Garmin nüvi 2360 LT im Test

Das Garmin 2360LT bietet für ein Mittelklasse-Navigationssystem eine sehr gute Ausstattung und machte im Test auch auf der Straße eine hervorragende Figur.

Optik & Verarbeitung:
Das Garmin 2360LT kommt in typischer Navioptik daher und sticht optisch weder sonderlich positiv noch negativ aus der Masse heraus. Die Tester bemängelten aber, dass der TMC-Empfänger etwas sperrig in einer Plastikbox am Ladekabel untergebracht ist, an der zusätzlich noch eine Wurfantenne hängt. Das führt auf dem Armaturenbrett schnell zu Kabelsalat. Dafür bringt das Garmin eine Aktivhalterung mit, so dass alle Kabel am Halter eingesteckt werden und nicht erst vor der Fahrt ans Navi gesteckt werden müssen.

Display:
Mit 4,3 Zoll ist das Display des Garmin 2360LT von der Größe her Mittelklasse. Es kann auch im Hochkantmodus verwandt werden, in den es automatisch umstellt, wenn man es dreht. Über die Qualität der Darstellungen auf dem Screen war den bisherigen Testberichten nichts zu entnehmen.

Ausstattung:
Außer den als „Live“ oder im Falle von Garmin als „nüLink“ bekannten Online-Services, beherrscht das Garmin 2360LT so ziemlich alles, was im Bereich der Navigation gerade Up-To-Date ist. So ist Premium-TMC an Bord, das viel mehr Staus meldet als herkömmliches TMC, aber nicht an kostenpflichtige Services wie TomToms HD Traffic herankommt. Der Fußgängermodus des Garmin 2360LT bezieht in einigen Städten auch den öffentlichen Nahverkehr in die Navigation mit ein. Die Funktion nüRoutes, vergleichbar mit Navteq Traffic Patterns und TomTom IQ Routes, bezieht historische Verkehrsdaten in die Navigation mit ein. Dadurch weiß das Navi, welche Straßen zur jeweiligen Tageszeit stärker befahren sind als andere und bezieht diese Informationen in die Navigation mit ein. Dank der Funktion ecoRoute kann das Navi auf Wunsch eine besonders spritsparende Route berechnen. Für Vieltelefonierer ist eine Bluetooth-Freisprechanlage integriert. Über einen elektronischen Kompass verfügt das Navi ebenfalls.

Bedienung:
Garmin hat seine Bedienoberfläche für das 2360LT erneuert. Die Bedienung erfolgt dadurch jetzt noch intuitiver. Die ausgefeilte und im Test gut funktionierende Sprachsteuerung nimmt Zieleingaben im ganzen Satz entgegen. Die Routenberechnung dauert wegen der vielen nüRoutes Daten etwas länger als bei anderen Navis des Herstellers.

Navigation:
Auf der Straße gefiel das Garmin 2360LT besonders mit seiner gegenüber älteren Navis stark überarbeiteten und detailreicheren Kartendarstellung, die im Test als sehr übersichtlich beschrieben wurde. Die Sprachausgabe klingt jedoch etwas lustlos und teilweise auch verwaschen. Die berechneten Routen des Garmin 2360LT waren im Test von guter Qualität. Grobe Fehler leistete sich das Garmin nicht. Wenn man einmal von der vorgesehenen Route abweicht, hat das Garmin in Sekundenschnelle eine neue parat. Leider kennt der Tempowarner des Garmin nüvi 2360 LT keinen Toleranzbereich und piept sofort, wenn man auch nur einige Km/h zu schnell fährt. Die Funktion lässt sich aber über das Menü ausschalten.

Fazit: Wer sich ein neues Navi zulegt, kann heutzutage bei den großen Herstellern Garmin, TomTom, Navigon, Becker und Falk eigentlich nichts mehr falsch machen. Alle Geräte sind sehr ausgereift. Das gilt auch für das Garmin 2360LT, das eine ordentliche Ausstattung mitbringt. In der Praxis zeigt es die gewohnt guten Leistungen. Einzig die Sprachausgabe ist verbesserungswürdig.