Motorola Motoluxe XT615 im Test

Auf den ersten Blick ist das Motorola Motoluxe mit seinem großen Touchscreen Luxus, auf den zweiten Blick fehlen ihm aber die überzeugenden Verkaufsargumente.

Optik:
Groß sieht es aus, das Motorola Motoluxe. Kein Wunder, schließlich misst der Touchscreen ja auch vier Zoll. Mit etwas mehr als 120 Gramm hält sich das Gewicht trotzdem in Grenzen. Zudem ist das Gerät knapp unter einen Zentimeter schlank. Das Motorola Motoluxe ist im aktuellen, schnittig-modernen Motorola Design gestaltet worden und wirkt damit schlicht und modern. Laut Test ist es ordentlich verarbeitet. Für das große Display ist es insgesamt recht kompakt geraten. Zudem wirkt das Mittelklasse-Smartphone recht hochwertig, dank diverser Metallapplikationen und einem Akkudeckel aus eben diesem Material, der laut Test passgenau sitzt. Die Verarbeitung ist ebenfalls exzellent. Dank einer leichten Gummierung liegt das Handy auch sicher in der Hand. Das Smartphone ist in mattem Schwarz und glänzendem Weiß erhältlich. Besonders praktisch ist auch die Öse für eine Trageschlaufe am unteren Gehäuserand.

Display:
Vier Zoll sind ein ordentliches Pfund, dass das Motorola Motoluxe da auf die Waage bringt, auch wenn es mittlerweile schon größere Touchscreens auf dem Handymarkt gibt. Die Auflösung ist nicht unbedingt überragend, aber in Ordnung für diese Größe. Im Test reagierte der Screen angenehm schnell auf Fingereingaben und lies sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung sehr gut ablesen, da es ausreichend hell strahlt.

Hardware:
Andere Hersteller überbieten sich ständig mit Gigahertz-Dualcore-Prozessoren, das Motorola Motoluxe lässt es da eher gemächlich angehen. Nur 800 Megahertz leistet der Prozessor im Motoluxe, was für ein Smartphone mittlerweile unterdurchschnittlich ist. Dennoch berichteten die Tester bislang nicht von mangelnder Geschwindigkeit. Ab Werk ist Android 2.3 installiert, das von einer schicken herstellereigenen Bedienoberfläche überlagert wird. Ob es ein Update auf Android 4.0 geben wird, ist bislang unklar. Wünschenswert wäre es, denn unter dem alten Android lief das Handy im Test nicht immer stabil. Auch der Arbeitsspeicher ist mit 512MB eher Mittel- als Oberklasse. Der interne Datenspeicher wurde zudem recht knapp bemessen, kann aber per microSD-Speicherkarte erweitert werden. Pfiffig ist die kleine Status-LED auf der Front, die z.B. eingegangene Nachrichten oder verpasste Anrufe anzeigt, indem sie in verschiedenen Farben blinkt. Die hauseigene MotoSwitch Benutzeroberfläche soll Einsteigern die Bedienung erleichtern. Sie bietet einige nette Zugaben, die nicht jedes Android-Handy hat. So kann man z.B. per GPS-Erkennung einstellen, dass das Handy am Arbeitsplatz automatisch auf stumm schaltet.

Internet & Connectivity:
Bei den Verbindungen hat sich Motorola beim Motoluxe einigermaßen ins Zeug gelegt. Zumindest erkennt man auf den ersten Blick keine gravierenden Lücken in der Ausstattungsliste. Von HSPA über Bluetooth 3.0 und DLNA bis zu WLAN-n ist alles Wichtige an Bord. Das große Display ist zum Surfen im mobilen Web ideal. Allerdings machte sich das Motorola im Praxistest im Web nicht allzu gut. Webseiten werden recht langsam aufgebaut, was weniger an der Datenverbindung, als am langsamen Prozessor liegen dürfte.

Multimedia:
Wie das RAZR, besitzt auch das Motorola Motoluxe eine 8 Megapixel Kamera mit Fotolicht. Beim RAZR konnte die Knipse jedoch im Test nicht überzeugen. Zwar ist auch das Motoluxe kein Foto-Profi, die Ergebnisse fielen im Test aber einigermaßen brauchbar aus. Die Schärfe kann sich sehen lassen, allerdings fallen die Farben etwas blass aus. Gelobt wurde die ordentliche Qualität der Videos und die kurze Auslöseverzögerung. Leider ist auch die Menüführung der Foto-Funktion nicht ganz ausgereift. Freude machte auch der von Motorola selbst entwickelte Musikplayer im Test, der mit dem Webradiodienst ShoutCast, TuneWiki und YouTube verbunden ist. Die Kopfhörer sollten aber durch besser klingende Modelle ausgetauscht werden.

Telefonie:
Als Telefon machte sich das Motorola Motoluxe im Test recht gut. So kommt es auf ordentliche Akkulaufzeiten. Bei normaler Nutzung hält es gute zwei Tage durch. Zwar ist die Stimmwiedergabe beim Motorola Motoluxe etwas bedeckt, die Gesprächspartner verstehen sich mit dem Handy dennoch ausreichend gut. Beim Empfang zeigt das Motorola Licht und Schatten. Im GSM-Empfang hat man keine Probleme, im UMTS-Netz sieht es dagegen deutlich schlechter aus.

Fazit: Mit dem Motorola Motoluxe bringen die Amerikaner ein Smartphone für die gehobene Mittelklasse und damit für anspruchsvolle Normalkäufer, denen das Motorola RAZR deutlich zu teuer sein dürfte, auf den Markt. Bis auf den schwachen Prozessor weist es keine gravierenden Ausstattungslücken auf, bietet aber auch keinerlei echte Highlights. Besonders für stilbewusste Mittelklasse-Käufer ist das Smartphone aufgrund seines hochwertigen Äußeren einen Blick wert.