Kodak Easyshare Z980 im Test

RAW-Format und manuelle Belichtungseinstellungen qualifizieren die günstige Kodak Easyshare Z980 für Fortgeschrittene und Lernwillige. Auch das gigantische Brennweitenspektrum von 26 bis 624 mm wird so manchem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Das größte Manko der Z980, so die Testberichte, ist die Geschwindigkeit.

Gehäuse & Bedienung
Die Kodak Easyshare Z980 ist eine der größeren und mit 530 g schwereren Vertreter der Bridgekamera-Brigade. Zum Vergleich: es gibt schon leichtere SLRs, siehe z.B. die Canon EOS 1000D oder die Nikon D3000. Dafür bekommt die Z980 serienmäßig einen Hochformatauslöser mitgeliefert und ein Brennweitenspektrum, dessen SLR-Äquivalent zwei große Objektive wären, die je noch einmal so viel wiegen würden wie die Easyshare Z980.  
Das Stativgewinde liegt unter der optischen Achse, so steht die Kamera schön stabil auf jedem Stativ. Gut so, denn mit einem Gewicht von 525 g kann die Z980 schon mal kippeln. Das Display löst für seine 3 Zoll mit nur 230.000 Pixeln nicht besonders gut auf, zeigt aber eine stimmige Vorschau und eine Lupenansicht, die beim manuellen Fokussieren hilft. Dazu gibt es einen elektronischen Sucher.
Die Tester meinen, dass die Bedienung der Z980 mit Modusrad und Rändelrädchen an eine typische DSLR-Bedienung erinnert. Alle Einstellungsmöglichkeiten der Belichtung, die man sich als Fortgeschrittener oder Lernwilliger wünschen kann, sind vorhanden (also manuelle und halbautomatische Belichtung). Für die faulen Momente oder die Drauflos-Knipser gibt es viele Motivprogramme. Das Menü ist übersichtlich, nur leider öffnet es sich immer wieder in der ersten Position, anstatt sich zu merken, wo es geschlossen wurde. Sehr unpraktisch beim Herantasten an eine Einstellung oder schnellem Hin- und Herstellen. Dazu sind laut Test einige Übersetzungen mißlungen: „laut“, „normal“ und „leise“ für die Stärke des Kontrastes sind irgendwie komisch.
Ärgerlich war laut Test die wenig informative Kurz-Bedienungsanleitung. Umfangreichere Informationen gibt es nur in einem unübersichtlichen Internethandbuch – dabei entstehen doch erfahrungsgemäß die meisten Fragen zur Kamera, wenn man gerade unterwegs ist.

Optik & Bildqualität
Das Brennweitenspektrum der Kodak Easyshare Z980 ist mit 26 bis 624 mm ein echter Allrounder! Mit einem Weitwinkel von 26 mm kann man ohne großen Abstand größere Gruppen oder in engen Räumen fotografieren, während das sehr starke Tele von 624 mm jedes ferne Motiv schön dicht heranholt. Die Lichtstärke von f3,5 bis f4,4 ist in Ordnung, so die Tests. Der riesige Zoombereich kann in 19 Stufen durchfahren werden. Der Makromodus ist mit einer kleinstmöglichen Bilddiagonale von 3,1 cm sehr gut, das ist nämlich eine Auflösung von 160 Pixeln pro Millimeter.
Die Bildqualität der Kodak Easyshare Z980 beteffend wurde von einem Test die gute Auflösung des 1/2,3-CCD-Sensors gelobt, was angesichts der sich darauf quetschenden 12 Megapixeln erstaunlich ist – und schlechtes bezüglich des Rauschens vermuten lässt. Dieses war für diese Klasse denn auch nur durchschnittlich, und ab ISO 400 war es sichtbar. Dazu schluckt die interne Nachbearbeitung in diesen hohen Empfindlichkeiten auch einiges an Details. Die Dynamik war in Ordnung. In den Brennweitenextremen, sprich Weitwinkel und Tele, war eine starke Vignettierung (Randabschattung) zu erkennen - typische Bildfehler bei Megazoomern. Im Weitwinkel verzeichnete die Optik auch stark.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Fortgeschrittene Fotografen aufgehorcht: Die Kodak Easyshare Z980 kommt mit RAW-Modus! Das verspricht bessere Bildqualität für alle, die bereit sind, nachträglich ein wenig Arbeit in ihre Bilder zu stecken. Laut Test sorgte der RAW-Modus vor allem in den niedrigen Empfindlichkeiten für sehr gute Bilder. Auch eine Gesichtserkennung ist an Bord. Der Videomodus kann Filme in HD-Qualität mit 1280 x 720 Pixeln und 30 Bildern pro Sekunde in Stereo aufnehmen. Betrieben wird die Z980 mit 4 AA-Batterien, womit man theoretisch unabhängig von Steckdosen ist.
Die Geschwindigkeit kann im Test leider nicht ganz so gut punkten. Mit einer Auslöseverzögerung von laut Test-Messungen 0,57 Sekunden im Weitwinkel und 1,15 Sekunden im Tele kann die Z980 nicht mehr als schnappschusstauglich durchgehen. Auch dauerte die Speicherung der RAW-Daten recht lang. Immerhin: dadurch, dass sich der Autofokus ein bisschen mehr Zeit nimmt, fand er auch bei wenig Licht fast immer die richtige Schärfe.