Dell Streak im Test

Das Dell Streak sieht aus wie ein zu groß geratenes Smartphone, positioniert sich aber in der Mitte zwischen Handy und Tablet PC.

Optik & Verarbeitung:
Für die Hosentasche ist das Dell Streak eindeutig zu groß geraten. So stellt Man(n) sich die Frage, wie man das Riesenhandy transportieren soll, sofern man es nicht bei jedem Anruf aus dem Rucksack kramen will. Dafür ist das Gerät angenehm flach und mit 220 Gramm noch recht leicht geraten. Die Verarbeitung des Dell Streak war im Test über fast jeden Zweifel erhaben. So ist das Display mit stabilem „Gorillaglas“abgedeckt, das Gehäuse besteht überwiegend aus edlem Metall. Der Akkudeckel ist dagegen die Achillesferse des Dell Streak. Er ist nicht so hochwertig verarbeitet wie der Rest des Handys. Nimmt man ihn ab oder löst ihn versehentlich, so schaltet sich das Streak automatisch aus.

Display:
5 Zoll Diagonale sind ein absolutes Novum für ein Handy-Display. Bislang lag das HTC HD2 mit 4.3 Zoll vorne. Die Auflösung ist jedoch im Vergleich etwas gröber als zum Beispiel beim Samsung Galaxy S und beim iPhone 4. Trotzdem zeigte sich der Touchscreen im Test besonders im Web mehr als alltagstauglich. Was Helligkeit, Kontrast und Brillanz angeht kann das Dell Streak in der obersten Handyliga mitspielen.

Ausstattung:

Internet & Connectivity:
Im Internet spielt das Dell Streak den Vorteil des großen Displays voll aus. Selten wurden selbst komplexeste Webseiten auf einem portablen Gerät so übersichtlich dargestellt. Selbst die teilweise deutlich größere Webpad-Konkurrenz kann da kaum mithalten. Da das Dell Streak aber auch ein vollwertiges Mobiltelefon ist, beschränkt es sich bei den Verbindungsstandards nicht nur auf WLAN, sondern hat auch UMTS samt Downloadturbo HSDPA, sowie EDGE für schnellere Datenübertragungen im GSM-Netz an Bord. Dank Lagesensor kann man mit dem Streak im Hoch- und Querformat surfen.

Musik & Video:
Dank 16 Gigabyte Speicher auf der mitgelieferten microSD Karte, kann das Dell Streak auch den iPod ersetzen. Der Sound über die mitgelieferten Ohrhörer wurde im Test als akzeptabel bis gut beschrieben. Noch besser macht sich das große Display natürlich zum Betrachten von Videos. Das Dell Streak unterstützt jedoch nur wenige Formate, so dass man um zeitraubendes Konvertieren häufig nicht herum kommt. Den komfortablen Filmgenuss unterstützt auch der exzellente integrierte Lautsprecher, der alle bisher dagewesenen Handylautsprecher in den Schatten stellt. Die Medienbibliothek machte im Test einen sehr übersichtlichen Eindruck und wurde gut an die Displaygröße angepasst. Hier zeigt sich, dass sich die Dell-Entwickler viel Mühe bei der Bedienoberfläche auf Basis von Android 1.6 gegeben haben.

Kamera:
Das Dell Streak ist vieles, aber kein adäquater Digicam-Ersatz. Die 5 Megapixel starke Kamera taugt nicht für viel mehr als Schnappschüsse. Die Fotos wurden im Test als farb- und kontrastarm beschrieben und weisen zudem starkes Bildrauschen auf. Der Dual-LED-Blitz muss leider erst im Menü zugeschaltet werden. Über eine Blitz-Automatik verfügt das Dell Streak nicht. Im Videomodus bleibt die Leuchte generell aus. Die kleinen Filmchen, die das Dell Streak dreht, kommen nicht über VGA-Auflösung hinaus und bei weitem nicht an die Qualität eines Sony Ericsson Vivaz heran.

Navigation:
Ein GPS-Empfänger darf im Gehäuse des Dell Streak natürlich nicht fehlen. Er überzeugte im Test durch hervorragenden Empfang und taugt dank des großen Displays und der immer besser werdenden Navigation über Google Maps Navigation sehr gut als Alternative zum Einsteigernavi.

Bedienung:
In Sachen Bedienung haben sich die Dell Entwickler eine Menge Mühe gegeben. Die Dell-eigene Benutzeroberfläche, die über das Android 1.6 Gerüst gelegt wurde, wurde im Test als sehr gelungen bezeichnet. Dank 1 GHZ Snapdragon Prozessor im inneren arbeitet das Dell Streak fast vollkommen verzögerungsfrei. Von Zeit zu Zeit wird jedoch die exzellente Hardware von der alten Android-Version etwas ausgebremst. Ein Update auf das neue Android 2.2 soll jedoch in absehbarer Zeit möglich sein. Etwas Kritik gab es im Test für die seitlich angeordneten Sensortasten, die bei versehentlicher Berührung ungewollt Befehle auslösen können.

Telefonie:
Obwohl das Dell Streak am Ohr etwas überdimensioniert wirkt, macht es sich als Telefon ausgezeichnet. So wurde die Sprachqualität im Test mehrfach sehr gelobt. Die Akkuausdauer ist trotz des riesigen Displays besser als bei so manchem Smartphone-Konkurrenten. Die Akkulaufzeit des Streak unter einen Tag zu drücken dürfte selbst bei intensiver Nutzung schwer fallen.

Fazit: Das Dell Streak ist der perfekte mobile Entertainment-Begleiter. Noch nie war das Surfen im Web unterwegs so komfortabel, wie mit dem Mischling aus Handy und Webpad. Als Telefon macht sich das Gerät ebenso gut. Bleibt einzig die Frage, wo man das Dell Streak am besten verstaut, da es in kaum eine Hosentasche passt.