Tchibo Cafissimo Compact im Test

Die Kapselmaschine Tchibo Cafissimo Compact ist nach der Cafissimo Duo und der Cafissimo Classic das dritte Modell in Tchibos Kaffeemaschinenbund. Sie ist für eine UVP von 69,- Euro zu haben. Im Lieferumfang der Maschine sind 40 Kapseln inklusive - das relativiert den Preis um ca. 10 Euro. Sie könnte auch "Basic" heißen: schlicht, klein und unkompliziert. Immer erhältlich ist die Cafissimo Compact in Schwarz, Weiß und Rot, aber Sondereditionen, z.B. in Grün oder Vanilla, sind gelegentlich auch erhältlich.

Mit ihren Maßen von nur 17,5 x 26,5 x 37 cm (BxHxT) ist sie ein echter "Eckenquetscher", der durch das schmale Gehäuse auch in einer kleinen Küche Platz findet. Wie klein die Kapselmaschine tatsächlich ist, sieht man erst, wenn man eine normale Kaffeetasse unter den Kaffee-Ausfluss stellt. Die Cafissimo Duo ist zwar flacher, aber nicht ganz so schön dünn wie die Compact. Bei der Unterbringung der kleinen Kaffeemaschine sollte man aber daran denken, dass man für das Nachfüllen von Wasser regelmäßig an die Rückseite muss.

Kaffee fertigt die Tchibo Cafissimo Compact mit 950 Watt und Druck von 15 bar. Vergisst man, den Aus-Schalter zu drücken, stellt sich die Maschine nach 15 Minuten in den Standby-Modus. Das spart Strom und ist sicherer. Trotzdem geht nichts über den Aus-Schalter, denn dann liegt der Stromverbrauch der Cafissimo Compact bei Null.

Gehäuse und Mechanik der Tchibo Cafissimo Compact im Test

Gefertigt ist die Tchibo Cafissimo Compact in solider und bewährter Tchibo-Qualität. Das Gehäuse ist außen fast komplett aus Plastik, aus Metall ist nur das Tropfsieb. Die schicke, metallic-rote Oberfläche lässt auch nach mehrfachem Anfassen mit fettigen Fingern keine Fingerabdrücke erkennen, die silbernen Applikationen und der Riegel hingegen schon.

Einen höhenverstellbaren Kaffee-Ausfluss bietet die Tchibo Cafissimo Compact nicht, allerdings kann das Tropfsieb umgedreht und so z.B. eine kleine Espressotasse höher gestellt werden.

Die gebrauchten, heißen Kaffee-Kapseln müssen bei der Cafissimo Compact nicht nach jeder Portion aus der Maschine gefummelt werden, sondern werden in einem extra Kapsel-Auffangbehälter gesammelt. Öffnet man den Riegel, fällt die alte Kapsel nach unten durch. In den Auffangbehälter passen ca. sieben gebrauchte Kapseln, dann muss der "Mülleimer" geleert werden.

Hierfür werden die Abstellfläche und die Tropfschale herausgezogen. Dahinter versteckt sich wie eine Schublade der Auffangbehälter für die Kapseln. Diese sollte man über dem Waschbecken ausschütten, denn in der Tropfschale sammelt sich doch so viel Flüssigkeit, dass man sie regelmäßig leeren sollte. Zum einen fließt etwas Wasser aus den ausgeworfenen Kapseln aus, zweitens reinigt sich die Maschine beim Anschalten und nach dem Wasserwechsel mit einer kleinen Wassermenge selbst. Nach einigen Tassen und Aktivierungen kommt da einiges zusammen.

Der Wassertank der Tchibo Cafissimo Compact fasst 1,2 Liter, das reicht für ca. 8 Tassen. Ein kleiner Kritikpunkt ist der kleine Handgriff am Tank, durch den nur zwei oder drei Finger passen. Bequemer wäre ein längerer Griff gewesen. Man kann den Tank aber auch durch eine kleine Klappe auffüllen, ohne ihn herauszunehmen. Das sollte man sich aber nur trauen, wenn man eine tropffreie Kanne hat, denn eine Überschwemmung in der Nähe technischer Geräte ist keine schöne Sache.

Ist der Wassertank leer, blinkt eine rote Leuchte rechts der Bedientasten auf und ein Signalton piept vor sich hin. Der kann ganz schön auf die Nerven gehen: statt ein paarmal zu Piepen und es dann beim Blinken zu belassen, ertönt der Signalton durchgehend, bis neues Wasser im Tank ist und zur Bestätigung eine Taste gedrückt wurde.

Kaffekochen mit der Tchibo Cafissimo Compact

Zum Brühen des Kaffees stehen drei verschiedene Brühstufen (sprich: drei Tasten mit verschiedenem Druck) zur Verfügung. Man braucht keine Ausbildung als Barista, um zu wissen, welche davon bei welcher Kaffeespezialität verwendet werden muss. Die drei Tasten haben kleine, farbige Tassen-Symbole, die den drei Kapselfarben von Tchibo entsprechen. Benutzt man eine orangene Kapsel, drückt man einfach das orangene Tassensymbol. Eine blaue Kapsel erfordert einen Druck auf die blaue Tasse, bei schwarzen Kapseln wird die weiße Tasse (bzw. die schwarze Tasse mit weißer Umrandung) gedrückt – einfach, aber nicht ganz selbsterklärend. Ohne Blick in die Bedienungsanleitung hielt jeder die Tassen schlicht für unterschiedliche Mengenangaben. Hier hilft aber die übersichtliche, gut erklärende Bedienungsanleitung.

Um genau zu sein, haben die Tasten durchaus etwas mit der Wassermenge zu tun. Sie ist für jede Taste bzw. Brühstufe vorprogrammiert. Möchte man diese verändern, weil die Menge nicht für den gewünschten Kaffeegeschmack sorgt, geht das ganz einfach. Möchte man weniger Wasser, also stärkeren Kaffee, muss man die blinkende (ergo aktive) Taste drücken. Für mehr Wasser oder dünneren Kaffee hält man die Taste während des Brühvorganges gedrückt. Die jeweils zuletzt gedrückte Brühdauer merkt sich die Cafissimo Compact und macht den nächsten Kaffee auf dieser Brühstufe wieder mit dieser Wassermenge.

Die Grundeinstellung kann nach einem kurzen Blick in die Bedienungsanleitung sehr leicht wiederhergestellt werden. Noch leichter kommt man einen ein schwächeren Kaffee, indem man die Taste ohne Kapselwechsel ein zweites Mal drückt.

Das Tchibo-Kapselsystem

Kapseln für die Maschine gibt es exklusiv bei Tchibo. Im Gegensatz zu Philips Senseo-Maschinen (z.B. die Senseo Twist HD7870) hat Tchibo das System nicht für Dritthersteller freigegeben, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Bei Tchibo gibt es derzeit acht Kaffeesorten in drei Kapselfarben. Tee gibt es für die Tchibo-Kaffeeautomaten derzeit nicht. Alles, was mit Milch zu tun hat, muss man ebenfalls mit einem extra Milchaufschäumer zubereiten, denn die Kapseln beinhalten nur das pure Kaffeepulver. Kleiner Tipp für Cappuccino-Fans: inzwischen gibt es mit der Tchibo Cafissimo Latte auch einen Tchibo-Kapselautomaten, der Milchschaum machen kann.

Der Preis pro Kapsel liegt im Moment bei 25 Cent. Das ist natürlich teurer als Pulverkaffee. Ein Vorteil ergibt sich aber für alle, die eine ganze Packung Kaffeepulver nicht innerhalb von ein bis zwei Wochen aufbrauchen. In den Kapseln verliert der Kaffee kein Aroma, kann also länger gelagert werden. Damit empfiehlt sich das Cafissimo-System allen Haushalten, in denen nur gelegentlich ein Tässchen getrunken wird – oder in denen man sich nicht auf eine Kaffeesorte einigen kann, denn mit der Cafissimo Compact kann jeder seine Lieblingssorte machen. Auch Singlehaushalte mit einem Verbrauch von ca. einer Tasse pro Tag könnten von dem System profitieren. Eine Übersicht über die Standard-Kaffeesorten finden Sie übrigens in unserem großen Tchibo-Kaffee-Test.

Schade ist allein die große Menge Plastikmüll, die aus den gebrauchten Kapseln entsteht. Es gibt aber bereits Experimente mit kompostierbaren Maisstärke-Kapseln bei anderen Systemen.

Entkalken

Ist es Zeit, die Maschine zu reinigen, blinken die Leuchten links und rechts der Bedientasten abwechselnd auf. Zum Entkalken kann man eine extra Reinigungsflüssigkeit verwenden, eine Flasche davon liegt bei. Tchibo gibt in der Bedienungsanleitung aber auch an, wie das Mischverhältnis eines umweltfreundlicheren Zitronensäure-Wasser-Gemischs sein muss. Sehr kundenorientiert! Alle weiteren Bedienschritte für die Reinigung stehen gut erklärt in der Anleitung. Man muss ca. 45 Minuten einkalkulieren, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Dabei muss man natürlich nur am Beginn und am Ende Tasten drücken.

Fazit

Die Tchibo Cafissimo Compact ist eine einfach zu bedienende Kapselmaschine, die sich auch in kleinen Küchen gut macht. Zwar ist die Bedienung nicht ganz selbsterklärend, aber das Prinzip mit den farbigen Kapseln leuchtet nach der ersten Benutzung unter Zuhilfenahme der Bedienungsanleitung sofort ein. Eine gute Wahl für alle, die sich das volle Aroma einer frisch geöffneten Kaffeepackung bei jeder Tasse wünschen.