompakt ist dieses High-End-Exemplar nun wirklich nicht. Durch die üppige Optik misst sie ganze 7,3 cm in der Tiefe und ordnet sich mit über 600 g in die Gewichtsklasse der Spiegelreflexkollegen ein. Die Verarbeitung aus Magnesium mit Lederfinish ist 1a. Die klassischen Einstellräder sitzen perfekt auf dem Gehäuse. Das Display bietet erstklassige 920.000 Pixel auf 3 Zoll. Kurz gesagt: Nimmt man die Leica X Vario in die Hand, weiß man sofort, dass man es mit einem Profiwerkzeug zu tun hat. Einzig das Vier-Wege-Steuerfeld fällt mit seiner Plastikoptik aus dem Rahmen, darin ist sich die Fachpresse einig. Einen Sucher gibt es nicht, optional kann man aber für ca. 400 Euro einen Aufstecksucher erwerben.
Bedienung - komfortabel
Bei ihrer Zielgruppe bietet die Leica X Vario selbstverständlich manuelle Belichtungsoptionen. Blende und Zeit werden über zwei eigene Einstellräder auf der Oberseite verändert. Möchte man eine Halb- oder die Vollautomatik nutzen, stellt man eines oder beide der Rädchen auf "A". Die gewünschte Brennweite wählt man auf der Frontseite.
Der Wechsel zwischen manueller und automatischer Fokussierung gelingt fließend durch das Drehen des geschmeidig laufenden Fokusrings. Beim manuellen Scharfstellen leistet eine Lupenfunktion Hilfe.
Bemängelt wurden von der Fachpresse einzig ein etwas geringer Funktionsumfang im Direktzugriff und die etwas umständliche Bestätigung einer Parameteränderung über die Menu/Set-Taste statt wie üblich über den Knopf in der Mitte des Vier-Wege-Steuerfelds. Hobbyfilmer werden darüber hinaus die Möglichkeit vermissen eine manuelle Belichtung im Videomodus vorzunehmen.
Optik - „vario“
Das fest verbaute Objektiv sieht sehr aus wie ein Wechselobjektiv und gab der Leica gewissermaßen ihren Namen. Denn im Gegensatz zu ihrer Festbrennweiten-Schwester X2, ist die Optik der Vario in ihrer Brennweite variabel. Ihr 2,5-facher Zoom reicht von umgerechnet 28 bis 70 mm. Das ist zwar nicht viel, aber die voluminöse Optik verspricht eine gute Bildqualität. Die Lichtstärke ist mit f3,5 bis f6,4 solide, haut aber nicht vom Hocker. Ebenso ist die maximale Nahbereichsgrenze von 30 cm eher einschränkend. Andererseits möchte Leica mit der X Vario offenbar auch keinen Allrounder schaffen, sondern ein Reportagewerkzeug für Profis.
Bildqualität – hervorragend
Die Leica X Vario beherbergt einen CMOS-Sensor im APS-C-Format, der16 Megapixel auflöst. Diese Kombination aus großem Sensor und zurückhaltender Pixelzahl ließ schon vor Veröffentlichung der ersten Testergebnisse Gutes erahnen. Und in der Tat: Die Bilder der Edelkompakten sind knackig scharf, detailreich und rauscharm bis ISO 1600. Ab ISO 6400 tritt dann ein feinkörniges Rauschen auf, die Auflösung bleibt aber auf hohem Niveau. Nicht ganz so konstant wurde die Auflösungsleistung der Leica im Hinblick auf das Brennweitenspektrum bewertet: Während bei 70 Millimetern jedes Detail bis in die Ecken scharf aufgelöst wird, macht sich im Weitwinkel ein Randabfall bemerkbar, der sich durch Abblenden kaum verbessern lässt. Die Farbdarstellung ist stimmig, gerade was Hauttöne betrifft, der Auto-Weißabgleich könnte präziser arbeiten.
Insgesamt erzielte die Leica X Vario also ein sehr gutes Ergebnis, auch wenn sie an die Spitzenwerte der Leica M nicht ganz herankommt.
Ausstattung - puristisch
Leica-typisch gibt es in puncto Ausstattung nicht sonderlich viel zu sagen. Denjenigen, die Wert auf WiFi, GPS, Effektfilter und ähnliche moderne Features legen, sei geraten sich anderswo umzusehen. Bei aller Reduziertheit bringt die Leica X Vario jedoch zwei Dinge mit, für die anspruchsvolle, kreative Köpfe sie zu schätzen wissen werden: einen im Test für seine hohe Qualität gelobten Full-HD-Videomodus, der über einen separaten Auslöser gestartet wird, sowie Adobe Photoshops beliebte Software Lightroom, die nach Registrierung der Kamera kostenlos zum Download bereitsteht und den schwindelerregenden Preis zumindest etwas zu relativieren vermag. Versorgt wird die Digitalkamera über einen Lithium-Ionen-Akku, dem eine Ladeschale beiliegt.
Geschwindigkeit – lange Auslöseverzögerungen, solide Serien
Hier schwächelt die Edelkompakte etwas. Zunächst benötigt die Leica X Vario über zwei Sekunden um nach Drücken des Ein-/Ausschalters hochzufahren. Hinzu kommen lange Auslöseverzögerungen, die unsere Schnappschusstauglichkeitsmarke (0,5 s) nicht annähernd erreichen: Im Weitwinkel wurden bis zu 0,67 und im Tele mühselige 1,2 Sekunden gemessen. Zwar attestierte ein anderes Fachmagazin flotte 0,25 Sekunden, doch die Mehrheit der Tests bemängelte das Arbeitstempo der Leica, gerade bei wenig Licht. Grund hierfür: ein kontrastbasiertes Autofokus-System anstelle des üblicherweise in Kompaktkameras verbauten schnellen Phasen-AFs.
Etwas besser sieht es im Serienmodus aus: Reihenaufnahmen mit 4,4 oder 7 Bildern pro Sekunde sind durchaus passabel.
Fazit & Alternativen
Die Leica X Vario ist ohne Zweifel ein hochwertiges Stück Fotokunst - verpackt im kleinen Format. Haptik, Bedienung und Bildqualität können den Ansprüchen professioneller Fotografie gerecht werden. Einzig die Leistung des Autofokus ist noch verbesserungswürdig. Dennoch kommt die Anschaffung der Leica X Vario aufgrund des hohen Preis von 2450,- Euro wohl nur für wenige in Frage. Zum Vergleich ein paar Modelle, die ebenfalls APS-C- oder fast APC-S-große Sensoren haben, aber wesentlich preiswerter sind: Die Canon Powershot G1 X mit einem 4-fachen Zoom und Schwenkdisplay sowie die Nikon Coolpix A mit 28 mm-Festbrennweite kosten sehr viel weniger (450-550 Euro). Auch die im Durchschnitt sehr gut bewertete Fujifilm X100S, die mit ihrem großem Hybrid-Sucher besticht, gibt's für rund 1000 Euro weniger. Einzig die Sony RX1, die einzige Kompaktkamera mit einem Sensor im KB-Vollformat, liegt in einer vergleichbaren Preisklasse.
Meine persönliche Bewertung:
5.0/5.0- Erstklassig verarbeitetes Gehäuse
- Komfortable Bedienung
- Manuelle, halb- und vollautomatische Belichtungsoptionen
- Hoher Preis
Preisevergleich und Aktuelle Angebote
Testberichte der Fachpresse zu Leica X Vario (Typ 107)
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Wertung 84%
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Wertung 85.40
von 100 Punkten
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TESTALARM
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Meinungen
Leica X Vario
Mittwoch, den 18.09.2013 von Leo Ladoga
(Sehr gut)
Allen Unkenrufen und Vorurteilen in diversen Internetforen zum Trotz: Die X Vario ist eine großartige, perfekt gebaute Kamera und liefert absolut kontraststarke, verzeichnungsfreie Bilder auf dem Niveau der M9 oder einer DSLR.
Und, ja auch mit wunderschönem Bokeh, denn Lichtstärke ist zwar manchmal wünschenswert aber eben längst nicht alles. Bei Brennweite 70 mm (KB) ist immerhin eine min. Entfernung von 30 cm möglich.
Das Bedienermenü ist absolut übersichtlich und selbsterklärend, das Handling geradezu perfekt. So kann z.B. mit einem kurzen Dreh am Objektiv von Autofokus auf manuelle Fokussierung inkl. Lupeneinstellung gewechselt werden, oder eben umgekehrt.
Rauschen ist bei der X Vario bis ISO 3200 kein Thema, ab ISO 6400 zwar vorhanden (Helligkeitsrauschen), aber kaum störend. Vor allem leiden Auflösung und Schärfe kaum darunter, sodass feine Strukturen auch bei hohen ISO-Werten erhalten bleiben.
Beeindruckend sind für mich die Ausgabe-JPEGs aus der Kamera hinsichtlich Farbneutralität, was eine Nachbearbeitung oder gar RAW(DNG)-Nutzung oft übeflüssig macht. Dies gilt auch für die Videos im MP4-Format.
Der Preis von 2450 Euro ist zugegeben heftig und wird viele abschrecken. Die X Vario ist aber eigentlich keine Kompaktkamera mehr, eher ein vollwertiges, sehr vielseitiges Werkzeug z.B. für Reportagen und Landschaftsaufnahmen.
Dass allerdings Leica für so eine hochwertige Kamera mit diesem Preislevel eine Gegenlichblende für zusätzlich 115 Euro Aufpreis anbietet und diese noch wochenlang nicht liefern kann, ist absolut unakzeptabel!
Datenblatt Leica X Vario (Typ 107)
- Typ kompakte Digitalkamera
- Auflösung 16 MP
- Bildsensor CMOS
- Sensorgröße (Zoll) k.A.
- Sensorgröße (Breite mm) 23,6 mm
- Sensorgröße (Höhe mm) 15,7 mm
- Vollformat-Sensor k.A.
- APS-C-Sensor
- MicroFourThirds-Sensor k.A.
- Bajonett k.A.
- optischer Zoom 2,5 x
- Anfangsbrennweite 28 mm
- Maximalbrennweite 70 mm
- Anfangslichtstärke Weitwinkel 3,5 f
- Anfangslichtstärke Tele 6,4 f
- Digitaler Zoom k.A.
- Crop-Faktor k.A.
- Farbtiefe k.A.
- Displaygröße 3 Zoll
- Displayauflösung 920000 Pixel
- Display beweglich
- Touchscreen
- Sucher k.A.
- Belichtungssteuerung Halbautomatik, Manuell, Programmautomatik
- Moduswahlrad
- Lichtempfindlichkeit min. 100 ISO
- Lichtempfindlichkeit max. 12500 ISO
- Dateiformate JPEG, RAW
- Verschlusszeit min. 1/2000 sek
- Verschlusszeit max. 30 sek
- Bulb-Funktion
- Integrierter Blitz Leitzahl 5, Automatisch, Automatisch/Rote Augen Reduzierung, Immer An, Immer An/Rote Augen Reduzierung, Langzeitsynchronisation, Langzeitsynchronisation/Rote Augen Reduzierung, Studio
- Makro 30 cm
- optischer/ mechanischer Bildstabilisator k.A.
- Digitale Bildstabilisierung k.A.
- Gesichtserkennung k.A.
- 3D k.A.
- Erweiterbarer Speicher SD, SDHC, SDXC
- Verbindung zum PC USB
- HDMI-Anschluss
- Video Full-HD, HD, VGA
- Videoformat MP4
- Stromversorgung Li-Ion-Akku
- Wasserdicht
- Spritzwasserschutz
- Wi-Fi
- Bluetooth k.A.
- GPS
- Zubehörschuh
- Sofortbildkamera k.A.
- Sofortbild-Technologie k.A.
- Bildgröße k.A.
- Nikon-Autofokusmotor (Nur relevant bei Nikon-DSLRs) k.A.
- Gewicht 628 g
- Maße (Höhe) 7,3 cm
- Maße (Breite) 13,3 cm
- Maße (Tiefe) 9,5 cm
- Sonstiges k.A.
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