Casio Exilim EX-ZR1000 im Test

Die Casio Exilim EX-ZR1000 ist ein kleiner Megazoomer mit vielen Eigenschaften, die auch für Fortgeschrittene interessant sind. Echte Hingucker in dieser Kameraklasse sind das klappbare Display und die schnellen Serien. Ursprünglich lag die UVP bei 349,- Euro, inzwischen ist die Digitalkamera aber viel günstiger zu finden.

Gehäuse – Klappdisplay

Für einen Megazoomer (alles ab einem 10-fachen Zoom) ist die Casio Exilim EX-ZR1000 mit nicht ganz 4 cm ein ziemlicher Brocken. In die Hosentasche passt sie nicht mehr, aber eine voluminöse Jackentasche dürfte es tun.
Das Display der Casio Exilim EX-ZR1000 ist allein schon mit 3 Zoll und einer Auflösung von 460.800 vielversprechend. Besonders gut gefallen kann uns aber, dass es nach oben um 180° geklappt werden kann – was wohl auch einiges zum dicken Gehäuse beiträgt. Das Klappdisplay ist praktisch für Selbstporträts und Obenauf-Ansichten für bodennahe Aufnahmen. Es soll außerdem ein Kameraständer im Gehäuse integriert sein, aber wie der aussehen soll, hat noch kein Produktbild verraten.

Bedienung – für Fortgeschrittene mit "Zoomring"

Auf der Oberseite der Casio Exilim EX-ZR1000 sitzt ein Moduswahlrad, auf der neben vielen Sondermodi und Automatiken auch die klassische PASM-Einteilung zu finden ist, mit der sich schnell auf Halbautomatiken von Zeit und Blende und den voll manuellen Modus zugreifen lässt.
Eine interessante Eigenschaft der Casio Exilim EX-ZR1000 ist laut der Tests der Ring um die Optik, der sich mit verschiedenen Funktionen belegen lässt. Der kann z.B. mit dem Zoom belegt werden, so dass DSLR-Fotografen ganz intuitiv am Objektiv die Brennweite verändern können. Aber auch die ISO- und die Weißabgleicheinstellung können dorthin gelegt werden.
Wer es einfach mag, kann selbstverständlich auch einfach die Automatik aktivieren und sich aufs zielen und abdrücken beschränken. Eine simple Belichtungskorrektur um +/-2 EV gibt es auch.

Optik – was braucht man mehr…

Mit ihrem 12,5-fachen Zoom ist die Casio Exilim EX-ZR1000 zwar ein Megazoom, aber nicht so bombastisch ausgestattet wie z.B. die ungefähr genauso große Kompaktkamera Olympus SZ-31MR mit ihrem 24-fachen Zoom, aber das Brennweitenspektrum ist mit 24 bis 300 mm sehr gut gewählt. Von einem klasse Weitwinkel bis in den weiten Telebereich von 300 mm ist alles vorhanden.
Die Lichtstärke ist mit f3 bis f5,9 nur durchschnittlich. Sehr gut ist hingegen der Makromodus mit 1 cm Nahbereichsgrenze, der laut Test sehr schöne Bilder macht.

Bildqualität – Standardsensor mit RAW & ISO 25.600

Der Sensor der Casio Exilim EX-ZR1000 klingt an sich nach Standard: 16 Megapixel auf einem 1/2,3-Zoll-CMOS, das haben derzeit sehr viele Digitalkameras. Pluspunkte gibt es für die Möglichkeit, die Bilder neben dem Standardformat JPEG auch im verlustfreien RAW-Format zu speichern. Der ISO-Bereich geht von 100 bis 3.200 und kann im Modus "Night Shot" auf ISO 25.600 erweitert werden.
Im Test zeigte die Casio Exilim EX-ZR1000 eine solide Knipsenqualität, die dem Straßenpreis (ca. 270,- Euro) durchaus angemessen ist. Das Rauschverhalten ist bis in die hohen ISO-Stufen gut, was aber auch an der starken internen Rauschunterdrückung liegt – die leider auf die feinen Bilddetails schlägt. Die Auflösung ist darum eher Mittelmaß.
Chromatische Aberration (Farbsäume an Kontrastkanten) kann man hier und da sehen, die Messwerte für die Verzeichnung (Verzerrung in den Brennweitenextremen) und Vignettierung (Randabschattung) sind aber sehr gut. Auch für die Farbdarstellung gab es im Test Pluspunkte.

Ausstattung – viel zum Spielen

Mit an Bord der Casio Exilim EX-ZR1000 ist natürlich ein Full-HD-Videomodus mit Stereoton, der über eine separate Taste auf der Oberseite gestartet werden kann. Für verspielte Geister finden sich diverse Effektfilter, darunter eine Panoramaautomatik bis zu 360° und ein HDR-Modus, neben der auch eine normale Version des Fotos gespeichert werden kann.
Der Akku soll laut Hersteller ca. 470 Auslösungen durchhalten. Im Test wurden sogar bis zu 920 Auslösungen gemessen. Ein sehr guter Wert! Allerdings braucht die Kamera laut Test auch lange zum Laden.

Geschwindigkeit – höchst beeindruckend

Hier kommen wir zur Stärke der Casio Exilim EX-ZR1000. Die Auslösegeschwindigkeit ist laut der Tests sehr gut. Mit einer Auslöseverzögerung von 0,23 Sekunden im Weitwinkel und 0,35 Sekunden im Tele ist sie eine der schnellsten Kompaktkameras dieser Saison. Aktiviert ist sie so schnell, dass die Zeit kaum zu messen ist. Das bringt ebenfalls ein fettes Lob, denn andere Megazoomer brauchen dafür fast zwei Sekunden.
Ebenfalls phänomenal sind die Serienbild-Fähigkeiten der ZR1000, diese können in 30, 15, 10, 5 oder 3 Bilder/Sek aufgenommen werden. Wie viele in Folge geschafft werden, sprich: wie viele Sekunden lang diese Geschwindigkeit durchgehalten werden kann, das wird sich in den Tests zeigen.

Fazit & Alternativen

Mit ihrem 12,5-fachen Zoom ist die Casio Exilim EX-ZR1000 ein sehr guter, kompakter Allrounder, der sich dank des starken Akkus und bequemer Selbstporträts durch das klappbare Display ausgezeichnet für die Reise eignet. Dazu kommen exquisite Geschwindigkeitswerte, manuelle Einstellungsmöglichkeiten und eine solide Bildqualität.
Zwar gibt es viele Kameras mit einem 12,5-fachen Zoom, aber die schnellen Serien, das Klappdisplay und die manuelle Veränderung der Belichtungsparameter sind in dieser Kombination einzigartig. Ein Klappdisplay und manuelle Einstellungsmöglichkeiten, aber weniger Zoom und Serienbildqualitäten kann z.B. die Nikon Coolpix P7700 anbieten. Kann man auf das Klappdisplay verzichten, bietet sich z.B. auch die Fujifilm FinePix F800EXR an, die immerhin einen 20-fachen Zoom vorweisen kann.