Canon PowerShot SX130 IS im Test

Die Canon PowerShot SX130 IS besticht wie schon ihre Vorgängerin SX120 IS durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Für um die 200 Euro erhält der Käufer eine Digitalkamera, die mit kompakten Maßen, einem starken Zoom-Objektiv sowie benutzerfreundlichen Automatikmodi und manuellen Einstellmöglichkeiten punktet. Doch angesichts des Preises muss man auch Kompromisse eingehen, z.B. bei der Geschwindigkeit.

Gehäuse & Bedienung
Das Kunststoffgehäuse der Canon PowerShot SX130 IS ist laut Test gut verarbeitet, wirkt aber insgesamt etwas billig. Das 3 Zoll große Display löst mit 230.000 Pixeln leider nur mäßig auf. Für seine Maße ist die Canon SX130 IS recht schwer (300 g), was an der Art der Energieversorgung liegt. Anstatt mit einem leichten Lithium-Ionen-Akku wird die Digitalkamera mit AA-Batterien betrieben. Die sind etwas schwerer, dafür sind aber Zweitakkus billig zu beschaffen und zur Not bekommt man spontanen Energienachschub in jeder Tankstelle und jedem Kiosk auf dem Planeten. Der Blitz ist deaktiviert, bis man ihn manuell aus dem Gehäuse klappt. Das ist einerseits von Vorteil, denn ein immer wieder herausspringender Blitz ist nicht nur nervig, sondern auch schlecht für die Mechanik. Andererseits könnten gerade Anfänger vergessen, den Blitz auszuklappen. Gefallen konnte im Test, dass der Blitz weit über der optischen Achse steht und so die Gefahr roter Augen stark minimiert ist.
Anfänger und Drauflos-Knipser können sich u.a. über 28 Motivprogramme freuen. Dazu kann sich der Fotograf im intelligenten Automatikmodus voll und ganz auf die Canon PowerShot SX130 IS verlassen, da sie je nach Motiv automatisch das passende Motivprogramm auswählt. Auf Wunsch können auf dem Display außerdem Tipps zum Aufnahme- und Wiedergabe-Menü eingeblendet werden, um so die Bedienung zu vereinfachen. Wer als Fortgeschrittener ab und zu lieber selbst die Kontrolle übernehmen und sich kreativ austoben möchte, kann die Canon SX130 IS auch voll manuell oder halbautomatisch steuern. Gefallen konnten im Test auch die großen Tasten der Canon PowerShot SX130 IS.

Optik & Bildqualität
Im Vergleich zum Vorgängermodell bietet die Canon SX130 IS mehr Auflösung (übrigens auch im Videomodus) und mehr Weitwinkel. Die Brennweite des 12-fach-Zoomobjektivs beginnt bei 28mm im Weitwinkelbereich und endet bei 336mm im Telebereich. Ein laut Testbericht sehr gut arbeitender optischer Bildstabilisator schützt vor verwackelten Aufnahmen. Sehr gut ist die Makro-Nahbereichsgrenze von nur 1 cm.
Fotos nimmt die SX130 IS mit einer Auflösung von 12 Megapixeln auf. Und das scheinbar gar nicht mal so schlecht! Ein Test stellte selbst bei ISO 800 noch eine gute Auflösung fest, erst an ISO 1.600 ist ein merklicher Abfall zu verzeichnen. Der Rauschfilter greift moderat ein, wodurch der Texturverlust gering bleibt und die Schärfe folglich auch in den hohen ISO-Zahlen gefallen kann. Das Rauschen wurde in den Tests unterschiedlich bewertet. Während einer das Rauschen erst ab ISO 800 als sichtbar beschrieb, kritisierte ein anderer es schon in niedrigeren ISO-Zahlen. Laut Test sind aber Ausdrucke von ISO-800-Fotos bis DIN A3 noch drin. Etwas auffällig war bei der Canon PowerShot SX130 IS die überdurchschnittliche Verzeichnung (Verzerrung) der Bilder selbst in der Normalbrennweite von ca. 35 mm.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Videos werden von der Canon PowerShot SX130 IS  maximal in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) mit Stereoton aufgezeichnet. Der große Zoom und der Autofokus stehen dabei zur Verfügung, wobei letzterer sich recht schnell auf neue Schärfen einstellt. Auch Zeitrafferaufnahmen sind im Videomodus möglich. Details und Farben in den Videos können gefallen, typische Fehler wie Zeilenverschiebungen waren nicht zu entdecken. Nur der automatische Weißabgleich arbeitete für den Videobetrieb zu langsam. Wechselt man zu einer andersartigen Lichtquelle (Von Kunst- zu Neon- oder Tageslicht), sind die ersten Sekunden farbverfälschte Bilder zu sehen. Auch erschien ab und zu ein Blooming-Effekt. Das Mikrofon ist mäßig, so werden laut Test Personen, die hinter der Digitalkamera stehen, nur sehr leise aufgenommen.
Die Digitalkamera bietet laut Test dazu eine Reihe interessanter Bildbearbeitungseffekte wie "Fischauge" oder "Miniaturisierung". Der Akku hielt mit hochwertigen AA-Batterien bis zu 780 Auslösungen durch.
In puncto Geschwindigkeit konnte die Canon PowerShot SX130 IS nicht überzeugen. Mit einer durchschnittlichen Auslöseverzögerung von 0,75 Sekunden bei Tageslicht ist sie viel zu langsam, um noch als schnappschusstauglich durchgehen zu können.