Xiaomi Mi4 im Test

Tatsächlich liegt das Xiaomi Mi4 nämlich in fast allen Belangen auf Spitzenniveau. Das Design ist zwar nicht gerade originell, aber dank Metallrahmen an der Gehäuseseite durchaus edel. Für ein wenig Individualität sorgt die austauschbare Rückseite. Die Verarbeitung ist laut Test vorbildlich. Front- und Rückseite sind optimal eingepasst, die Rückseite ist leicht abgerundet, so dass das Smartphone gut in der Hand liegt. Allerdings zieht sie Fingerabdrücke an. Insgesamt ist das China-Smartphone auch etwas pummelig und schwer geraten.

Das Smartphone bietet den aktuellen Qualcomm Snapdragon 801 Quadcore-Prozessor mit 2,3 Gigahertz und satte 3 Gigabyte RAM. Als Betriebssystem kommt Android 4.4 'KitKat' zum Einsatz. Damit läuft das Xiaomi alles in allem flüssig und schnell. Einige gängige Google-Apps fehlen im Programm, diese kann man aber kostenlos aus dem App-Store laden. Zudem sind nicht alle Menüs korrekt ins Deutsche übersetzt.

In einem Test war das Testgerät, das die Redaktion bei einem Online-Händler bestellt hatte, ab Werk mit einem Trojaner verseucht, der bei dauerhafter Nutzung großen Schaden hätte anrichten und Nutzerdaten ausspähen können. Ob das bei allen Xiaomi-Geräten der Fall ist, konnte nicht geklärt werden. Ein zweiter Testbericht berichtete von keinerlei diesartiger Beanstandungen.

Der interne Speicher kann leider nicht erweitert werden. Es gibt zwei Speicherversionen mit 16 oder 64 Gigabyte, die preislich nur etwa 50 Euro auseinander liegen.

Das Display ist mit 5 Zoll ordentlich groß und löst in Full-HD auf. Geschützt wird es von kratzresistentem Gorilla Glas der Firma Corning. Der Touchscreen soll sich laut Hersteller auch mit Handschuhen bedienen lassen.  Im Test zeigte er eine ordentliche Blickwinkelstabilität und eine gute Helligkeit. Beim Kontrast lag er eher im Mittelfeld.

In Sachen Connectivity bietet das Xiaomi Mi4 eigentlich alles was man braucht, außer eines: LTE. Das ist für ein Flaggschiff-Smartphone tatsächlich ein No-Go. Der Xiaomi-Besitzer muss sich also im mobilen Netz mit HSPA+-Geschwindigkeit zufrieden geben, sollte es sich nicht um einen Fehler des Herstellers handeln und das LTE-Feature im Datenblatt einfach nur vergessen worden sein. Immerhin gibt es WLAN-n/ac im Dual-Band-Modus. Das Xiaomi hat auch einen Infrarot-Sensor, jedoch keine App ab Werk, die diesen ansteuern würde.

Fotos macht das Xiaomi Mi4 mit einer 13 Megapixel Kamera aus dem Hause Sony, die mit einer Doppel-LED ausgestattet ist. Auf der Front sitzt eine zweite Knipse, die 8 Megapixel leistet. Videos dreht die Haupt-Cam bei Bedarf in 4K-Auflösung. Beide Kamera erzielten im Test gute Ergebnisse.

Fazit: Flaggschiff ohne LTE?

Wir können noch nicht ganz glaube, dass bei einem sonst so gut ausgestatteten Smartphone wie dem Xiaomi Mi4 LTE fehlen soll. Das wäre für ein echtes Flaggschiff fatal, zumal das Xiaomi ansonsten wirklich mit der Spitze mithalten kann. Kaufen sollte man es wegen der Trojaner-Gefahr dennoch nicht.