Panasonic Lumix DMC-FZ45 im Test

Die Panasonic Lumix DMC-FZ45 ist die Nachfolgerin der Lumix DMC-FZ38 und zugleich die abgespeckte Schwester der Lumix DMC-FZ100. Die Digitalkamera bietet ein großes Brennweitenspektrum von 25 - 600 mm kombiniert mit einer laut Test für Bridgekameras guten Auslöseverzögerung.

Gehäuse & Bedienung
Dank Batteriefach, das als Haltewulst fungiert, ist die Panasonic Lumix DMC-FZ45 gut zu handhaben. Auch die gummierte Oberfläche kann positiv punkten. Das Gehäuse ist aus Kunststoff, aber robust und sehr gut verarbeitet. Die Tasten haben klare Druckpunkte, nur der Auslöser fiel in einem Test als weniger gut auf. Das 3-Zoll-Display löst mit 230.000 Pixeln auf, was den derzeitigen Durchschnitt repräsentiert. Es bietet einen Einblickwinkel von 170° und eine gute Vorschau. Im Gegensatz zur DMC-FZ100 ist das Display fest verbaut und kann nicht geklappt werden. Dazu ist ein elektronischer Sucher mit an  Bord, der allerdings recht klein ist.
In puncto Bedienung bietet die Panasonic Lumix DMC-FZ45 zahlreiche Automatikfunktionen (Gesichts-, Motiv-, Bewegungserkennung) für Einsteiger sowie manuelle Einstellmöglichkeiten von Zeit und Blende für fortgeschrittene Hobbyfotografen oder solche, die es werden wollen. Die 22 Motivprogramme können manuell ausgewählt werden, oder man überlässt die Auswahl der intelligenten Automatik. Die Bedienung gelingt dank kluger Positionierung der großen Bedienelemente mit nur einer Hand, nur zum Öffnen des Blitzes muss die zweite Hand eingreifen. Schnellzugriffe gibt es auf ISO-Empfindlichkeit, den Weißabgleich, das Seitenverhältnis und die Bildgröße etc. Das Menü gibt sich Mühe, übersichtlich zu bleiben. Laut eines Tests ist es im manuellen Modus durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten etwas lang geworden, ein anderer Test fand alles als gut sortiert und klar verständlich.

Optik & Bildqualität
Die Lumix FZ45 bietet ein 24fach-Zoomobjektiv, das einen gigantischen Brennweitenbereich vom starken 25mm-Weitwinkel bis zum 600mm-Supertele abdeckt. Wer könnte hier noch etwas vermissen? Der Zoom kann mit zwei Geschwindigkeiten durchfahren werden. Die Lichtstärke ist mit f2,8 bis f5,2 gut. Zum Schutz vor Verwacklungsunschärfen steht dem Zoomobjektiv ein optischer Bildstabilisator zur Seite, der laut Test gut funktioniert. Der Makromodus ist mit 1 cm Mindest-Motivabstand sehr gut.
Die Panasonic Lumix DMC-FZ45 bietet 14,1 Megapixel auf einem 1/2.33-CCD. Wie sich die hohe Megapixelzahl auf geringem Raum auf die Bildqualität auswirkt, zeigen die Tests: Rauschen und Auflösung beginnen bei ISO 100 gut bis sehr gut, werden mit steigenden ISO-Zahlen aber kontinuierlich schlechter. Der ISO-Bereich der DMC-FZ45 geht von 100 bis 1.600, manuell kann er bis 6.400 erweitert werden. Ab ISO 200 ist ein ganz leichtes Rauschen zu erkennen, spätestens bei ISO 1.600 ist laut Test das Rauschen auch bei kleinen Abzügen zu erkennen, was bei privaten Erinnerungsfotos aber nicht so schlimm sein soll. Kein Wunder legt Panasonic von der Werkseinstellung hier die Grenze und überträgt die Verantwortung für die höheren ISO-Zahlen durch Freischalten dem Benutzer. Erfreulich war angesichts des großen Zoomumfangs die geringe Vignettierung, die auch in den Brennweitenextremen immer gering blieb. Auch die Werte für die chromatische Aberration – also Farbränder an Kontrastkanten, für die Megazoom-Digitalkameras besonders anfällig sind – waren erfreulich gering. Die Fardarstellung war in den geringen ISO-Empfindlichkeiten am besten.  

Ausstattung & Geschwindigkeit
Natürlich ist bei der Panasonic Lumix DMC-FZ45 auch ein Videomodus vorhanden, der über eine eigene Taste gestartet wird. Im Unterschied zur DMC-FZ100 kann die DMC-FZ45 aber keine Full-HD-, sondern "nur" HD-Videos (1.280 x 720 Pixel) aufzeichnen. Beim Filmen kann gezoomt werden, der Autofokus wird nachgeführt. Der Zoom ist hier verlangsamt, was sich im Film gut macht. Die Filmqualität wurde im Test als sehr gut beschrieben: sie wirken detailreich und mit klaren Konturen, die Farben sehen natürlich aus. Der Weißabgleich passt sich schnell an, Zeilenverschiebungen sind selten zu entdecken. Gespeichert werden die Filme in AVCHD oder MP4. Zur Übertragung der Filme auf einen Fernseher stehen ein HDMI-, ein AV- und ein Digitalausgang zur Verfügung. Der Ton wird in Stereo aufgenommen, die beiden Mikrofone liefern laut Test auch einen anständigen Sound. Zoomgeräusche waren nicht zu hören. Die Bilder können in RAW aufgenommen werden, parallel dazu ist auch eine JPEG-Speicherung möglich – das ist in dieser Klasse selten. Als Speicherkarten werden SD-Karten verwendet, neben SD und SDHC können auch die neuen Raumwunder SDXC gelesen werden.
Dank Highspeed-Autofokus, der Panasonic zufolge zu den schnellsten am Markt gehört, soll die Lumix DMC-FZ45 schnappschusstauglich sein. Im Test konnte sich das wenigstens bei Tageslicht bestätigen, hier betrug die Auslöseverzögerung inklusive Autofokus im Durchschnitt nur 0,41 Sekunden. Das ist für einen Superzoomer gar nicht schlecht. Bei Dämmerlicht hingegen verlängerte sich die Zeit auf 0,65 Sekunden. Vom Anschalten bis zum ersten Bild vergehen ca. 2 Sekunden, was wieder für einen Superzoom ein guter Wert ist. Zwischen zwei Bildern muss ca. 1,4 Sekunden gewartet werden, bis das Bild gespeichert ist. Im Serienmodus zeigt sich die Panasonic Lumix DMC-FZ45 eher unspektakulär: 1,97 Bilder pro Sekunde wurden in einem Test gemessen. Wird die Auflösung auf 3 Megapixel reduziert, schafft der Panasonic-Superzoomer sehr viel bessere 11 Bilder/Sekunde.