Blackberry Torch 9800 im Test

Beim Thema Touchscreen zeigte sich die Firma RIM mit seinen Blackberry Handys bislang stur. Die klassischen Business-Geräte waren stets mit einem kleinen konventionellen Screen plus fester QWERTZ-Tastatur ausgestattet. Mit dem Blackberry Torch 9800 ändert der Hersteller nun seine Produktphilosophie. Neben der nun ausziehbaren QWERTZ-Tastatur findet ein 3,2 Zoll großer Touchscreen Platz, was das Handy zu einem absoluten Allround-Könner macht.

Optik & Verarbeitung:
Blackberry-Kunden haben hohe Ansprüche, das wird schon beim Gehäuse des Blackberry Torch 9800 klar. Die Verarbeitung des Handys wurde im Test als überaus gelungen bezeichnet. Der metallisch glänzende Rahmen rund um das Display verleiht dem Gerät Eleganz. Die Rückseite verfügt über eine komplett gummierte Oberfläche, was dem Handy eine sehr angenehme Haptik verleiht. Der Slidermechanismus machte im Test einen sehr stabilen Eindruck.

Display:
Mit 3,2 Zoll gehört der auf Berührung reagierende Touchscreen des Blackberry Torch 9800 zu den kleineren Modellen in der Smartphone-Liga. Dafür erlaubt er die vom iPhone bekannte Multitouch-Bedienung und reagiert sehr direkt auf Eingaben.

Ausstattung:
Internet, Connectivity & Office:
Mal schnell ein Foto bei Facebook hochladen? Das könnte beim Blackberry Torch 9800 etwas länger dauern. Zwar ist UMTS genauso an Bord, wie der Download-Turbo HSDPA, HSUPA für schnelle Uploads im UMTS-Netz fehlt dem Torch jedoch. Dafür gibt es den schnellen WLAN-n Standard dazu. Das Surfen im mobilen Netz geriet laut Test dank neuem WebKit Browser und 3,2 Zoll Touchscreen komfortabler als bei anderen Blackberrys. Flash-Seiten kann das Programm leider nicht darstellen. Dafür sind Clients für diverse soziale Netzwerke und Chatprogramme vorinstalliert. Das Programm „Social Feeds“ bündelt die Meldungen von Facebook, Twitter & Co. in einem einzigen Nachrichtenstrom. Leider können die Meldungen nicht direkt kommentiert werden. Gängige kabellose Headsets lassen sich dank einer großen Anzahl unterstützter Bluetooth-Profile leicht anschließen. Die Business-Funktionen wie E-Mail und Office sind wie vom Hersteller gewohnt exzellent.

Multimedia:
Damit das Blackberry Torch 9800 auch bei Multimedia-Fans ein Renner wird, hat RIM ihm eine 5 Megapixel Kamera mit Blitz und Autofokus spendiert. Ein Bildstabilisator ist ebenfalls mit von der Partie. Insgesamt macht die Knipse des Blackberry seine Sache aber schlechter als erwartet. Im Test war bei den meisten Aufnahmen deutliches Bildrauschen zu erkennen. Auf Videos in HD-Qualität, die die meisten Oberklasse-Smartphones mittlerweile aufnehmen können, muss man beim Torch leider verzichten. Zudem fehlt dem Handy ein Radio.

Bedienung:
Blackberry hat sein Betriebssystem komplett überarbeitet und beim Torch die Bedienung per Touchscreen mit dem bewährten ebenfalls berührungsempfindlichen Trackpad unter dem Display kombiniert. Damit wird die Bedienung des Blackberry Torch 9800 zu einem wahren Genuss. Das Bedienkonzept ist nach wenigen Minuten durchschaut. Einzig die Untermenüs fallen für große Finger ein wenig zu kleinteilig aus. Die mechanische Schreibtastatur, die sich nach unten ausfahren lässt, ist laut Test ideal an die Bedienung mit den beiden Daumen angepasst, so dass es sich auf dem Torch sehr angenehm tippen lässt. Wer die echten Tipper nicht mag, der findet auf dem Blackberry auch ein virtuelles Pendant.

Telefonie:
Im Test konnte das Blackberry Torch 9800 sowohl beim Empfang, als auch in punkto Akku und Gesprächsqualität anständige Werte erzielen. Ein Test bezeichnete den Akku allerdings als schwach.

Fazit: Endlich ein Blackberry mit Touchscreen und vernünftiger Tastatur! Würde das Torch nicht in Sachen Multimedia schwächeln, wäre es der perfekte Allrounder. Für Menschen, die häufig unterwegs E-Mails tippen und nicht auf einen Touchscreen verzichten wollen ist es trotzdem erste Wahl.