Trekstor Tolino Tab 7 im Test

Kurzfazit für Leser mit wenig Zeit: Das kleine Tolino Tab schafft auf Anhieb den Sprung zu den besten 7-Zöllern. Das Display überzeugt, auch die Rechenleistung des kompakten Tablets kann sich sehen lassen.

Manche Tablets sind einfach zum Abschalten. Hakelige Steuerung, körniges Display oder miese Verarbeitung - gerade bei günstigen Modellen hat man oft mit problematischen Eigenschaften zu kämpfen. Das Tolino Tab 7, das von Trekstor entwickelt und von einem Verbund aus Thalia, Weltbild, Hugendubel und bücher.de vertrieben wird, verspricht gute Leistung zum angemessenen Preis. Mit dem Quad-Core-Prozessor, dem IPS-Panel und der interessanten Tolino-Einbindung stecken hinter dem Versprechen keine leeren Worte.

Tolino Tab 7: Plastik, das sich nicht wie Plastik anfühlt

Plastik so zu verarbeiten, dass es sich nicht wie Plastik anfühlt, hat zwar Samsung zur Meisterschaft getrieben, Trekstor macht es aber beinahe genauso gut. Die geriffelte Rückseite liegt gut in der Hand und fühlt sich wertig an. Auf der Unterseite des Tablets sind die Steckplätze für microHDMI, microUSB sowie Kartenleser verbaut, die beim Betrieb nicht stören. Die Vorderseite des Tablets besteht aus dem 7-Zoll-Display, das von einem schwarzen Plastikrahmen eingefasst wird. Der Rahmen ist dicker als der des Nexus 7 oder des iPad mini, was den Bildschirm deutlich kleiner erscheinen lässt.

Die Verarbeitungsqualität des Tolino Tabs ist sehr gut. Selbst bei genauem Hinsehen lassen sich keine Mängel feststellen.
Einziges Manko beim Design ist das vergleichsweise hohe Gewicht. Mit 335 Gramm ist das 7-Zoll-Tablet schwerer als das etwas größere iPad mini. Die Differenz beträgt zwar nur dreißig Gramm, hält man die Tablets aber längere Zeit in der Hand, merkt man den Unterschied.

Knapp hinter dem Galaxy Tab 3 10.1

Technisch ist das Tolino-Tablet gut aufgestellt - zumindest auf dem Datenblatt. Mit einem Quad-Core-Prozessor, der mit 1,6 Gigahertz taktet, und einem ein Gigabyte großen Arbeitsspeicher verfügt das Tablet theoretisch über mehr Leistung als andere 7-Zoll-Geräte. Aber "entscheidend is auf'm Platz" sagte einst der bekannte Bundesliga-Trainer Adi Preißler - und auch dort kann das Tablet überzeugen. Im Antutu Benchmark erreichte es eine ordentliche Punktzahl von 18205 Punkten und liegt damit fast gleichauf mit dem größeren Bruder, dem Tolino Tab 8.9, und dem Samsung Galaxy Tab 3 10.1. Die gute Systemperformance zeigte sich vor allem beim Spielen. Den Klassiker Angry Birds spielte das Tablet genauso flüssig ab wie das recht aufwendige 3D-Hack'n'Slay Dungeon Hunter 4. Ebenso flüssig ließ sich das Tablet durch das Menü und den Chrome-Browser navigieren. Selbst sehr opulente Seiten lud das Tolino Tab 7 fix auf das Display. Verwunderlich ist aber, dass es nicht mit allen Apps im Play Store kompatibel ist. Das neue Rovio-Game Angry Birds Go wurde zum Beispiel gar nicht erst angezeigt.
Neben dem Arbeitsspeicher stellt das Tolino dem Nutzer einen 16 Gigabyte großen Flash-Speicher zur Verfügung, auf dem Bilder, Videos und Apps gespeichert werden. Von den 16 Gigabyte lassen sich aber nur zwölf Gigabyte nutzen, da das System vier Gigabyte belegt. Braucht man mehr Platz, kann man den Speicherplatz per microSD/SDHC-Karte um bis zu 64 Gigabyte erweitern.

Neben dem microHDMI- und dem microUSB-Port hat das Tablet noch ein WLAN- und ein Bluetooth-Modul an Bord. Über die WLAN-Standards b/g/n verbindet sich das Tolino sehr schnell mit dem Internet.
Komplettiert wird die gute Ausstattung von einer 2-Megapixel-Frontkamera, deren Qualität zwar für Videotelefonate ausreicht, die Selphy-Generation aber nicht zufriedenstellen dürfte.

Das Display des Tolino Tab 7 kann überzeugen

Eines der Highlights des 7-Zoll-Tablets ist das Display. Normalerweise findet man in Tablets dieser Preisklasse nur TFT-Panels, Trekstor hat dem Tolino Tab aber ein IPS-Panel eingebaut, das mit satten Farben und einer schönen Farbwiedergabe beeindrucken kann. Im Vergleich mit dem Full-HD-Display des Tolino Tab 8.9 fällt bei der Wiedergabe von hochauflösenden Videos beinahe kein Unterschied auf - trotz der geringeren Auflösung von 1440x900 Pixeln.

Die Akkulaufzeit des Tablets ist in Ordnung. Unter Volllast hält das Tablet rund fünf Stunden durch, bei normaler Nutzung muss das Gerät nur alle drei Tage an die Steckdose. Dort braucht es aber vergleichsweise lange, um wieder aufzuladen. Mit einer Ladezeit von fünf Stunden reiht sich das Tablet im Mittelfeld der 7-Zoll-Geräte ein.

Tolino ist immer mit dabei

Gut informierte Leser haben es vermutlich schon beim Namen "Tolino" bemerkt. War da nicht was? Genau, unter dem Namen "Tolino" gab es vor einiger Zeit schon einen E-Book-Reader, der auf ein digitales Vertriebssystem aufbaute. Dies hat seinen Weg auch in die Tolino-Tablets gefunden und ist um auditive und audio-visuelle Medien erweitert worden. Neben Büchern kann man im Tolino-Store nun auch Musik und Videos leihen oder kaufen. Hat man bereits ein Benutzerkonto mit gekauften Büchern, lässt es sich mit wenigen Fingertipps auf das Tolino Tab 7 übertragen.
Die Einbindung des Shops ist gut gelungen. Anders als beim Kindle Fire HDX 8.9 von Amazon ist die Verknüpfung nicht allzu prominent im Tablet-Menü, die Android-Oberfläche ist immer noch gut zu erkennen. Vielmehr ergänzen sich beide Welten in positiver Art und Weise: Apps lädt man schnell aus dem Play Store, Bücher kommen in wenigen Augenblicken aus dem Tolino Store auf das Tablet.

Das Tolino Tab 7 macht viele Dinge besser als die Amazon-Konkurrenz

Das Vorbild der Tolino-Allianz ist ganz klar Amazon. Auch der Versandriese setzte auf das Konzept, gute Hardware möglichst günstig zu verkaufen und den Umsatz über den Verkauf von digitalen Inhalten zu generieren. Diese Prämisse setzt das Tolino Tab 7 deutlich besser um als die Kindle-Konkurrenz. Der Tolino Store ist nicht so prominent eingebunden, das Tablet läuft flüssig und der Nutzer hat Zugriff auf den Android Play Store mit seinen hunderttausenden Apps. Nachteile hat das nur für den Tolino Store selbst, der mit dem Play Store in Konkurrenz steht.
Für den Preis von 179 Euro bekommt man ein solides Android-Tablet, das mit gutem Display, ordentlicher Performance und schöner Verarbeitung überzeugen kann.

etest.de-Bewertung für das Trekstor Tolino Tab 7:

Das Tolino Tab 7 ist nichts für Sie? Wir haben die Lösung!

Hat man kein Problem mit engen Bindungen bekommt man mit dem Amazon Kindle Fire HDX 7 ein Tablet, das noch bessere Hardware bietet und leichter als das Tolino-Tablet ist.
Noch günstiger fährt man mit den Odys-Tablets, die ebenfalls Zugriff auf den Android Play Store haben, aber dafür weniger Performance bieten.
Ein echtes High-End-Tablet ist das iPad mini 2 von Apple, das mit toller Performance und hochauflösendem Display punkten kann. Nachteil: Es ist deutlich teurer als die Konkurrenz.
Ein guter Kompromiss aus günstigem Preis und guter Hardware ist das Google Nexus 7 2013. Es ist vergleichsweise günstig, bietet dafür ein Full-HD-Display und einen schnellen Prozessor.