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Goodbye UKW, Hallo DAB+

08/2011 · Da die Frequenzen für UKW komplett ausgereizt sind, soll der neue Standard DAB+ ab dem 1. August 2011 mehr Platz für Radiosender schaffen. Mit DAB+, kurz für "Digital Audio Broadcasting +", können dank einer effektiven Datenkomprimierung auf einer Frequenz mehrere Sender liegen...

Bild Goodbye UKW, Hallo DAB+C.P.Storm, "The Old Jukebox"
(s
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Alles wird digital. Auch das Radio muss sich den neuen Umständen anpassen. Da die UKW-Frequenzen komplett ausgereizt sind, soll der neue Standard DAB+ mehr Platz für Sender schaffen. Mit DAB+, kurz für "Digital Audio Broadcasting +", können dank einer effektiven Datenkomprimierung auf einer Frequenz mehrere Programme liegen. Dazu sind einige Sender nicht mehr lokal begrenzt, sondern teilweise deutschlandweit auf einer Frequenz zu hören. Das wird Langstreckenfahrer freuen zu hören, die nicht mehr alle 100 Kilometer den Sender umstellen müssen. Autoradios mit DAB+ gehören allerdings noch nicht zur Standardausstattung.

Vierzehn Sender starten am 1. August mit deutschlandweiter Ausstrahlung, dazu gehören z.B. der Deutschlandfunk, Deutschlandradio, Klassik Radio und Radio Energy. Dazu kommt eine Liste regionaler Programme, die schon vorher auf DAB umgestiegen sind. Eine Liste für Ihre Region können Sie unter www.digitalradio.de einsehen. Einige Sender sind nicht von der Innovationskraft von DAB+ überzeugt und steigen nicht um.

Noch ist keine deutschlandweite Flächendeckung gegeben, vor allem fern großer Städte kann es zu Lücken kommen. Aber keine Angst, UKW bleibt Ihnen noch bis mindestens 2015 erhalten – mit großer Wahrscheinlichkeit sogar länger. Davor gab es übrigens schon DAB (ohne Plus), das aber bis jetzt recht stiefmütterlich behandelt wurde.

Das Argument, das Radio-Audio-Streams über das Internet bereits die "Marktlücke" gefüllt hätten, lässt die mobile Welle außer Acht. Erstens sind die meisten Smartphone-Nutzer nicht bereit, ihre oftmals Downloadmengen-gedeckelten Flatrates für Radiostreams zu verprassen. Bedenkt man die dafür benötigten Datenmengen, wird es nach der Drosselung der Geschwindigkeit mit Streaming außerdem oftmals nichts mehr. Außerdem würde das eine zu starke Belastung der Handynetze bedeuten.

Dazu kommt, dass terrestrisches Broadcasting (also UKW und DAB+) wesentlich weniger störanfällig ist als der Umweg über einen Server zum Endgerät. Das ist keine Zukunftsmusik: Der Handyhersteller LG hat für dieses Jahr angekündigt, DAB+-fähige Handys auf den Markt zu bringen.

Vor allem die Qualität soll sich durch den neuen Standard deutlich verbessern. Der Sound soll klarer sein, was vor allem beim Radiohören mit Kopfhörern angenehmer ist. Nachteil der Datenkomprimierung: wenn das Signal unterbrochen wird, beispielsweise durch dicke Mauern, kommt es zu Aussetzern, denn bei DAB+ gilt: ganz oder gar nicht. Knisternde, halbverständliche Programme gibt es nicht mehr. Das Programm ist da oder nicht.

Was DAB+ außerdem kann: Es können Sendername, Titel und Künstler eingeblendet werden, dazu sind einige Zusatzdienste möglich, die z.B. eine Art Teletext fürs Radio anbieten. So könnten Zusatzinformationen zu einer Sendung zugänglich gemacht werden. In anderen Ländern wurde der neue Standard bereits erfolgreich eingeführt.

Für den Empfang von DAB+ wird ein Radio mit spezieller Ausstattung benötigt, dass das über Antenne empfangene Signal entschlüsselt. Eine schlechte Nachricht für alle Innovationsfreudigen, die schon auf ein DAB-Radio umgestiegen sind: damit lassen sich zwar die bisher möglichen lokalen DAB-Sender hören, der neue Standard DAB+ aber erfordert neue Geräte. Das sind zur Zeit ca 120 Geräte auf dem Markt. Einige finden Sie auf der Seite www.digitalradio.de. Ein großer Vorteil zu früher: der Digitalempfänger zeigt alle verfügbaren Programme an. Somit muss nicht mehr manuell nach einem Sender gesucht werden. Wenn ein DAB+-Radio mit Display ausgestattet ist, lässt sich theoretisch sogar das Cover des Liedes einblenden.

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