LG Optimus L5 II im Test

Das LG Optimus L5 II ist ein Gerät aus LGs auf Design ausgerichteter, günstiger L-Serie, das derzeit bereits für knapp über 130 Euro zu haben ist. Für diesen günstigen Preis macht sich das Einsteiger-Smartphone im Test ordentlich.

Das LG Optimus LG II gibt es auch in einer Dual-SIM-Version. Mehr dazu finden Sie hier.

Optik & Verarbeitung: Schick, aber wenig hochwertig

Einen hochwertigen Metall-Unibody oder eine Glas-Oberfläche darf man von einem 130 Euro Smartphone nicht erwarten. Das LG Optimus L5 II besteht wie erwartet komplett aus Kunststoff. Es ist auf den ersten Blick deutlich eckiger, als etwa die aktuellen Samsung Galaxy Geräte. Die Rückseite hat ein Finish im Metallic-Look erhalten, das aber schnell als Kunststoff zu identifizieren ist und bei unserem Testgerät  einige Kratzer, vermutlich von früheren Testeinsätzen, aufwies.

Wegen der gering ausgeprägten Rundungen liegt das LG Optimus L5 II nicht wirklich optimal in der Hand. Es ist aber immerhin mit etwas über 9 Millimetern sehr flach und wiegt gerade einmal 103 Gramm. Das geringe Gewicht trägt sein Übriges zur nicht gerade hochwertigen Haptik bei. Der Akkudeckel lässt sich öffnen, allerdings ist dazu ein hohes Maß an Fummelei und etwas Geduld erforderlich. Das Einsteiger-Smartphone findet einigermaßen gut in der Hosentasche Platz. Ein nettes optisches Gimmick ist die Beleuchtung der Home-Taste, die eingegangene Nachrichten und andere Ereignisse in verschiedenen Farben anzeigt. >> Note: 3

Display: Praxistauglich

Ein 4-Zoll-Display ist ideal für die Einhand-Bedienung.

Das LG Optimus L5 II hat einen 4 Zoll großen Touchscreen zu bieten, der in WVGA auflöst. Sowohl Diagonale als auch Auflösung erwiesen sich in unserem Test als absolut praxistauglich. 4 Zoll sind tatsächlich der ideale Kompromiss aus Übersicht und Gerätegröße. Wie erwähnt ließ sich das Smartphone im Test noch sehr angenehm in der Hosentasche transportieren. Das kann man von 5-Zoll-Androiden nicht behaupten. Der Bildschirm zeigt Webseiten und Bilder in mehr als ausreichender Schärfe an. Dass Full-HD-Displays um einiges schärfer sind, ist klar. Doch merkt man den Unterschied nur bei sehr genauem Hinsehen. Mit Farbdarstellung, Kontrast und Displayhelligkeit waren wir im Test ebenfalls vollauf zufrieden. Einzig die Displayoberfläche ist allzu anfällig für Fingerabdrücke. >> Note: 2

Hardware: Schwach im Benchmark, top im Alltag

Das LG Optimus L5 II hat einen 1 Gigahertz Prozessor und 512 MB Arbeitsspeicher zu bieten. Das ist nicht gerade viel und im AnTuTu Benchmark erreichte das Optimus gerade einmal halb so viele Punkte, wie das Samsung Galaxy S2. Im Alltag macht das aber kaum Probleme. Das Android 4.1 Betriebssystem mit hauseigener Optimus UI Oberfläche lief in unserem Test normalerweise sehr flüssig. Wenn man aber aufwendigere Apps öffnet, bekommt man schnell Performance-Probleme. So ruckelt die neue, aufwendig animierte Spiegel Onine Fußball-App stark, die Vine-Videoaufnahmeversagt regelmäßig ihren Dienst und aufwendige Animationen laufen in Zeitlupe ab. Wer jedoch nur die ein oder andere Nachrichten-App im Alltag nutzt, wird davon nichts bemerken. Der ab Werk verfügbare, 2 Gigabyte große Nutzerspeicher reicht für den Anfang unserer Meinung nach locker aus, zumal er sich per microSD-Karte einfach erweitern lässt. Einige Apps aus dem Google Play Store lassen sich sogar auf die Speicherkarte verschieben. In unserem Test war das z.B. bei Instagram und dem Photosharing-Dienst 'We Heart It' der Fall, nicht aber bei Whatsapp oder der Spiegel Online Applikation. >> Note: 3+

Bedienung & Software: Altes Android, einfache Bedienung

Die Bedienoberfläche von LG gibt es auch in einer etwas verspielten Optik.

Das LG Optimus L5 II arbeitet ab Werk mit Android 4.1.2 als Betriebssystem. Ein Update auf neuere Versionen wird es für dieses Modell wohl nicht geben. Dafür gefällt LGs Bedienoberfläche Optimus UI auf Anhieb. Besonders für Android- bzw. Smartphone-Einsteiger bietet die Oberfläche nützliche Hilfen. So wird beim erstmaligen Ausführen einer Aktion stets gefragt, mit welchem Programm z.B. ein Video angezeigt werden soll und ob dies als Standardeinstellung gespeichert zu übernehmen ist.

LG liefert ab Werk einige mehr oder weniger nützliche Apps mit, die zumindest zum Teil auch deinstalliert werden können, um Speicherplatz zu schaffen. So gibt es serienmäßig einen Dateimanager und auch Office-Software aus dem Hause Polaris zum Betrachten von Word oder Excel-Dateien. 'Safety Care' bietet erweiterte Notruffunktionen. Die Notizen-App 'Quick Memo', die sich aus der Infoleiste heraus starten lässt, hat etwa den gleichen Nutzwert wie das gute alte Paint auf dem Windows-PC, ist aber genauso witzig für zwischendurch. Das LG Optimus L5 II hat eine Schnellstarttaste an der Seite, die mit einer beliebigen Funktion belegt werden kann. Ab Werk ist sie mit Quick Memo belegt. Leider muss man die Displayhelligkeit beim Optimus selber einstellen. Ein Helligkeitssensor zur automatischen Regelung ist nicht vorhanden. Besonders schick ist die bunte LED-Beleuchtung der Home-Taste, die die Benachrichtigungs-LED anderer Modelle ersetzt und verpasste Anrufe, Nachrichten etc. in verschiedenen Farben signalisiert. Zudem kann man in den Einstellungen eine 'Ruhezeit' festlegen, in der das Telefon sich automatisch auf lautlos schaltet. Etwas nervig sind die beiden Android-Tasten für Menü und 'Zurück' unter dem Screen, deren Beschriftung nur im beleuchteten Zustand zu lesen ist.

Damit bietet das LG Optimus L5 II softwareseitig eine ordentliche Palette an Extras und konzentriert sich gleichzeitig auf nützliche Beigaben, im Gegensatz z.B. zu einigen Samsung Galaxy Modellen, die mit teilweise unnützen Funktionen überladen sind. Das Optimus ist damit sehr Einsteiger-freundlich. Eine neuere Android-Version wäre aber wünschenswert. >> Note: 2

Verbindungen: Mit HSPA & NFC

Das LG Optimus L5 II kann per WLAN oder UMTS mit HSPA-Datenbeschleuniger im Internet surfen. Das ist sicher nicht mehr die schnellste Datenverbindung, aber für das gelegentliche Lesen von Mails oder Nachrichtenapps allemal ausreichend. Per NFC kann man das LG Optimus L5 II ganz einfach mit anderen Mediengeräten, z.B. kompatiblen Docking-Stations, koppeln. Das Smartphone kann bei Bedarf als WiFi-Hotspot für Laptops und andere Geräte ohne eigene UMTS-Verbindung dienen. Der Laptop nutzt dann die mobile Internetverbindung des Smartphones. Bluetooth und GPS sind natürlich ebenfalls vorhanden. >> Note: 3+

Multimedia: Nur für Schnappschüsse

Das LG Optimus L5 II hat eine 4,9 Megapixel Kamera zu bieten mit selektivem Touch-Autofokus und einem kleinen Fotolicht. Eine zweite Kamera für Videotelefonie auf der Frontseite fehlt. Die Cam kann per Sprachauslöser gesteuert werden, bietet sonst aber nur wenige Einstellungsmöglichkeiten. Dafür ist die Software sehr einfach zu bedienen.

In der Praxis ist die Kamera nur für einfache Schnappschüsse zu gebrauchen. Bei schwachem Licht bekamen wir kaum brauchbare Bilder hin. Schnell kam es zu Verwacklern und die Ergebnisse fielen daher allzu oft unscharf aus. Der Eindruck wurde zudem von deutlich sichtbarem Bildrauschen getrübt. Die Bilddynamik lässt ebenso zu wünschen übrig. Leider kämpft die Knipse im Freien mit denselben Problemen, auch wenn bei wirklich guten Lichtverhältnissen einigermaßen annehmbare Bilder erzielt werden können. Wer sich seine Urlaubseindrücke auch in ein paar Jahren noch einmal anschauen möchte, sollte in jedem Fall eine zusätzliche Kompaktkamera mit in den Koffer packen.

Die Kamerabilder des LG Optimus L5 II sind nicht überzeugend.

Der Musikplayer ist gewohnt einfach geraten und komfortabel zu bedienen. Zudem sieht er schicker aus, als bei Samsungs Galaxy-Smartphones. Über den internen Lautsprecher tönt er laut, aber blechern. Die mitgelieferten Kopfhörer sehen zwar billig aus, klingen aber für den Anfang ausreichend gut, wenn es ihnen auch an Bass fehlt. >> Note: 4

Telefonie: Durchschnittliche Ausdauer

Der Akku des LG Optimus L5 II ist mit 1700 mAh eher knapp bemessen. Bei intensiver Nutzung kommt man damit so gerade über einen Arbeitstag. Danach muss das LG an der Steckdose Station machen. Das ist allerdings bei Smartphones die Regel, so dass man dem LG eine durchschnittliche Ausdauer für ein Touchscreen-Gerät bescheinigen kann. Wer besonders sparsam mit den Akku-Ressourcen umgehen will, nutzt den Energiesparmodus. Bei Sprachqualität und Empfang gab es nichts zu beanstanden. >> Note: 2

Fazit: Erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis

Für derzeit knapp 130 Euro erhält man mit dem LG Optimus L5 II einen mehr als soliden Alltagsbegleiter, der die Kerndisziplinen eines Smartphones gut beherrscht. Dank LGs einfacher Oberfläche fällt die Bedienung auch Einsteigern leicht. Wer mehr will, muss auch mehr ausgeben, denn für den Preis gibt es nur wenige Smartphones mit vergleichbarer Ausstattung. Allerdings schwächelt die Kamera im Test.

Wer ein bisschen mehr an Ausstattung sucht, findet in den Schwestermodellen LG Optimus L7 II oder LG Optimus L9 II die richtigen Begleiter. >> Gesamtnote: 2-

Test zum LG Optimus L5 II von unserem Partner Tariftipp.de