Apple iPad Air 2 im Test

Kurzfazit für Leser mit wenig Zeit: Das Apple iPad Air 2 bietet im Vergleich zum Vorgänger nur wenig neues. Geht es nur um's iPad, kommt man mit dem Vorgänger deutlich günstiger weg, braucht man die neuen Funktionen des iPad Air 2 lohnt sich der Kauf - auch für den recht hohen Preis von 489 Euro aufwärts.

Der Saal war deutlich kleiner als bei der iPhone-Präsentation vor einigen Wochen, es waren weniger Medienvertreter anwesend, immerhin funktionierte diesmal der Livestream: Im kleinen Kreis zeigte Apple das neue iPad Air 2. 

Das neue Apple iPad Air 2 wird noch dünner

Der Aufmacher der iPad-Präsentation war das noch dünnere Design des Tablets. Apple-Chef Tim Cook sagte, dass erste iPad Air sei so dick wie ein Bleistift gewesen, diesen Rekord habe man nun erneut unterboten. Ein Video lief an, in dem ein Laser ein gutes Stück vom Bleistift wegfräste und zeigte, dass das neue iPad Air nun nicht mehr 7,5 Millimeter dick ist, sondern nur noch 6,1 Millimeter. Auch beim Gewicht speckte es etwas ab, statt 469 Gramm wiegt die WiFi-Version nur noch 437 Gramm. 
Größer sind die Veränderungen beim Design selbst: Das iPad Air 2 wird es - wie das iPhone 6 auch - in drei Farben geben, Spacegrau, Silber und Gold. Außerdem gibt es im Homebutton des Tablets nun auch den Fingerabdruck-Sensor, der zum Entsperren oder Verifikation im App Store genutzt werden kann. 
Bei der Verarbeitungsqualität hat sich nicht viel getan, auch da neue iPad Air 2 wird dort zu den besten Tablets gehören, die es auf dem Markt zu kaufen gibt.

Apple iPad Air 2: Tolle Performance, wenig freier Speicherplatz bei der 16-Gigabyte-Version

Technisch hat sich das iPad vor allem beim Prozessor verbessert: Das Apple-Tablet läuft nun auch mit dem neuen A8-Prozessor, mit dem auch das iPhone 6 rechnet. Genaue Spezifikationen wie Taktfrequenz oder Arbeitsspeicher des Tablets hat Apple wie immer nicht bekannt gegeben, die Performance liegt laut Apple aber vor allem im Gaming-Bereich deutlich über der des alten iPad Air. Möglich macht das ein zusätzlicher Grafikprozessor namens Motion, der zusätzliche Grafikberechnungen übernimmt. Damit folgt Apple dem Trend, dem Android-Tablets der Oberklasse schon seit einigen Monaten nachhängen. 
Beim Display hat sich im Vergleich zum Prozessor wenig getan: Inhalte zeigt das iPad Air 2 weiterhin auf dem Retina-Display an, der eine Auflösung von 2048x1536 Pixel bei einer Pixeldichte von 264 ppi bietet. Die Anzeigequalität dürfte also auf dem Niveau des alten iPad Air liegen, die in den Testberichten immer als eine der fortschrittlichsten und besten gelobt wurde.
Bei den Speichervarianten gibt es eine kleine Neuerung, hier entfiel die 32 Gigabyte-Version, stattdessen gibt es die iPads mit 16, 64 und 128 Gigabyte. Wichtig zu wissen: iOS 8 nimmt sehr viel Speicherplatz ein, weshalb es auf dem 16-Gigabyte-iPad nur noch sehr wenig freien Speicherplatz gibt - oft empfiehlt es sich, in die 64-Gigabyte-Variante zu investieren.

Beim Apple iPad Air 2 gibt es nun auch die Kamera mit Slow-Mo-Funktion

Bei den Anschlüssen setzt Apple ebenfalls auf bewährte Technik: Analog verbindet sich das Tablet per Lightning-Connector mit dem PC oder dem Mac - andere Anschlüsse wie einen Kartenleser oder microUSB-Port gibt es auch beim Apple iPad Air 2 nicht. Drahtlos ist das iPad Air 2 per WLAN und Bluetooth unterwegs. Es unterstützt die schnelle ac-Frequenz, hat man zu Hause einen ac-fähigen Router, profitiert man mit dem iPad Air 2 von sehr schnellen Datenraten. Zudem hat das iPad eine Art NFC-Modul, über das die Apple-Pay-Funktion abgewickelt wird. Die wird es zunächst aber nur in der USA geben, ist also für deutsche Kunden weniger interessant. Für einen saftigen Aufpreis gibt es das iPad Air 2 natürlich auch mit LTE-Modul, dort starten die Preise bei 609 Euro.
Die Kamera des Apple iPad Air 2 liefert dieselbe Performance wie die des iPhone 6. Mit ihr sind sowohl Zeitlupen-, als auch Zeitrafferaufnahmen möglich, die wirklich gut aussehen. Gleich gilt für Fotos: Die schießt die Kamera trotz 8 Megapixel-Auflösung in toller Qualität. Auf der Vorderseite gibt es zudem noch eine Kamera für Facetime und Skype, die ebenfalls ordentliche Bildqualität liefert.

Apple iPad Air 2: Marginale Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger

Das Apple iPad Air 2 gehört unbestritten zu den besten Tablets auf dem Markt: Die Performance stimmt, das Display liefert tolle Bilder und iOS 8 läuft deutlich besser als die zahlreichen Android-Versionen. Beim neuen iPad Air 2 gibt es allerdings nur marginale Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger. Wer also auf Fingerprintsensor verzichten kann, kommt mit dem alten iPad Air deutlich günstiger weg, als mit dem neuen Modell. Benötigt man aber ein rechenstarkes Tablet mit sehr guter Kamera, greift man zum neuen Modell.