LG G Watch im Test

Dezent und doch vielseitig und zudem mit allen Android Smartphones mit Bluetooth 4.0 ab Android-Version 4.3 kompatibel. Die LG G Watch macht einen vielversprechenden Eindruck.

Google und die Smartphone-Hersteller machen in Sachen Smartwatches ernst. Während es im Smartphone-Bereich seit Jahren keine spannenden Neuerungen mehr gibt, hat Google jetzt mit 'Android Wear' erstmals ein Betriebssystem speziell für Smartwatches geschaffen, mit dem einige Neuerungen einhergehen. Auch preislich tut sich etwas. Die ersten beiden präsentierten Smartwatches mit Android Wear, neben der hier vorgestellten LG G Watch ist das die Samsung Gear Live, sind für etwa 200 Euro zu haben.

Optik: Casio-Nostalgie trifft Moderne

Die LG Gear Watch macht einen - wie sollte man es von einer Smartwatch anders erwarten - modernen Eindruck. Gleichzeitig hat LG die schwarze Version sehr schlicht gehalten. Sie wirkt auf den ersten Blick wie eine herkömmliche Digitaluhr wie man sie von Casio kennt, zumal sie nicht viel größer als eine solche ist. Die zweite Version dagegen ist etwas extravaganter und laut LG eher auf die weibliche Kundschaft abzielend. Sie ist weiß mit goldenen Applikationen. Die LG G Watch hat ein Standard-Armband, das sich gegen beliebige andere Modelle austauschen lässt. Die Smartwatch ist wasser- und staubdicht nach IP67 Standard und wiegt 63 Gramm.

Kompatibilität: Ab Android 4.3

Die LG G Watch ist wie alle Android Wear Modelle mit Android Smartphones ab Version 4.3 kompatibel.

Display & Bedienung: Sprachbegabt

Der Touchscreen der LG G Watch ist 1,65 Zoll groß. Es handelt sich um ein IPS-LCD-Display, auf dem die Uhrzeit ständig angezeigt wird, das also "always on" ist. Im Test fielen aber Kontrast und Farbdarstellung schwächer aus als bei der Samsung Smartwatch Gear Live. Die Bedienung kann aber auch per Sprachsteuerung Google Now erfolgen. So soll man ohne Verwendung der Hände auf SMS antworten können. Auch Fragen soll die Smartwatch verstehen und die passenden Antworten liefern können.

Ausstattung & Praxis: Mit Android Wear

Im Mindestfall wird auf dem Display der LG G Watch stets die Uhrzeit angezeigt, das Display ist also immer aktiv. Dennoch soll der 400 mAh Akku mindestens einen Tag durchhalten, in der Praxis sind es oft sogar zwei, womit die LG länger durchhält als die Samsung Gear Live. Das neue, speziell für Smartwatches entwickelte Betriebssystem Android Wear soll alle wichtigen Infos anzeigen, die der Smartphone-Nutzer gerade benötigt.

Alle Infos, die sonst in der Statusleiste des Smartphones auftauchen, sieht man auch auf der Uhr. Dazu ist es per Bluetooth 4.0 mit dem Smartphone verbunden. Löscht man die Meldung auf der Uhr, was mit einem einfachen Wisch geschieht, verschwindet sie auch auf dem Smartphone. SMS oder GMail Nachrichten kann man sogar direkt per Sprachsteuerung beantworten. Auch kurze Notizen kann man so erstellen. Für WhatsApp Messages gilt das leider nicht. Auf sich aufmerksam macht die Smartwatch per Vibration. Einen Lautsprecher gibt es nicht.

Jedes Smartphone ab Android Version 4.3 soll mit den neuen Android Wear Geräten kompatibel sein. Entsprechend kann man auch sein Samsung-Smartphone mit der LG Smartwatch kombinieren. Für spezielle Smartwatch-Apps hat die LG G Watch 4 Gigabyte internen Speicher. 512 MB RAM stehen der Uhr zur Verfügung. Angetrieben wird sie von einem 1,2 Gigahertz Dualcore-Prozessor aus dem Hause Qualcomm.

Im Vergleich zur Samsung Gear Live bietet die LG Smartwatch mehr Auswahl an Ziffernblättern für die Uhrendarstellung.

Fazit: Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung

Mit der LG G Watch und der Samsung Gear Live ist endlich eine wichtige Voraussetzung für die Marktdurchdringung der Smartwatches gegeben: Die Geräte sind endlich nicht mehr nur mit den Smartphones derselben Hersteller, sondern mit allen Geräten ab einer bestimmten Android Version kompatibel.  Bei den beiden bislang verfügbaren Android Wear Alternativen ist die LG Smartwatch die ausdauerndere und etwas schickere. Die Samsung Smartwatch hingegen hat ein besseres Display und etwas mehr Funktionen. Tolle Gadgets sind sie beide.