Pentax X70 im Test

Pentax wagt sich mit der X70 nach langen Jahren mit einem Brennweitenspektrum von 24 bis 624 mm wieder mit einem Superzoomer auf den Markt. Dabei geht Pentax laut Test mit der X70 keine Experimente ein, und so ähnelt die Bridge in puncto Design und Bedienung eher einer DSLR. Ob auch die Bildqualität den großen Verwandten ähnelt, zeigen die Testberichte. Direkter Konkurrent der Pentax X70 ist sowohl preislich als auch vom Brennweitenumfang her die Kodak Z980.

Gehäuse & Bedienung
Das etwas billig wirkende Kunststoffgehäuse der Pentax X70 bietet am Handgriff eine gummierte Fläche für den Daumen. Das Design ist eher klassisch. Neben dem 2,7''-Display mit 230.000 Bildpunkten gibt es auch einen kleinen elektronischen Sucher.
Die Pentax X70 soll sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene ansprechen. So gibt es neben dem vollautomatischen Betrieb und der intelligenten Automatik auch die Möglichkeit, auf eine Zeit-, eine Blendenautomatik oder einen manuellen Belichtungsmodus zurückzugreifen. Die geschieht über ein Moduswahlrad und ein Rändelrad, was den DSLR-Charakter der X70 laut Test noch unterstreicht. Das Menü gefällt durch seine Übersichtlichkeit.

Optik & Bildqualität
Die Pentax X70 deckt mit ihrem gigantischen 24-fachen Zoom ein Brennweitenspektrum von 26 bis 624 mm ab. Der Sensor ist beweglich gelagert, so dass kleine Verwacklungen, die besonders im Telebereich stören würden, kompensiert werden. Mit einer Lichtstärke von f2,8 bis f5 kann die X70 so einige DSLR-Objektive übertrumpfen, die gerade mal die Hälfte solcher Zoomfähigkeiten bieten. Der Makromodus kann mit einer kleinsten Bilddiagonale von 32 mm, also ca. 154 Pixeln pro Millimeter, recht gut überzeugen.
Die Bildqualität der Pentax X70 wird in den Tests mit etwas zwiespältigen Gefühlen betrachtet. Einerseits gefällt das geringe Rauschen, andererseits bügelt die interne Rauschunterdrückung ab ISO 400, spätestens aber ab ISO 800 feine Bilddetails weg. Am besten ist die Schärfe also in den unteren Empfindlichkeiten bis ISO 200. Die Textur bei ISO 400 ist – je nach Motiv – durchwachsen. Immerhin lässt sich die Rauschunterdrückung manuell justieren, so kann man selbst entscheiden, ob man Bildrauschen oder schwache Textur vorzieht. Die 12-Megapixel-Kamera bietet bei voller Auflösung Empfindlichkeiten bis ISO 1600, bei einer Bereitschaft, die Auflösung auf 5 Megapixel zu reduzieren, auch ISO 6400. Der Kontrast ist bei ISO 100 sehr gut, fällt aber bis ISO 400 stark ab. Die Farben sind im Test als natürlich beschrieben worden. Im Weitwinkel ist eine Verzeichnung von 1,4% sichtbar. Das kann bei einigen Motiven schon mal stören, aber angesichts des Zoomspektrums ist das immer noch ein ausgezeichneter Wert.   

Ausstattung & Geschwindigkeit
Auch Pentax verzichtet nicht auf einen Videomodus: VGA-Videos werden mit 640 x 480 Pixeln und 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Auch ein HD-Modus ist mit dabei, dessen 1280 x 720-Filme werden aber nur mit einer Geschwindigkeit von 15 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Es steht nur ein Monomikrofon zur Verfügung. Weitere Ausstattungsmerkmale sind eine Panoramafunktion, Intervallaufnahmen, Verwacklungswarnung und eine Gesichtserkennung für bis zu 32 Gesichter inklusive Blinzelwarnung. Der Lithium-Ionen-Akku ist angesichts 110 bis 330 Auslösungen nur Mittelmaß.
Angesichts der vielen manuellen Möglichkeiten der Pentax X70 fällt das Fehlen eines RAW-Modus und eines Zubehörschuhs schmerzlich auf.
Die Aktivierungszeit ist mit ca. 3,5 Sekunden recht lang. Serien schafft die X70 nur mit einer auf 5 MP reduzierten Auflösung. Danach braucht die Bridgekamera laut Test-Messungen ewige 15,1 Sekunden, um die Daten zu speichern. Die Auslöseverzögerung beträgt langsame 0,77 bis 1,2 Sekunden – das ist definitiv nicht mehr schnappschusstauglich. Immerhin ist der Autofokus zuverlässig, denn im Test gab es kein unscharfes Foto.