Nokia E7-00 im Test

Nachdem Nokia sein neues Betriebssystem Symbian 3 relativ schnell nach dem Start schon wieder aufgegeben hat und nunmehr auf Windows Phone 7 setzen will, wird das Nokia E7-00 wohl das letzte Handy in der langen Symbian-Ahnenfolge der Finnen sein. Gleichzeitig ist es ein sehr würdiger Nachfolger des Nokia E90 Communicator.

Optik & Verarbeitung:
Wie auch beim Vorzeigemodell Nokia N8, setzt der Hersteller beim E7-00 auf ein hochwertiges Metallgehäuse, das in schlichtem, mattem Grau daherkommt. Das Handy macht damit einen sehr stabilen Eindruck. Allerdings ist das Gerät sehr groß geraten und passt somit sicher nicht in jede Hosentasche.

Display:
Der 4 Zoll AMOLED Screen des Nokia E7-00 überzeugt zwar mit kräftigen Farben und satten Kontrasten, schwächelt aber ein wenig bei der Auflösung. Ein wenig detailreicher hätten die Darstellungen auf dem Touchscreen laut Test gerne sein können. Trotzdem wurde der Screen des Nokia E7-00 insgesamt gelobt.

Ausstattung:
Internet & Connectivity:
Im mobilen Internet ist das Nokia E7-00 dank schnellem WLAN-n und UMTS-Datenbeschleuniger HSPA fix unterwegs, zumindest auf dem Papier. In der Praxis erweist sich der Internetbrowser leider als lahme Krücke. Auch der Nahfunk Bluetooth und ein HDMI-Anschluss sind eingebaut. Der microUSB-Port des Nokia-Handys akzeptiert über einen entsprechenden Adapter auch handelsübliche USB-Sticks.

Tastatur:
Nach dem Betätigen des stabilen Schiebemechanismus kommt beim Nokia E7-00 eine vollständige QWERTZ-Tastatur zum Vorschein, die auch Umlaute enthält. Das Display bleibt dabei in einem angenehm ablesbaren 30 Grad Winkel stehen. So lässt es sich, wenn man das Telefon auf den Tisch legt, sogar mit beiden Händen Tippen. Die einzelnen QWERTZ-Drücker besitzen ideale Druckpunkte und lassen sich in der Praxis flott bearbeiten.

Multimedia:
Der 8 Megapixel starken Kamera des Nokia E7-00 fehlt leider ein Autofokus. Immerhin bringen 2 LEDs Licht ins Dunkel. Die Fotos fanden im Test Gefallen, jedoch darf man nicht allzu nah an das Motiv heran gehen, denn dann werden die Bilder unscharf. Die HD-Videoaufnahmen konnten sogar noch mehr überzeugen. Das Handy bringt 14 Gigabyte internen Speicher mit, die aber nicht per Speicherkarte erweitert werden können. Dafür können Daten einfach über den USB-Port etwa an externe Festplatten weitergegeben werden. Der eingebaute A-GPS Empfänger wird von der kostenlosen Voll-Navigation Ovi Maps unterstützt. Hinzu kommen weitere nützliche vorinstallierte Programme, wie Quickoffice zum Betrachten von Office-Dokumenten, eine spezielle Sicherheitssoftware und ein Mail-Programm mit Microsoft Exchange Funktionalität. Der MP3-Player machte im Test eine besonders gute Figur.

Bedienung:
Die Bedienung des Symbian 3 Betriebssystems benötigt wie auch bei den Vorgänger-Versionen ein wenig Eingewöhnungszeit. An einigen Stellen ist das Betriebssystem immer noch nicht wirklich intuitiv zu bedienen. Angenehm ist die optische Bestätigung der Eingaben auf dem präzise und verzögerungsfrei reagierenden Touchscreen. Minuspunkte gab es im Test für Nokias Ovi Store. Programme, die aus dem App-Shop geladen wurden, ließen sich teilweise nicht installieren oder funktionierten nicht richtig. Zudem reagiert der Lagesensor nicht immer zuverlässig beim Drehen des Displays. Mit 680 MHz ist der Prozessor nicht maher absolut up-to-date, so dass es bei aufwendigeren Anwendungen zu Waretezeiten und Rucklern kommen kann.

Telefonie:
Als Telefon machte sich das Nokia E7-00 im Test ausgesprochen gut. Leider lässt sich der Akku nicht auswechseln. Ausdauer und Akustik beim Telefonieren erhielten gute Noten.

Fazit: Für Business-Nutzer ist das Nokia E7-00 eine lohnenswerte Anschaffung. Leider steht das Symbian 3 Betriebssystem bereits auf dem Abstellgleis, so dass man in absehbarer Zeit nicht mehr in den Genuss neuer Apps oder Updates kommen dürfte. Dafür ist beim Nokia E7-00 alles an Bord, was sich der Geschäftsmann wünscht. Wer dennoch lieber einen richtigen App-Store benötigt, findet vor allem im HTC Desire Z, dem HTC 7 Pro oder dem Motorola Milestone 2 mehr oder weniger lohnenswerte Alternativen.