Leica V-Lux 40 im Test

Die schön schlichte Leica V-Lux 40 unterscheidet sich zwar äußerlich kaum von ihrer Vorgängerin V-Lux 30, beim Innenleben hat sich aber viel getan. Durch eine Entwicklungskooperative ist die V-Lux 40 beinahe ein Klon der Panasonic Lumix DMC-TZ31. Sie ist mit einer UVP von 590,- statt 349,- Euro allerdings deutlich teurer.

Gehäuse – schlicht und einfach
Zwar hat das schlicht-eckige schwarze Gehäuse der Leica V-Lux 40 wenig Ähnlichkeit mit dem eher runden Design der Panasonic TZ31, doch die Tasten und Einstellräder sitzen an den gleichen Positionen. Mit 2,8 cm ist die Digitalkamera etwas schlanker als die Vorgängerin – für eine Kamera mit einem so großen Zoom gar nicht schlecht. Das Gewicht liegt bei 210 g.
Das Display klingt altbekannt. Wieder ist es drei Zoll groß (größer geht bei der Gehäusegröße kaum) und löst mit 460.000 Pixeln auf. Schade, dass kein High-End-Display eingebaut wurde. Die Auflösung mag zwar nicht schlecht sein, es geht aber besser.

Bedienung – Für alle geeignet
Ob man zu denen gehört, die alles selbst einstellen, oder zu den Drauflosknipsern, die einfach nur Zielen und Abdrücken wollen: mit der Leica V-Lux 40 geht beides. Auf der Oberseite befindet sich ein PASM-Moduswahlrad, mit dem es sich bequem zwischen dem Betriebsarten Programmautomatik, manuell sowie Zeit- und Blendenautomatik wechseln lässt. Auch eine intelligente Automatik, Die Filter, die Szeneprogramme und der 3D-Modus finden sich hier.

Optik – kleiner Zoomriese
Mit einem Brennweitenspektrum von 24 bis 480 mm deckt die Leica V-Luc 40 einen 20-fachen Zoom ab. Das ist recht viel für so eine kleine Digitalkamera mit manuellen Belichtungsoptionen, die damit zoomtechnisch in den Top 10 steht. Ein optischer Stabilisator ist bei solchen Telestärken selbstverständlich mit dabei, der Makromodus ist mit 3 cm anständig.

Bildqualität – Zwillingsschwestern
Rein von den technischen Daten her ist die Kamera identisch mit denen der Panasonic TZ31: 14 Megapixel auf einem kleinen 1/2,33-Zoll-CMOS-Sensor. Ob und wie sich die Bildergebnisse der beiden Digitalkameras unterscheiden, werden die Testberichte zeigen. Es kann sein, dass die Datenverarbeitung eine andere ist – und die kann viel Einfluss haben.

Ausstattung – Viel zu bieten
Hier hat die Leica V-Lux 40 einiges zu bieten. Der Full-HD-Videomodus gehört in der gehobenen Preisklasse zum Standardrepertoire. Der Ton wird in Stereo aufgenommen, gespeichert wird in AVCHD-Komprimierung.
Besonders für Reisen ein nettes Ausstattungsmerkmal ist das GPS-Modul. Mit im System sind außerdem 1 Mio. „Points of Interest“. Damit möchte die Leica V-Lux 40 als eine Art Mini-Reiseführer fungieren. Im Test anderer Digitalkameras hat dieses Feature aber nur mäßig abgeschnitten – vielleicht wurde es verbessert.
Verspielte Geister können sich mit vielen Effektfiltern austoben. Darunter finden sich z.B. ein Miniatur-Effekt, High und Low Key, Schwarzweiß etc. Auch der Modus „Durch Glas“ ist hier mit dabei, der schon in den Tests der neuen Panasonic-Kameras sehr gut gefallen konnte. Auch ein 3D-Modus ist mit dabei.
Der Akku soll laut Hersteller im Schnitt 260 Auslösungen durchhalten. Das wäre ein eher schwacher Wert. Im Test zur TZ31 wurden allerdings mehr gezählt. Das wäre kein Wunder, denn die Herstellerangaben zur Akkuleistung sind meistens sehr zurückhaltend.
Während die Leica V-Lux 40 in all den oben genannten Punkten der Panasonic TZ31 fast bis aufs Haar gleicht, kann sie doch mit einem Punkt gegenüber dem günstigeren Zwilling punkten: Im Lieferumfang finden sich das bewährte Grafikprogramm Adobe Photoshop Elements 10 und die Filmsoftware Adobe Premiere Elements 10. Diese beiden Programme würden einzeln je ca. 70 Euro kosten. Fairerweise muss man von der UVP der V-Lux 40 (590,-) also 140 Euro abziehen, um den Preis der Kamera im Vergleich zu dem der TZ31 (349,-) zu sehen – aber selbst dann würde sie noch gut 100,- Euro mehr kosten.

Geschwindigkeit – Serien in Nähmaschinen-Speed
Während die Auslösegeschwindigkeit der Leica V-Lux 40 erst noch getestet werden muss, kann man die Serienbild-Leistung anhand der Herstellerangaben schon mal unter die Lupe nehmen.
Serienaufnahmen sind bei einer auf 3,5 Megapixel reduzierten Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde möglich. Nach 60 Bildern, also einer Sekunde, braucht der Arbeitsspeicher aber eine Rechenpause. Wer langsamere Serien bei längerer Durchhaltedauer braucht: auch das kann selbstverständlich eingestellt werden.

Fazit & Alternativen
Die Leica V-Lux 40 ist wahrscheinlich der bereits ausführlich getesteten Panasonic Lumix DMC-TZ31 sehr ähnlich. Die schnitt in den Tests gut ab. Mit GPS, großem Zoom und manuellen Belichtungsoptionen wird sich bestimmt auch die Leica V-Lux 40 als gute Reisebegleiterin entpuppen.
Alternativen neben der Panasonic-Schwester TZ31 sind z.B. die Fujifilm F770EXR oder die Canon PowerShot SX260 HS – beide haben einen großen Zoom und bieten die Möglichkeit einer manuellen Belichtung. Wer komplett auf letztere verzichten kann, hat mehr etwas Auswahl, z.B. die Olympus SZ-30MR mit sogar einem 24-fachen Zoom.