Acer Aspire R7 im Test

Wer denkt, das Lenovo Idea Pad Yoga sei das Nonplusultra was die Punkte Flexibilität und Biegsamkeit angeht, der sollte einen Blick auf das Acer Aspire R7 werfen, das der Hersteller am Freitag präsentierte. Hinter der unspektakulären Produktbezeichnung verbirgt sich ein regelrechter Schlangenmensch unter der Convertibles. 

Nach oben, nach unten, nach rechts, nach links

Auch von außen betrachtet wirkt das Gerät eher unspektakulär. Es besteht aus hochwertigem Metall, was dem R7 eine schöne Haptik und einen edlen Look beschert. Erst beim Aufklappen des Convertibles offenbart sich ein Unterschied zu vielen anderen Geräten dieser Machart: Statt zweier Scharniere an den unteren Seiten des Bildschirms, fällt der Blick auf ein einzelnes Scharnier, dass Acer als "Ezel-Scharnier" bezeichnet. Mithilfe dieser Technologie lässt sich das Display in jede erdenkliche Richtung aufklappen und in jeden beliebigen Winkel schieben. So kann das Aspire R7 zu einem Ersatz für den All-In-One-PC, dem Tablet und dem herkömmlichen Notebook werden - dem Einsatzbereich sind dank des flexiblen Displays so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Die Verarbeitungsqualität liegt auf einem hohen Niveau, Mängel lassen sich an dem Vorführgerät nicht feststellen. Das Display wirkt dank der Metallhülle sehr stabil, die Tastatur weist einen angenehmen Druckpunkt auf. 

Auch technisch flexibel

Technisch sind dem ambitionierten Nutzer ebenfalls keine Grenzen gesetzt: Das R7 wird es in verschiedenen Ausstattungsvarianten zu kaufen geben, die Basis-Variante arbeitet mit einem Intel Core i5-Prozessor, der mit 1,8 GHz taktet. Der Arbeitsspeicher beträgt sechs Gigabyte. Wem die Leistung noch nicht ausreicht, kann ebenso einen i7-Prozessor in seinem R7 verwenden, der Arbeitsspeicher lässt sich auf bis zu zwölf Gigabyte erweitern. Auch in Sachen Grafik muss eine Entscheidung getroffen werden: Entweder das Gerät arbeitet mit einer zusätzlichen Nvidia GeForce GT750M mit zwei Gigabyte Speicher, oder nur mit der im Prozessor integrierten HD Graphics 4000-Grafikeinheit. Bei den Festplattenlösungen werden sowohl HDD-, als auch SSD-, als auch eine Hybrid-Variante aus beiden Festplattentypen angeboten. 
Das Display misst 15,6-Zoll und löst mit einer FullHD-Auflösung auf. Die 1920x1080 Pixel sorgen dafür, dass gestochen scharfe Bilder auf dem Bildschirm des R7 erscheinen. Die Farbwiedergabe liegt ebenfalls im grünen Bereich. 
Die Konnektivität des Geräts liegt im Vergleich mit anderen Convertibles auf einem soliden Niveau: Mit Bluetooth 4.0 und den WLAN-Standards a/b/g/n unterstützt das R7 die wichtigsten Drahtlos-Verbindungen - ein LTE-Modul ist allerdings nicht mit an Bord. An festen Anschlüssen bietet das Aspire R7 einen HDMI-Anschluss, der HDCP unterstützt, zwei USB 3.0-Ports sowie einen Kartenleser. Ein Ausgang für Kopfhörer gibt es selbstverständlich auch.

Gute Idee, aber...

Acer bietet mit dem Aspire R7, der Ende Mai auf den Markt kommen soll, eine interessante Alternative zu diversen anderen Gerätegattungen an - zumindest in der Theorie. In der Praxis dürfte die Verwendung als Tablet unter den Tisch fallen, da die Akkulaufzeit von 4:30 Stunden und das hohe Gewicht von 2,4 Kilogramm die Mobilität des Geräts stark einschränken. Einen echten All-In-One-PC wie das Lenovo Idea Centre 720 verdrängt das R7 ebenfalls nicht, da das Display zum kreativen Arbeiten etwas zu klein ist. 
Einzig und allein beim Surfen und Arbeiten auf der Couch oder am Schreibtisch bietet das Convertible einen echten Mehrwert - der allerdings angesichts der Preise von über 1000 Euro für die stärkeren Modelle zumindest für Leute mit knapperem Geldbeutel wieder verloren geht.