RIM Blackberry Bold 9900 im Test

Der RIM BlackBerry Bold ist das klassische Arbeitstier unter den Handys. Auch wenn das iPhone dem BlackBerry mittlerweile ein wenig den Rang abgelaufen hat, ist der Bold bei Geschäftsleuten noch immer sehr beliebt. Mit dem RIM BlackBerry Bold 9900 hat der Hersteller nun einen würdigen Nachfolger des (Ur-)Bold 9000 präsentiert.

Optik & Verarbeitung – Kompakt und elegant:
Wer es extravagant mag, ist bei BlackBerry generell falsch. So ist auch der RIM BlackBerry Bold 9900 schlicht und elegant gehalten. Dank Rahmen aus echtem Metall wirkt er besonders hochwertig. Die Verarbeitung war im Test über jeden Zweifel erhaben. Im Vergleich zu vielen aktuellen Smartphones ist der Bold recht kompakt und mit gerade einmal 10 Millimetern so flach wie keines seiner Geschwister. Laut Test liegt das Smartphone gut in der Hand.

Display – Kleiner Touchscreen:
Das 2,8 Zoll Display des RIM BlackBerry Bold 9900 gehört sicher nicht zu den größten seiner Klasse. Die Auflösung geht für diese Diagonale in Ordnung. Es handelt sich dabei um einen Touchscreen, über den das Handy auch bedient wird. Die Darstellungen wurden im Test als scharf beschrieben. Kontrast und Helligkeit gehen ebenfalls in Ordnung.

Hardware & Betriebssystem – Schnellerer Prozessor und neues Betriebssystem:
Bei der Hardware können die neuesten BlackBerrys mit anderen Top-Smartphones mithalten. So ist im neuen Bold ein 1,2 Gigahertz Prozessor verbaut, der im Vergleich zum Vorgängermodell für einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub im Alltag sorgt. Insgesamt reagierte der BlackBerry im Test flüssig und direkt auf Eingaben. Im RIM Blackberry Bold 9900 kommt das neue BlackBerry OS 7 zum Einsatz, das unter anderem einen verbesserten Browser mitbringt und einen modernen Eindruck macht. In tieferen Menüebenen wirkt der Look dagegen recht lieblos und textlastig. Die Software „BlackBerry Balance“ kümmert sich um die Trennung von privaten und beruflichen Daten, für die im Gerät 8 Gigabyte an Speicher zur Verfügung stehen. Per microSD Karte lässt sich der Datenspeicher noch ausbauen. Die echte Buchstabentastatur unter dem Display ist erfreulich groß geraten für dieses Handyformat und lies sich im Test flott beackern. Einigen Nutzern wird das Tastenfeld aber dennoch insgesamt zu klein geraten sein. Die Tasten werden im Dunkeln beleuchtet. Außer über den Touchscreen lässt sich der Bold 9900 auch über ein Trackpad bedienen, was im Test ebenso gut funktionierte.

Internet & Connectivity – Alles, was das Herz begehrt:
Mit HSPA, EDGE, WLAN und natürlich UMTS ist beim RIM Blackberry Bold 9900 alles an Bord, was der Nutzer für den schnellen Weg ins mobile Netz benötigt. Der Internetbrowser hat im Vergleich zur Vorgängerversion einiges an Geschwindigkeit zugelegt, ist aber laut Test immer noch langsamer als die Konkurrenz von Android und iOS. Per USB-Verbindung kann der Bold auch anderen Geräten einen mobilen Zugang zum Internet gewähren. Wem das nicht genug ist, der wird sich über den eingebauten NFC-Chip freuen. E-Mails verwaltet BlackBerry immer noch weitaus besser als jeder Konkurrent. HDMI- und DLNA-Verbindungen unterstützt das Smartphone leider nicht.

Multimedia – Ordentlich, bis auf die Kamera:
Multimedia ist nicht das Kerngebiet eines BlackBerrys. Das heißt aber nicht, dass man mit dem Bold nicht fotografieren könnte. Immerhin 5 Megapixel leistet die eingebaute Knipse. Die Ergebnisse sind laut Test aber nicht gerade berauschend und leiden zum Teil unter mangelnder Schärfe und starkem Bildrauschen. Insgesamt fanden die Multimedia-Features, zu denen z.B. auch ein GPS-Empfänger gehört, aber außerordentlich Gefallen. Besonders der Musikplayer überzeugt mit exzellentem Klang. Dank vorinstallierter Software kann man mit dem Smartphone MS Office-Dokumente öffnen und bearbeiten. Ein Radio fehlt leider in der Ausstattungsliste des Bold.

Telefonie - Schwächerer Akku, als beim Vorgänger:
Auffällig im Test des RIM BlackBerry Bold 9900 war die gegenüber anderen BlackBerrys etwas schwächere Akkulaufzeit, was wohl auf die gesteigerte Hardware-Leistung zurückzuführen ist. Im Vergleich mit den meisten Touchscreen-Smartphones dürfte der Stromspeicher des Bold aber immer noch vorne liegen. Die Sprachqualität ist laut Test in Ordnung aber keineswegs tadellos. Ein anderer Test bewertete den BlackBerry in dieser Kategorie mit einem „Sehr gut“. Beim Empfang erreichte der Bold exzellente Noten.

Fazit: Mit dem RIM Blackberry Bold 9900 wurde ein eh schon hervorragendes Smartphone in Nuancen noch einmal verbessert. Wer ein kompaktes Gerät mit echter Tastatur sucht, dem bleibt nur der Griff zum Bold oder dem Nokia E6.