Panasonic Lumix DMC-TZ56 im Test

Die Panasonic Lumix DMC-TZ56 ist die Nachfolgerin der beliebten, ein Jahr älteren Panasonic TZ36. Im Vergleich zu dieser bietet die TZ56 ein klappbares Display und Wi-Fi. Sollten in den Tests nicht wesentliche Unterschiede in der Bildqualität zu Tage kommen und man keinen großen Wert auf die Neuerungen der TZ56 legt, kann man auch zur Vorgängerin TZ36 greifen. Die kostet zu Markterscheinen der TZ56 nämlich deutlich unter 200,- Euro. Weitere Alternativ-Vorschläge finden Sie wie immer am Ende.

Kosten soll die Panasonic TZ56 in der unverbindlichen Preisempfehlung 299,- Euro, was ein angemessener Preis für dieses Ausstattungspaket ist.

Gehäuse: Neues Klappdisplay

Die in Schwarz, Rot oder Weiß erhältliche Panasonic Lumix DMC-TZ56 hat einen wesentlichen Komfortvorteil gegenüber ihrer Vorgängerin: das nach oben klappbare Display. Das kann um 180° nach oben geschwenkt werden, so dass es über das Gehäuse ragt: perfekt für Selbstporträts, die sich unter dem Namen "Selfie" zunehmender Beliebtheit freuen. Eine Touchscreen-Funktion gibt es nach wie vor nicht. Mit 3 Zoll und einer Auflösung von 460.000 Pixeln bietet das Display der Panasonic Lumix DMC-TZ56 eine gute Größe und eine ausreichende Schärfe. Gut gefallen kann wieder der kleine Handgriff auf der Front.

Dunkelrot, Schwarz und Weiß: Das Panasonic Lumix DMC-TZ56 ist in drei Farben verhältlich

Bedienung: auch für Fortgeschrittene nicht schlecht

Die Panasonic Lumix DMC-TZ56 bietet einem breiten Spektrum an Nutzern ein gutes Handling an. Wer es einfach mag, stellt auf dem oberseitig liegenden Moduswahlrad die Programmautomatik oder intelligente Automatik an und kann einfach loslegen. Das Moduswahlrad liegt weit an Rand und ist für den Daumen gut erreichbar.

Aber auch Fortgeschrittene, die manuell auf Zeit und Blende zugreifen wollen, können mit der TZ56 glücklich werden, denn auf dem Moduswahlrad findet sich die klassische PASM-Aufteilung für die Programmautomatik, den voll manuellen Modus und die Halbautomatiken für Zeit und Blende. Auch zwei frei belegbare Positionen (C1 & C2) sowie die Panoramaautomatik, die Szeneprogramme und die Effektfilter sind über dieses Rad zu erreichen. Allerdings bietet die Kamera neben dem normalen JPEG-Format leider nicht das verlustfreie RAW-Format, das für viele Fortgeschrittene wichtig ist.

Auf der Rückseite findet sich eine für Kompaktkameras typische Tastenaufteilung, bei dem der Vier-Wege-Taster mit einem zentralen Menü/Set-Knopf die Hautrolle spielt. Mit dieser Tasten- und Räderaufteilung gehört die Panasonic Lumix DMC-TZ56 zwar nicht zu den Top-Modellen für Fortgeschrittene, aber in ihrer Preisklasse kann sie sich durchaus sehen lassen.

Optik: Megazoom in kleinem Gehäuse

Selfie-tauglich: Das Klappdisplay der Panasonic Lumix DMC-TZ56

Auch wenn Megazoomer im Gehäuse einer Kompaktkamera inzwischen keine Seltenheit mehr sind, ist der 20-fache Zoom der Panasonic Lumix DMC-TZ56 in einem kaum mehr als 3 cm tiefen Gehäuse ein lobendes Wort wert. Das Brennweitenspektrum reicht von einem sehr guten Weitwinkel von 24 mm bis in ein gutes Tele von 480 mm. Das deckt ein weites Feld ab, in der Praxis wird man kaum etwas vermissen.

Schade ist lediglich, dass die Anfangslichtstärke des Objektivs mit f3,3 bis f6,4 nicht besonders beeindruckt. Diese beschreibt die maximale Größe des Lochs im Weitwinkel und im Tele, durch das das Licht durch die Optik auf den Aufnahmesensor fällt. Je größer dieses Loch, desto kürzer müssen z.B. die Belichtungszeiten sein. In diesem Punkt kann die Panasonic Lumix DMC-TZ56 mit anderen ihrer Preisklasse nicht mithalten. Das kann bei wenig Licht zu etwas längeren Belichtungszeiten führen, die verwackelte Bilder als Ergebnis haben.

Andererseits hat die Panasonic Lumix DMC-TZ56 einen Bildstabilisator integriert, der bei langen Belichtungszeiten aus der Hand – und natürlich bei für Verwacklungen anfälligen Motiven, die mit viel Tele aufgenommen werden – gegensteuern kann. Im Test konnte die Leistung des Stabilisators gut gefallen.

Bildqualität: Standardsensor

Zur Bildqualität der Panasonic TZ56 lässt sich wenig sagen. In der Pressemeldung zu der Kamera wird wenig verraten, was man sich nicht auch hätte denken können. Die Auflösung ist mit 16 Megapixeln derzeitiger Durchschnitt, und auch der Sensortyp CMOS ist wenig aussagekräftig.

Im Test schnitt die Panasonic Lumix DMC-TZ56 durchwachsen ab. Bei Tageslicht sehen die Ergebnisse gut aus, aber bei schwindendem Licht zeigt sie sich rauschanfällig. Bei ISO 400 sind die Detailverluste bereits von ungeübten Augen zu erkennen. Spätestens ISO 800 ist laut Test dann nur noch eine Notlösung.

Leider ist die Schärfe über die verschiedenen Brennweiten nicht sehr homogen. Im Weitwinkel und in den mittleren Brennweiten fällt die Schärfe zum Rand hin ab. Dazu lässt sich eine Vignettierung, (dunklere Bildecken) erkennen. Die Farbdarstellung ist solide und für eine Gelegenheitsfotografen-Kamera ausreichend.

Ausstattung: Wi-Fi mit tollen Eigenschaften

Ganz zeitgemäß bringt die Panasonic Lumix DMC-TZ56 einen Full-HD-Videomodus mit. Auch die Panoramaautomatik und die Effektfilter gehören zur Standardausstattung einer besseren Digitalkamera.

Neu und beachtenswerter ist das Wi-Fi-Modul. Das ist zwar in dieser Kamerageneration an sich schon lange nichts besonderes mehr, bei der TZ56 kann es aber mehr als bei den meisten anderen Digitalkameras. Die Grundfunktion – kabellose Datenübertragung – wird von der TZ56 selbstverständlich beherrscht. Darüber hinaus können auch direkt von der Kamera Fotos in soziale Netzwerke übertragen werden. Das Beste am Wi-Fi-Modul der Panasonic TZ56 ist aber die Fernbedienungsfunktion. Mit der kostenlosen "Panasonic Image App" kann über ein Smartphone oder Tablet die Digitalkamera ferngesteuert werden. Und das nicht zu knapp: auf Zoom, Fokus, Auslöser, Verschlusszeit, Blende und Belichtungskorrektur kann aus der Entfernung zugegriffen werden. Wer z.B. die Panasonic Lumix DMC-TZ56 auf einem Stativ in die Nähe eines Vogelhäuschens aufstellt, kann sich außerhalb der Fluchtdistanz der Vögel mit einem Smartphone positionieren und aus großer Nähe Schnappschüsse machen.

Der Akku der Panasonic Lumix DMC-TZ56 reicht laut Hersteller für ca. 350 Auslösungen.

Geschwindigkeit: schnelle Serien

Die Auslösegeschwindigkeit der Panasonic Lumix DMC-TZ56 ist gut. Mit im Schnitt ca. 0,32 Sekunden ist die Digitalkamera definitiv schnappschusstauglich.

Die Serienbild-Fähigkeiten der Panasonic Lumix DMC-TZ56 können sich ebenfalls sehen lassen. Maximal 10 Bilder pro Sekunde sind mit der Digitalkamera laut Hersteller möglich, mit kontinuierlichem Autofokus immerhin noch 4 Bilder/Sek. Im Test wurden allerdings nur 8,5 Bilder/sek gemessen.

Fazit zur Panasonic Lumix DMC-TZ56

Die Panasonic Lumix DMC-TZ56 ist eine sehr interessante Digitalkamera mit viel Zoom und guter Ausstattung, die sich sowohl für Fotografen eignet, die es einfach mögen, als auch für Fortgeschrittene, die selbst bei der Belichtung Hand anlegen wollen. Lobenswert sind bei einer Kamera dieser Preisklasse die umfangreichen Wi-Fi-Funktionen und das Klappdisplay. In dieser Kombination ist das derzeit nur bei der TZ56 zu finden. Einziger Kritikpunkt: die mäßige Anfangslichtstärke.

Alternativen

So gut uns die TZ56 auch gefällt: Wer auf ein Klappdisplay verzichten kann, hat durchaus Alternativen zur Auswahl. Die Sony Cyber-shot DSC-HX50 bietet sogar einen 30-fachen Zoom, dazu eine höhere Display-Auflösung und ist der TZ56 ansonsten konzeptionell wie preislich sehr ähnlich. Ebenfalls auf dem Preisniveau der Panasonic Lumix DMC-TZ56 ist inzwischen auch die Samsung Galaxy Camera WiFi, die unter den Digitalkameras dank Android-Betriebssystem und einem gigantischen 4,8-Zoll-Display eine Sonderrolle einnimmt. Wer etwas mehr Geld in die Hand nimmt, bekommt mit der Panasonic Lumix DMC-TZ61, der großen Schwester der TZ56, übrigens eine hoch hochwertigere Kamera in die Hand.