HTC Velocity 4G im Test

HTC greift an. Der Hersteller hat auch in Deutschland mittlerweile viele Fans gefunden. Kein Wunder, denn die Handys aus Taiwan überzeugten in der Vergangenheit stets durch schickes Design, tolle Ausstattung und hervorragende Verarbeitung. Mit dem HTC Velocity 4G beginnt nun eine neue Handyära im Hause HTC. Es wird eines der ersten Smartphones mit dem neuen Funkstandard LTE sein, das in Deutschland angeboten wird.

Optik & Verarbeitung:
Während bei Samsungs Galaxy-Reihe ein Smartphone dem anderen gleicht, wagt HTC immer wieder neue Designexperimente. Zwar wirkt das HTC Velocity 4G eher elegant als extravagant, die schlichte, je nach Variante schwarze oder weiße Hülle macht aber auf jeden Fall einiges her. Der Akkudeckel besteht aus Aluminium, was zu der hervorragenden Haptik beiträgt. Wegen des großen Displays dürfte das HTC Velocity 4G allerdings nicht in jeder Hosentasche Platz finden, obwohl es mit knapp über 11 Millimetern nicht wesentlich dicker ist als andere Smartphones. Mit 163 Gramm ist das Gerät aber recht schwer geraten. Die Verarbeitung wurde im Test gelobt.

Display:
HTC hat seinem LTE-Vorreiter ein besonders großes und brillantes IPS-Display spendiert. Mit 4,5 Zoll besitzt der Screen eine üppige Diagonale und löst in qHD auf, was exzellente Darstellungen verspricht. Dieses Versprechen hielt das Velocity im Test. Fotos und Videos sehen auf dem Screen fantastisch aus, Farben werden leuchtend wiedergegeben.

Hardware & Betriebssystem:
Damit auf dem großen Display auch alles flüssig läuft, hat HTC dem Velocity einen Dual Core Prozessor mit 1,5 Gigahertz eingebaut, der von immerhin 1 Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Hinzu kommen 16 Gigabyte interner Datenspeicher, die per microSD-Speicherkarte erweitert werden können. Zusätzlichen Cloud-Speicher bekommt man über den vorinstallierten Dropbox-Dienst. Das Smartphone kommt noch mit der alten Android 2.3 „Gingerbread“ Version in die Läden, ein Update auf Android 4.0, alias „Ice Cream Sandwich“ soll aber bald folgen. Natürlich arbeitet auch das Velocity mit HTCs bewährter „Sense“ Benutzeroberfläche. Im Test liefen so gut wie alle Anwendungen absolut flüssig.

Internet & Connectivity:
Was immer sich der Handynutzer an Verbindungsstandards wünscht, das HTC Velocity 4G hat es. Mit dem neuen High-Tech-Spielzeug surft man nicht nur in HSPA+ Geschwindigkeit, sondern sogar mit LTE-Geschwindigkeit, sofern ein entsprechender Sendemast in der Nähe ist. Das Velocity unterstützt jedoch nur die LTE-Frequenzen 800 und 2600 MHz,  auf 1800 MHz kann es über LTE nicht funken. Damit wird der Zugriff auf das mobile Internet laut Test noch einmal beschleunigt. Nur ein Test beschrieb den Browser als etwas schwerfällig.
Per WiFi-Tethering kann das Handy auch anderen Geräten einen mobilen Internetzugang zur Verfügung stellen. Über ein USB-Adapterkabel, das extra erworben werden muss, kann man das Velocity mit HDMI-fähigen Fernsehern koppeln. Wer eine besonders moderne Heimkinoausstattung hat, verzichtet auf das Kabel und verbindet das HTC Velocity 4G per DLNA. Bluetooth ist in der Version 3.0 an Bord.

Multimedia:
Auch im Unterhaltungssektor legt sich das HTC Velocity 4G ins Zeug. Die eingebaute Kamera dreht Filme in FullHD-Auflösung und schießt Fotos mit 8 Megapixeln. HTC hat der Knipse eine Weitwinkellinse und einen Autofokus spendiert.Im Test konnten Fotos und Videos weitgehend überzeugen. Nur bei der Bilddynamik zeigte das Smartphone Schwächen. In die absolute Spitzengruppe der Handycams konnte das Velocity im Test aber nicht vorrücken. Radio und MP3-Player fehlen natürlich ebenfalls nicht. Der Sound des Musikplayers überzeugt, das mitgelieferte Headset gefiel aber nicht jedem Tester.

Telefonie:
Zwar hat das HTC Velocity 4G durch das große Display und das LTE-Modul einen hohen Strombedarf, den gleicht jedoch ein besonders großzügig dimensionierter Akku aus, so dass das HTC für ein Smartphone normale Laufzeiten erreicht. Telefonieren klappt mit dem Velocity aber bislang nur über das UMTS- oder das GSM-Netz, die LTE-Verbindung bricht das Telefon während des Gesprächs automatisch ab, was Akkuressourcen spart. Die Gesprächsquali war im Test durchschnittlich. Das Velocity könnte etwas lauter tönen. Verständigungsprobleme gab es aber keine. Das gilt nicht für die Freisprechfunktion über den integrierten Lautsprecher, der die Stimme des Gesprächspartners verzerrt wiedergab. Der Empfang ist laut Test ordentlich, so dass das Velocity auch in Gebieten mit schwacher Netzabdeckung telefonieren kann.

Fazit: Das zunächst exklusiv bei Vodafone angebotene HTC Velocity 4G ist nicht nur das erste LTE-Handy, das in Deutschland vertrieben wird, sondern bietet auch abseits des neuen Funkstandards eine erstklassige Ausstattung und macht in der Praxis eine ordentliche Figur.