Casio Exilim EX-H15 im Test

Bei der Casio Exilim Hi-Zoom EX-H15 handelt es sich um eine verbesserte Casio Exilim EX-H10 – diese konnte mit ihrer exorbitant guten Akkuleistung schon so manchen Testsieg einfahren. Auch die H15 soll einen langen Atem haben, sprich: bis zu 1.000 Fotos pro Akku-Ladung schaffen. Überdies soll sie jedoch deutlich flotter arbeiten als ihre Vorgängerin – dank neuem Bildprozessor (Engine 5.0), dem Herzstück der Digitalkamera. Inzwischen ist mit der EX-H20G eine Nachfolgerin herausgebracht worden, die u.a. um ein GPS-Modul ergänzt wurde.

Gehäuse & Bedienung
Die kompakte Digitalkamera ist in den Farben Silber, Schwarz, Pink und Braun zu haben. Gefallen hat im Test die gute Verarbeitung und die guten Druckpunkte der Tasten. Das Display der Casio EX-H15 misst, wie bei der Vorgängerin, 3'' in der Diagonale. Die Auflösung hat sich jedoch auf ausgezeichnete 460.800 Pixel erhöht. Gelobt wurde in den Tests der große Einblickwinkel des Displays. Das Stativgewinde liegt mittig, so dass die Kamera auch auf kleinen Stativen sicher steht.
In puncto Bedienung muss sich der Fotograf auf die Vollautomatik verlassen, klassische manuelle Einstellungsmöglichkeiten gibt es keine. Da sich die „Premium Best Shot“-Vollautomatik im Test aber als zuverlässig erwies und eine hohe Anzahl an Motivprogrammen zur Verfügung stehen, ist das kein Makel – zumindest solange man zur Spezies der „Drauflosknipser“ gehört, die sich lieber auf das Motiv als auf Flickeleien an der Kamera konzentrieren. Immerhin lässt sich das Quick-Menü vom Benutzer modifizieren. Auch die Links/Rechts-Tasten lassen sich optional mit Schnellzugriffen auf die ISO-Empfindlichkeit, die Belichtungsmessung, den Weißabgleich oder den Selbstauslöser belegen. Die Modi "Lebhafte Landschaft" und "Make Up" haben je eigene Aktivierungstasten. 

Optik & Bildqualität
Den 10-fachen Zoom mit 24-mm-Weitwinkel-Anfangsbrennweite bis in ein starkes Tele von 240 mm, zusammen mit dem laut Test gut arbeitenden Bildstabilisator, kennen wir schon von der Vorgängerin EX-H10. Mit diesem Brennweitenspektrum, kombiniert mit recht kompakten Maßen, prädestiniert sich die Kamera laut der Testberichte als perfekte Reisebegleiterin. Kritisiert wurde einzig der Makromodus, der mit einem Mindest-Motiv-Abstand von 7 cm bei einer Brennweite von 40mm ziemlich schwach ist.
Beim Sensor wurde bei der EX-H15 nachgerüstet, dieser verfügt nun über 14,1 Megapixel. Kleiner Sensor und viele Pixel? Das macht misstrauisch in puncto Rauschverhalten. Zu Recht: Kritisiert wurde in den Tests der Verlust der Schärfe und der Bilddetails durch die starke interne Nachbearbeitung des Rauschens. Das Ergebnis sind glattgerechnete Bilder, in denen die Details "weggebügelt" wurden. Immerhin gelingt die Rauschunterdrückung mit Erfolg: Laut eines Tests können die Bilder der EX-H15 durch ein ziemlich konstantes Rauschverhalten bis ISO 1600 punkten. Zu verdanken ist das dem Prozessor "Exilim 5.0 Engine". Die Ergebnisse des automatischen Weißabgleichs konnten im Test gefallen. Erfreulich ist auch die laut Testbericht minimale Verzeichnung der EX-H15. Die Farben sind rein von den Messwerten her leicht übersättigt, was für eine Digitalkamera mit dieser Zielgruppe aber normal ist, weil so die Bilder brillanter wirken.

Ausstattung & Geschwindigkeit
So gut wie unverändert präsentiert sich laut der Testberichte, abgesehen von dem aktualisierten Bildprozessor Engine 5.0, die restliche Ausstattung der Casio Exilim EX-H15. Der Akku schafft wie der der Vorgängerin gewaltige 1.000 Auslösungen, laut eines Tests sogar über 3100! Die HD-Videofunktion mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln und einer Bildrate von 30 Bildern/Sekunde war ebenfalls schon bei der H10 anzutreffen. Der Videomodus hat einen eigenen Auslöser, somit kann sofort mit dem Filmen losgelegt werden, ohne erst über Menü oder Wählrad etwas verstellen zu müssen. Auf den optischen Zoom muss beim Filmen aber verzichtet werden, auch fehlt laut Test eine HDMI-Schnittstelle. Die Dynamic-Photo-Funktion, mit der ein sich bewegendes Motiv ausgeschnitten und auf einen neuen Hintergrund gesetzt werden kann, wurde laut Hersteller verbessert: Nun können auch Filme als Hintergrund verwendet werden. Weitere Ausstattungsmerkmale sind der Selbstauslöser mit Dreifachauslösung, eine Live-Histogrammanzeige (die allerdings als langsam beschrieben wurde) und eine Erweiterung des Dynamikumfangs. Letzterer ist der Ersatz für den fehlenden Belichtungsreihen-Modus, aus denen man theoretisch hätte selber HDR-Bilder zusammensetzen können. Dafür bietet die Kamera einen anderen schönen Spiel-Modus: Bei "Multi Motion" wird eine schnelle Serie aufgenommen und zu einem Foto mit mehreren Bewegungsphasen zusammengerechnet. Hilfreich - zumindest bei statischen Motiven - ist auch die Funktion "Auto Shutter" beschrieben worden. Dabei stellt die Kamera fest, wann sie am wenigsten wackelt und löst dann aus. Bringen tut das allerdings nur etwas, wenn auch das Motiv stillhält.
Der Autofokus der EX-H15 wurde im Test als schnell und treffsicher beschrieben. Die Auslöseverzögerung, die sonst bei Megazoomern eine typische Schwäche ist, ist hier also ausgezeichnet. Bei Tageslicht schafft die Digitalkamera sehr gute 0,25 bis 0,33 Sekunden, nur im Tele kann sich die Zeit auf 0,45 Sekunden verlängern - was aber immer noch locker im schnappschusstauglichen Bereich liegt. Auch bei weniger Licht verlangsamt sich der Autofokus laut Test nur wenig. Nur ein Test maß als durchschnittliche Auslöseverzögerung lange 0,78 Sekunden. Serien schafft die Exilim H15 in unendlicher Folge mit 0,5 bis 1,6 Bildern in der Sekunde - naja. Diese Rate kann aber bei einer Reduzierung auf 1,2 MP auf 10 Bilder/Sekunde verbessert werden. Die Zeit zwischen zwei Fotos im normalen Modus liegt bei recht langen 2,2 Sekunden.