Spiegellose Systemkameras im Vergleich und Test
Die besten Systemkameras April 2024
Gefundene Produkte: 137
Hier finden Sie eine Marktübersicht über aktuelle Systemkameras im Test 2024. Systemkameras werden immer beliebter, und zwar zu Recht. Während man bei DSLRs selbst mit einer kleinen Ausrüstung schnell mehrere Kilogramm auf den Schultern hat, kommt man bei den kleinen Systemkameras bei gleicher Ausstattung auf viel weniger Gewicht. Auch die Maße sind viel kleiner. Sprich: mit einer Systemkamera ist man um einiges mobiler als mit einer digitalen Spiegelreflexkamera, und das bei grundsätzlich gleichen Fähigkeiten und Leistungen.
Infobox: Warum heißt es "Systemkamera"? |
Ein paar Worte zum Begriff: eigentlich beschreibt "Systemkamera" jede Kamera, bei der die Optik gewechselt werden kann, also auch Kameras mit Schwingspiegel. Als jedoch vor einigen Jahren die kleinen, spiegellosen Geschwister der großen DSLRs auf den Markt kamen, fehlte eine eigene Bezeichnung. Hier setzte sich der Begriff Systemkamera durch, was aber aus oben genannten Gründen eigentlich nicht ganz richtig ist. Weitere Taufversuche waren EVIL-Kamera (Electronic Viewfinder Interchangeable-Lens), DSLM (Digital Single Lens Mirrorless), CSC (Compact System Camera) oder auch MILC (Mirrorless Interchangeable-Lens Camera). Nach wie vor ist aber "Systemkamera" die am weitesten verbreitete Bezeichnung. |
Der Unterschied zu DSLRs
Der technische Unterschied von Systemkameras zu Spiegelreflexkameras liegt nicht allein in der Größe. Das Hauptmerkmal von Systemkameras ist, dass der Klappspiegel und damit der Pentaprismensucher weggefallen sind. Damit haben Systemkameras keinen optischen Sucher mehr, sondern nur (und auch das auch nicht immer) einen elektronischen Sucher. Das, was eine Spiegelreflexkamera also zu einer solchen macht – der Spiegel – ist bei den Systemkameras also nicht mehr zu finden. Stattdessen fällt das Licht direkt auf den Sensor, ohne dass ein Spiegel hochgeklappt werden müsste.
Kein Klappspiegel mehr: wie man bei dieser "transparenten" Ansicht einer Olympus-PEN-Systemkamera sehen kann, fällt das Licht aus dem Objektiv direkt auf den Sensor (Quelle: olympus.de)
Konsequenzen für den Autofokus
Aus dem Wegfall des Schwingspiegels erwächst außer dem Wegfall des optischen Pentaprismensuchers noch eine weitere Konsequenz: während DSLRs zwei Autofokussysteme haben, setzte man bei Systemkameras lange nur noch auf ein System – nämlich die Kontrastmessung. Die ist im Vergleich zu den Anfangsjahren der Systemkameraklasse inzwischen rasend schnell geworden und steht den Phasen-AFs der Spiegelreflexkameras kaum noch nach. Trotzdem integrieren immer mehr Hersteller auf dem Sensor zusätzlich einen Phasen-Autofokus. Diese Hybride beschleunigen nicht nur die Fokusqualität, sondern erlauben auch eine bessere Motivverfolgung.
Kein optischer Sucher mehr
Bei vielen Systemkamera-Modellen wird auf einen Sucher ganz verzichtet, hier setzt man einzig auf den Monitor, also auf eine Motivwahl wie mit einer regulären Kompaktkamera. Viele hochwertigere Systemkameras bieten aber zusätzlich einen elektronischen Sucher. Dieser hat in den ersten Jahren viel schlechte Presse gehabt: schlechte Auflösung, miese Farben, Verzögerung bei Schwenks… inzwischen aber ist die Qualität immer besser geworden und bietet – z.B. durch bessere Helligkeit bei wenig Licht, eine sofortige Farbvorschau oder umfangreiche Einblendmöglichkeiten – gegenüber den optischen Suchern der DSLRs sogar ein Plus. Heute können elektronische Sucher in Systemkameras allen Qualitätsprüfungen standhalten.
Die Bildqualität von Systemkameras
Bleibt noch die Frage nach der Bildqualität. In den Tests zeigt sich, dass Systemkameras in den vielen Fällen den großen Schwestern aus der DSLR-Klasse im Grunde in nichts mehr nachstehen. Achten sollte man aber auf die Sensorgröße...
Sensorgrößen bei Systemkameras
Wie bei allen Digitalkamera-Typen ist die Bildqualität abhängig von der Sensorgröße und der Preisklasse. Erhältliche Sensorgrößen in Systemkameras gibt es vom Vollformat- und APS-C-Format, wie sie sich auch bei DSLRs finden, über kleinere Micro-Four-Thirds-Sensoren, die eine ähnlich hohe Bildqualität erreichen, bis zu kleinen Sensoren, die nicht oder nur unwesentlich größer sind als die von durchschnittlichen Kompaktkameras.
Gängige Sensorgrößen (Stand Ende 2014)
Überbegriff |
(Keiner) |
(keiner) |
Micro FourThirds |
APS-C |
Vollformat |
Maße |
7,4 x 5,6 mm |
13,2 x 8,8 mm |
17,3 x 13 mm |
23,5 x 15,6 mm |
35,6 x 23,8 mm |
Kamera- |
Pentax Q |
Nikon1, Samsung Mini |
Panasonic, Olympus |
Sony E, Samsung NX |
Sony FE |
Beispiel |
Die gängigen Systemkamera-Sensorgrößen im Größenvergleich, von links nach rechts die gleiche Reihenfolge wie in der darüberstehenden Tabelle. Man sieht: zwischen den kleinen Sensoren von Pentax oder Nikon und den Vollformat-Sensoren der Sony-Alpha-7-Reihe gibt es einen gewaltigen Größenunterschied.
So unterschiedlich die Sensorgrößen, so stark unterscheidet sich die Bildqualität:
- Die Systemkameras mit kleinen Sensoren (Pentax Q, Nikon1 und Samsung Mini) haben eine Bildqualität, die etwas über der besserer Kompaktkameras mit Standardsensor liegt. Sie bringen Vorteile wie Wechseloptik mit, sind aber immer noch sehr kompakt. Denn: durch den kleinen Sensor können Systemkameras mit solch kleinen Sensoren extrem klein konstruiert werden.
- Kameras mit Micro-FourThirds-Sensoren (aka MFT) und APS-C-Sensoren stellen derzeit die Mittel- bis Oberklassen-Modelle. Die Bildqualität dieser beiden Klassen ist sehr ähnlich. Hier ist es eher die Preisklasse, die über die Bildqualität entscheidet.
- Systemkameras mit Vollformatsensor sind derzeit noch ein Ausnahmefall. Hier ist Sony der Vorreiter. Ungeschlagen bei Auflösung und Rauschverhalten sind die Sony-Alpha-7-Modelle derzeit die Königinnen in der Systemkameraklasse (Stand Ende 2014).
Für wen sind Systemkameras geeignet?
Systemkameras gibt es inzwischen für alle Zielgruppen vom Einsteiger bis zum Semiprofi. Auch gibt es bei den Preisen kaum noch Unterschiede zur DSLR-Klasse. Das gilt sowohl für die Bodys als auch die Objektive. Der größte Vorteil dieses Kameratyps liegt in den kompakten Maßen und dem geringen Gewicht. Wenn leichtes Gepäck eines der wichtigsten Merkmale ist, sollte man sich hier umsehen. Die kleinen Gehäuse der Systemkameras können aber auch ein Nachteil sein: mit großen Händen sind DSLRs besser zu bedienen.
Da das Angebot an Systemkameras inzwischen ein sehr weites Spektrum an Zielgruppen abdeckt, haben wir ein paar "typische Vertreter" herausgesucht. Vielleicht finden Sie sich ja in der der Beschreibungen wieder...
Der Drauflosknipser |
Der Drauflosknipser mag es einfach. Er hatte bislang eine Kompaktkamera, aber etwas besser sollten die Bilder schon aussehen, und ein Objektiv tauschen zu können, hat ja auch seine Vorteile. Aber kosten darf die Systemkamera nicht zu viel, und zu schwer wiegen soll die Kamera auch nicht. Die Bedienung sollte so einfach sein wie bei einer normalen Kompaktkamera, also bitte keine tausend Tasten und Rädchen. Ein Touchscreen gefällt dieser Zielgruppe gut, einen Sucher vermissen die meisten hingegen nicht. Systemkameras mit kleinem Sensor und aus der niedrigen Preisklasse sind für den Drauflosknipser absolut ok. Ein Touchscreen macht Freude und ist vom Smartphone bekannt, dann gelingt die Bedienung noch Intuitiver. Da sich der Drauflosknipser bei der Bedienung auf die Vollautomatik verlässt, ist ein Moduswahlrad nicht wichtig. Eher sollte er auf viele Motivprogramme und einer intelligente Automatik achten.
|
Der lernwillige Anfänger |
Der lernwillige Anfänger hat bis jetzt nur mit einer Kompaktkamera fotografiert. Aber dann wachsen die Ansprüche an die eigenen Fotos. Wie bekomme ich den Hintergrund unscharf? Wie mache ich gute Porträts? Wie bekomme ich es hin, dass das Wasser wie Nebel abgebildet wird? Sind diese Ambitionen erst einmal geweckt, braucht der lernwillige Anfänger eine Kamera mit gut erreichbaren manuellen Einstellungsmöglichkeiten – denn der Zugriff auf Zeit und Blende ist das A und O bei der Fotografie, also unbedingt eine Systemkamera mit Moduswahlrad nehmen. Zu viel kosten sollte die Kamera für den lernwilligen Anfänger nicht, denn er weiß noch nicht, ob er wirklich bei diesem Hobby bleibt. Ein Touchscreen ist willkommen, aber kein Muss. Achten sollte man auf eine Kamera mit einem Sensorformat MFT oder APS-C, denn die haben mehr Reserven bei der Bildqualität als die kleineren Sensoren. So wird die Kamera auch dann nicht so schnell langweilig, wenn man bereits zu den Fortgeschrittenen gehört. Die Samsung NX300M ist sehr günstig, bietet aber laut der Tests eine sehr gute Bildqualität und genügend Spielraum bei der Bedienung für lernwillige Einsteiger. Quelle: samsung.de |
Der Preis-Leistungs-orientierte Hobbyfotograf |
Der Preis-Leistungs-orientierte Hobbyfotograf hat seine erste DSLR wahrscheinlich schon Zuhause im Schrank und sucht jetzt eine neuere Kamera. Und warum nicht eine Systemkamera? Die kleinen Gehäuse nimmt man viel eher mal mit auf einen Spaziergang als die schwere DSLR. Die Einsteiger-Modelle bieten aber meistens keinen Sucher – für viele DSLR-Fotografen ist das ein No-Go. Auch einen Zubehörschuh sollte eine Kamera für einen Fortgeschrittenen haben. Darauf lässt sich z.B. ein stärkerer Blitz oder ein Mikrofon anbringen. Auch hier gilt: eine Systemkamera mit MFT- oder APS-C-Sensor ist das Minimum. Wichtig ist für einen fortgeschrittenen Fotografen auch ein schneller Zugriff auf manuelle Belichtungseinstellungen. Es sollte also mindestens ein Moduswahlrad mit PASM-Aufteilung mit an Bord sein, am besten auch programmierbare Funktionstasten und/oder Rändelrädchen zum schnellen Verstellen der Parameter. Hier kann übrigens auch ein Touchscreen aushelfen! Die Olympus PEN E-PL7 ist der perfekte Einstieg in die Systemkamera-Klasse, wenn man von einer DSLR kommt. Sie ist kompakt, bietet aber alles nötige an Direktzugriffen für die Belichtung. Und kosten tut sie auch nicht die Welt. Quelle: olympus.de |
Der anspruchsvolle Hobbyfotograf |
Der anspruchsvolle Amateur geht nur ungern Kompromisse ein. Für das kleine Quäntchen besserer Bildqualität ist er bereit, beim Preis deutlich hoch zu gehen. Für ihn sollte es mindestens eine höherklassige MFT- oder APS-C-Systemkamera sein. Ansonsten gibt für ihn das gleiche wie für die vorangegangenen Hobbyisten: schneller Zugriff auf manuelle Belichtungseinstellungen, am besten je ein Rad für Zeit & Blende, Sucher und Zubehörschuh. Die Olympus OM-D E-M5 ist mit ihren vielen direkten Einstellungs- und Erweiterungsmöglichkeiten eine sehr gute Systemkamera für Fortgeschrittene. Quelle: olympus.de |
Der Profi auf der Suche nach einer Zweitkamera |
Die beste Bildqualität ist das Lebenselixier für jeden Profi.- Und die lässt sich nu mal am besten aus einer Kamera mit großen Sensor kitzeln. Leider sind Vollformat-Kameras mit Klappspiegel sehr groß, sehr schwer und sehr sperrig. Da ist so eine kleine Systemkamera im Vergleich ein echter Zwerg. Wer als Profi gern mobil ist, nicht mit einer großen Kamera auffallen möchte oder einfach gerne mit so wenig Gewicht wie möglich hantieren möchte, für den sind Vollformat-Systemkamera eine gute Wahl. Ein schneller Zugriff auf die manuelle Belichtung, ein Sucher und ein Zubehörschuh gehören für den Profi zu den Must-Haves.
|