RIM Blackberry Curve 9300 3G im Test

Das neue RIM Blackberry Curve 9300 3G ist der Nachfolger des Blackberry Curve 8900 und trägt die wichtigste Neuerung bereits im Namen: Der Zusatz „3G“ weist auf volle UMTS-Unterstützung hin, die es beim Vorgänger noch nicht gab.

Optik & Verarbeitung:
Ein Handy im klassischen Blackberry Design mit kleinem Display und umso größerer Tastatur kennzeichnet auch in Zeiten der Touchscreen-Smartphones noch den wahren Geschäftsmann. Das RIM Blackberry Curve 9300 3G hat dabei die gleichen kompakten Abmessungen wie sein Vorgänger und wirkt mit seinem verchromten Rand und dem stimmigen Materialmix sehr hochwertig. Dank leicht gummierter Oberfläche ist en angenehm griffest. Doch auch kleinere Stürze übersteht es unbeschadet.

Display:
Das Display ist schon immer eine Schwachstelle der klassischen Blackberrys gewesen. Protzen andere Hersteller mit riesigen Touchscreens von teilweise über 4 Zoll, begnügt sich das Curve 9300 3G mit nur 2,5 Zoll Diagonale. Zudem verfügt der Screen über eine recht geringe Auflösung, ist dafür aber sehr hell. Die Strahlkraft wird automatisch je nach Umgebungslicht geregelt, was sehr praktisch ist und Akkuressourcen spart. Beim Schreiben von E-Mails mag das weniger stören, im mobilen Internet wird so mancher einen großen Touchscreen herbeisehnen.

Ausstattung:
Internet & Connectivity:
Ein großes Plus der RIM Blackberry Handys war schon immer der eigene Push-Datendienst. Wenn das Handy eine E-Mail oder eine Internetseite abruft, so werden diese zunächst auf den Herstellerservern komprimiert, bevor sie auf das Handy gelangen. Dadurch kann in Sachen Datenübertragung kaum einer mit einem Blackberry-Handy mithalten. Trotzdem hat man dem RIM Blackberry Curve 9300 3G endlich auch ein UMTS-Empfangsteil spendiert, so dass die Daten jetzt noch schneller auf das Smartphone gelangen. Die Datenturbos HSDPA und EDGE sind ebenso an Bord, wie ein WLAN-Empfänger. Der sehr gute Internetbrowser holt das bestmögliche aus dem kleinen Display heraus. Die Anbindung an Firmen-Mailserver funktioniert bei Blackberry generell so gut wie bei keinem anderen Hersteller.

Multimedia:
Neben den Business-Funktionen, die bei Blackberry stets das wichtigste Kaufargument sind, machen die kleinen Smartphones seit geraumer Zeit mit ihren guten Musikfunktionen von sich Reden. Auch das neue Curve lässt mit einem exzellenten MP3-Player aufhorchen. Über eine 3,5mm Klinkenbuchse kann man seine Lieblingskopfhörer anstecken. Zudem verfügt das RIM Blackberry Curve 9300 3G über spezielle Playertasten, die die Steuerung der Wiedergabe stark vereinfachen.

Einen GPS-Empfänger hat das neueste Curve ebenfalls inklusive. Als Software dient das bis auf die Datenverbindung kostenlose Blackberry Maps. Die Kamera reißt mit ihren sehr schwachen 2 Megapixeln keinen vom Hocker. Die 100 MB interner Speicher wird man mit Musik und Fotos schnell voll haben, so dass sich die Anschaffung einer microSD Speicherkarte empfiehlt. Ein Radio sucht man leider vergebens.

Bedienung:
Eine kleine Enttäuschung war für die Tester, dass das neue Curve noch nicht mit Blackberry OS 6 als Betriebssystem ausgeliefert wird. Der Hersteller versprach aber ein baldiges Update. Auch ohne neue Software, lief der Prozessor im Test gut 20 Prozent schneller als beim Vorgänger. Die echte, fest unter dem Display installierte Tastatur war schon immer das Haupt-Kaufargument eines klassischen Blackberrys. Sie gefiel im Test mit ausgezeichneter Ergonomie, so dass die Texteingabe schnell von der Hand geht. Einzig die Sonderzeichen muss man anfangs etwas suchen. Auch das optische Trackpad, das immer mehr die klassischen Navikreuze ablöst, gefiel beim RIM Blackberry Curve 9300 3G sehr und ermöglicht eine komfortable Vergrößerungs- und Verschiebefunktion. Trotzdem ist die Bedienung eines Blackberrys mangels Touchscreen bei weitem nicht so elegant wie beispielsweise beim iPhone.

Telefonie:
Die Ausdauerwerte konnten im Vergleich zum Vorgänger noch einmal gespeichert werden. iPhone-Besitzer werden neidisch, wenn sie die üppigen Laufzeiten eines Blackberrys sehen. Sende- und Empfangsleistung und Akustik beim Telefonieren waren im Test ebenfalls auf absolutem Top-Niveau.

Fazit: Licht und Schatten gibt es beim RIM Blackberry Curve 9300 3G. Zum Tippen von E-Mails und für den Business-Einsatz gibt es fast kein besseres Gerät als einen echten Blackberry. Auch als Musikplayer macht das Handy sich gut. Wer sein Smartphone jedoch im mobilen Internet oder zum Fotografieren nutzen will, wird sich sicher ein anderes Modell suchen.