Nikon Coolpix L120 im Test

Vergleichsweise günstig, viel Zoom, einfach zu bedienen – die Nikon Coolpix L120 ist laut Test eine klassische Megazoom-Kamera für Einsteiger. Fortgeschrittene könnten sich allerdings an den fehlenden Einstellungsmöglichkeiten stoßen. Gegenüber dem Vorgängermodell, der Coolpix L110, bietet die Coolpix L120 noch mehr Megapixel, noch mehr Zoom und noch mehr Display-Auflösung.

Gehäuse – gutes Display
Gefallen konnte im Test die sehr gute Verarbeitung, vor allem angesichts des niedrigen Preises. Zur Motivanvisierung und Bildkontrolle verfügt die Nikon Coolpix L120 über einen 3 Zoll (7,6 cm) großen Bildschirm, dessen weit überdurchschnittliche Auflösung mit 921.000 Bildpunkten im Test noch besser gefällt als das diesbezüglich eh schon sehr gute Vorgängermodell (460.000 Bildpunkte). Dazu hat das Display einen überdurchschnittlich großen Einblickwinkel. Leider erwies es sich bei Sonnenlicht als schwach, hier konnte es kaum noch eingesehen werden. Einen Sucher bietet die Kamera nicht.

Bedienung – schnell und einfach
In puncto Bedienung richtet sich die Nikon L120 laut Test an Einsteiger, die schnell und einfach an Ergebnisse kommen wollen – und zwar nur an diese. Fotografische Grundkenntnisse können hier nicht angewendet werden, denn die Kamera bietet – ungewöhnlich für eine Bridge – keine manuellen Einstellungsoptionen für Zeit oder Blende. Dafür gibt es eine Einfach-Automatik und 17 Motivprogramme. Ein paar kleine Eingriffsmöglichkeiten gibt es noch: Belichtungskorrektur, Weißabgleich, ISO-Empfindlichkeit und Farbeffekte können im normalen Automatikmodus noch eingestellt werden. In der Einfach-Automatik steht nur noch die Belichtungskorrektur zur Verfügung.

Optik – großer Zoom mit Weitwinkel
Die Nikon Coolpix L120 deckt dank 21-fach optischem Zoom über ein Brennweitenspektrum von 25 bis 525 mm einen noch flexibleren Bereich ab als die Vorgängerin (15-fach Zoom, 28 bis 420 mm). Gesteuert wird der Zoom entweder über die ringförmige Zoomwippe am Auslöser, die man schon von der L110 kennt, oder – und das ist neu – über einen seitlichen Zoomschalter. Der optische Bildstabilisator in Form eines beweglichen Sensors für die langen Brennweiten funktioniert laut Test sehr gut. Dazu kann noch auf einen elektronischen Stabilisator zurückgegriffen werden, und wieder gibt es den „Best-Shot-Selector“, der eine Bilderserie schießt und daraus das Schärfste heraussucht.

Bildqualität – Preis-Leistung gut
Der 1/2,3-CCD-Sensor der Nikon L120 löst mit 14,1 Megapixeln auf. Wie man es bei einer Kamera erwarten kann, die kaum manuelle Einstellungsmöglichkeiten zulässt, werden die Bilder intern stark aufbereitet, denn die meisten Drauflosknipser haben keine Lust auf nachträgliche Bildbearbeitung und geben alle Bilder direkt in die Entwicklung.
Die Schärfe ist rein von den Messungen sehr hoch, was aber durch einen stark eingreifenden Schärfefilter zustande kommt. Daraus resultieren bei genauer Betrachtung Doppelkonturen. Entwickelt auf Fotopapier fällt das aber laut Test nicht weiter auf, sondern erfüllt seinen Zweck. Bei steigenden ISO-Zahlen nimmt das Rauschen zu, ab ca. ISO 800 ist es laut Test störend.
Die Dynamik der Nikon L120 ist je nach Test durchschnittlich bis gut. Die Farbdarstellung ist – wieder typisch für die Zielgruppe – schön, aber stark übersättigt. Ein Test maß hier 110,9%. Das lässt die Bilder strahlender wirken, besonders das Blau wird überbetont und Rottöne werden, um sie wärmer erscheinen zu lassen, leicht ins Gelbliche verschoben.

Ausstattung – HD-Video
Die Nikon Coolpix L120 bietet einen Videomodus mit HD, die aufgenommenen Filmchen haben also eine maximale HD-Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten. Während der Filmaufzeichnung bleibt der optische Zoom aktiv, ebenso der Bildstabilisator und der Autofokus. Gestartet wird die Filmaufnahme über eine separate Taste, trotzdem geht der Aufnahmestart nicht besonders schnell, denn der Autofokus braucht einige Sekunden, um sich zu fangen. Dank eines Mini-HDMI-Anschlusses können die Filme (und Fotos) direkt auf einem Flachbildfernseher angesehen werden. Die Videoqualität ist bei Farben und Kontrast gut, die Details gehen aber nur knapp in Ordnung. Auch arbeitet der Weißabgleich relativ langsam, so dass bei einem Wechsel von einer Lichtquelle zu einer anderen das Bild einige Sekunden verfälscht ist. Der Ton vom Stereomikrofon ist gut.
Betrieben wird die Digitalkamera L120 mit AA-Batterien. Das schlägt sich zwar negativ auf das Gewicht wieder, andererseits bekommt man Energienachschub theoretisch überall.

Geschwindigkeit – Sehr gute AF-Zeit, aber die Serien...
Ein dicker Minuspunkt ist laut eines Test das Fehlen eines Serienbildmodus. So schafft die Digitalkamera laut Test-Messungen nur 0,8 Bilder pro Sekunde – das ist schwach. Wer also Bewegungsabläufe einfachen will, ist hier wohl nicht gut aufgehoben. Die Auslösegeschwindigkeit inklusive Autofokus ist laut Test mit 0,25 Sekunden (Weitwinkel) bis 0,38 Sekunden (Tele) absolut schnappschusstauglich.