OnePlus One im Test

OnePlus ist ein kleines Start-Up Unternehmen aus China mit großen Plänen. Mit dem OnePlus One kündigt man gleich zum Start ein Top-Smartphone an, das auf der Webseite des Unternehmens auch gleich als ‚Flagship-Killer‘ angepriesen wird. Das OnePlus One soll also anderen Topmodellen, wie dem HTC One M8 oder dem Samsung Galaxy S5 die Rücklichter zeigen. Noch dazu ist es deutlich günstiger als die Konkurrenz. Und zumindest von den technischen Daten her kann das OnePlus One locker mithalten.

Optik: Ansprechend, aber schwer

Nach eigenen Angaben hat sich OnePlus beim Design des One besonders große Mühe gegeben. Tatsächlich sieht das Smartphone auf ersten Bildern recht ansprechend aus. Es ist zudem an der dicksten Stelle gerade einmal 8,9 Millimeter flach, an den Kanten misst es sogar nur 4,6 Millimeter. Mit 162 Gramm ist das Handy aber vergleichsweise schwer geraten. Die Rückseite fühlt sich wie feines Sandpapier an. Das Smartphone liegt laut Test mit seinen angenehmen Rundungen gut in der Hand. Die Verarbeitung wurde gelobt.

Display: Zwischen Smartphone und Phablet

Mit satten 5,5 Zoll liegt das OnePlus One irgendwo zwischen Smartphone und Phablet. Der Touchscreen löst in FullHD auf und wird von kratzfestem Gorilla Glas 3 geschützt. Es ergibt sich eine Pixeldichte von über 400 ppi, was zu sehr scharfen Darstellungen führt. Der Screen ist ausreichend hell, um auch bei Sonnenlicht gut abgelesen werden zu können. Allerdings funktioniert die automatische Helligkeitsanpassung nicht optimal.

Hardware & Bedienung: Alternatives Android

Ab Werk arbeitet das OnePlus One nicht etwa mit dem normalen Android, sondern mit der Cyanogen Mod Version, einer durch Nutzer angepassten Variante des freien Betriebssystems Android. Natürlich hat man so auch den normalen App-Store und alle anderen Vorzüge von Android an Bord. Die Basis bildet sogar die aktuelle Android-Version 4.4. Die Cyanogen Mod Version bietet zusätzliche Features vor allem aus dem Bereich Datenschutz, aber auch eine Gestensteuerung für den Sperrbildschirm und weitere mehr oder weniger nützliche Modifikationen. Die Sensortasten unter dem Display lassen sich mit alternativen Funktionen belegen oder deaktivieren. Als Alternative kann man On-Screen-Android-Tasten einstellen.
Ansonsten gehört die Ausstattung des OnePlus One zum Spitzenstandard aktueller Smartphones. So ist z.B. ein bärenstarker 2,5 Gigahertz-Prozessor aus dem Hause Qualcomm eingebaut. Üppige 3 Gigabyte RAM stehen dem Smartphone zur Verfügung. Das OnePlus One soll es in zwei Speichervarianten mit 16 oder 64 Gigabyte geben. Eine Erweiterung ist nicht vorgesehen. Bei der 16 Gigabyte-Variante sind ab Werk noch 11 Gigabyte für Nutzerdaten frei.
Eingegangene Nachrichten signalisiert das OnePlus One durch eine Leuchte auf der Front, die in unterschiedlichen Farben blinkt.

Verbindungen: Lässt keine Wünsche offen

Für schnelles Internet hat ein Spitzensmartphone wie das OnePlus One natürlich LTE an Bord. Auch HSPA und WLAN-n/ac gibt es. Für die schnelle Bluetooth 4.0 Kopplung zu anderen Geräten, steht NFC zur Verfügung. Der Navigation dienen GLONASS und GPS.

Multimedia: Sony-Kamera & JBL-Lautsprecher

Das OnePlus One hat einen 13 Megapixel Kamerasensor aus dem Hause Sony im Gehäuse. Die Sony Knipsen kommen auch in anderen Smartphones, nicht nur aus dem Hause Sony selbst, zum Einsatz. Im Test gehörten sie stets zu den besseren, aber nicht zu den aller besten Kameras. Die Knipse des OnePlus One hat eine Dual-LED, die bei Bedarf Licht ins Dunkel bringt. Videos werden in 4k-Qualität aufgenommen, was aber viel Speicherplatz frisst. Da ist es umso ärgerlicher, dass das OnePlus One keine Speichererweiterung erlaubt. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln ungewöhnlich hoch auf. Wie auch das HTC One M8 bietet das OnePlus One Stereo-Lautsprecher, die laut Medienberichten aus dem Hause des Lautsprecher-Spezialisten JBL stammen. Die Qualität im Test erwies sich tatsächlich als überdurchschnittlich. Die Speaker klingen laut und pegelfest, wenn auch etwas schrill.

Telefonie: Meist guter Akku

Das OnePlus One hat einen Akku mit 3100 mAh Qualität. Damit kommt man im Normalfall auch schon mal zwei Tage aus. Im Test hatte das OnePlus aber einige Bugs, die den Akku rasend schnell leer saugten und das Gerät sehr warm werden ließen. Die Sprachqualität am Hörer des OnePlus One gefiel den Testern, am anderen Ende der Leitung ist das Smartphone oft zu leise und etwas blechern. Die Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen funktioniert gut.

Fazit: Preisbrecher

Das OnePlus One ist ein echter Preisbrecher. So viel Top-Technik bekommt man sonst nirgends zu diesem Preis. Ein paar Kinderkrankheiten gibt es zwar noch, aber die sind überwiegend zu verschmerzen. Schade eigentlich, dass das Smartphone derzeit noch sehr schwer zu kriegen ist. Alternativen mit ebenfalls viel Technik zu einem sehr günstigen Preis sind das Oppo N1 oder das Wiko Highway.