Canon Powershot SX110 IS im Test

Mit der Powershot SX110 IS präsentiert Canon eine gute Kompaktkamera mit ausgezeichnetem Preis-/Leistungsverhältnis, die mit ihrem großen Brennweitenspektrum von 36 bis 350 mm fast schon eine Bridgekamera sein möchte. Da neben den vielen Automatikprogrammen auch die Möglichkeit zur manuellen Belichtung geboten wird, haben Anfänger die Chance, mit der SX110 IS die eigenen fotografischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln.

Gehäuse & Bedienung
Angesichts des großen Zoomumfangs mag die SX110 IS noch als recht kompakt gelten, in die Hosentasche passt sie trotzdem nicht. Durch ihr abgerundetes Gehäuse liegt die Digitalkamera gut und sicher in der Hand. Das Display ist mit 3 Zoll zwar schön groß, allerdings wäre die Auflösung von 230.000 Pixeln eher einem 2,5-Zoll-Display angemessen. Dazu rauscht es bei wenig Licht. Die Bedienung ist Canon-typisch logisch und intuitiv aufgebaut. Ein Test lobt vor allem den manuellen Fokus, der dank einer gut erkennbaren und schnellen Lupenansicht sehr gut zu benutzen ist. Fortgeschrittene können sich auf einen manuellen Modus und Halbautomatiken freuen. Die Druckpunkte der Tasten sind gut gewählt und auch eine Blitzlichtkorrektur und ein Wiedergabehistogramm sind mit dabei.

Optik und Bildqualität
In dem 10fach-Zoom von 36 bis 360 mm steckt leider kein Weitwinkel. Hinzu kommt, dass der Zoom in einem Testbericht als ziemlich laut beschrieben wurde. Dafür ist das Tele dank integriertem Bildstabilisator sehr gut benutzbar. In den kurzen Brennweiten ist eine Verzeichnung festzustellen, die aber, so die Tester, nicht schlimmer ist als die anderer Megazoom-Kameras.
Die Messwerte für die Auflösung sind sehr gut, auch wenn da offensichtlich eine interne Nachschärfung eingreift. Immerhin, laut einem Test schafft die Canon Powershot SX110 IS mit 9 Megapixeln problemlos die Auflösung, die derzeit vom 10-Megapixel-Durchschnitt erreicht wird. Der Weißabgleich arbeitet präzise, leider werden die Farben etwas untersättigt wiedergegeben. An den Bildrändern ist chromatische Aberration sichtbar. Der Dynamikumfang ist mit 10,8 Blendenstufen sehr gut. Das Rauschen beginnt in den Augen der Test-Redaktionen ab ISO 400 zu stören und ist auch schon bei ISO 100 unter dem Durchschnitt angesiedelt. Allerdings muss man der SX110 IS positiv anrechnen, dass keine oder nur sehr dezente Rauschfilter die Bilder glattrechnen, was der Schärfe zugute kommt. Bei der Nachbearbeitung am Computer steht mit Programmen wie Neat Image immer noch die Option zur Entfernung des Rauschens offen. Die Vignettierung wurde als gut beschrieben.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Die Canon Powershot SX110 IS ist eben doch keine Bridgekamera... Das merkt man am fehlenden RAW-Format, das mit wachsenden fotografischen Fähigkeiten immer wichtiger wird. Die Stromversorgung läuft über AA-Batterien. Einerseits ist diese Energiequelle überall erhältlich, was den Fotografen unabhängig von Steckdosen oder exotischen Lithium-Ionen-Akkus macht. Die andere Seite der Medaille ist allerdings die um einiges schwächere Leistung der AA-Batterien bzw. -Akkus.
Der Autofokus der SX110 IS wurde in den Tests als schnell und zuverlässig beschrieben. Bei fast keinem Licht schaffte die Kamera immer noch eine Auslöseverzögerung von nur 0,67 bis 0,75 Sekunden, das ist unter den Umständen gar nicht übel.