Blaupunkt B39C4k im Test

Blaupunkts 4K-Fernseher B39C4K soll die Kunden mit einem vermeintlichen Schleuderpreis von 500 Euro locken. Ultrahoch aufgelöste Fernsehgeräte kosten in der Regel einige Tausend Euro. In verschiedenen Testberichten zeigte sich, warum der Blaupunkt so billig zu haben ist. Die Tester schreiben von einer unzureichenden Bildqualität. Zudem fehlen Funktionen wie WLAN, 3D oder Smart-TV-Anwendungen. Für gut den doppelten Preis bietet der chinesische Hersteller Changhong den UHD55B6000IS an. Dieser bietet zwar auch keine berauschende Bildqualität, dafür aber eine üppige Ausstattung.

Ultra-unscharf

Das 39 Zoll Display (99 Zentimeter Bilddiagonale) des Blaupunkt B39C4K bietet eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixel, die für 4K-Materialien geeignet sein mag. Allerdings gibt der Markt noch keine entsprechenden Filme und Abspieler her. Der B39C4K verfügt über ein Upscaling, welches HD und Full-HD-Filme anpassen soll, im Test konnte dieser Prozess jedoch nicht überzeugen. In verschiedenen Tests werden die Farben des Blaupunkt B39C4K als verfälscht, der Kontrast als zu hart und der Betrachtungswinkel als zu gering bewertet. Die Signalverarbeitung funktioniere nur träge und die Lautsprecher erzeugen quäkige Klänge. Die besten Bilder erzeugt der Billig-4K-TV von DVD oder Blu-ray, während TV-Signale die schlechtesten Ergebnisse liefern. Insgesamt ist die Bildleistung des Blaupunkt B39C4K nicht ausreichend, so dass man mit einem Full-HD-Fernseher im gleichen Preissegment deutlich besser beraten ist.

Magere Ausstattung

Einen 4K-Fernseher für 500 Euro zu konstruieren ist derzeit noch ein sehr ehrgeizigen Projekt. Den Löwenanteil des Budgets beansprucht dann sicherlich das Ultra-hochaufgelöste Display, so dass für  die Peripherie nicht mehr viel übrig bleibt. Diesen Eindruck hinterlässt zumindest der Blaupunkt B39C4K, der neben seinem 4K-Monitor nicht viel zu bieten hat. Das an sich schicke Gehäuse bietet drei HDMI- und eine USB-Buchse. Weitere Anschlussmöglichkeiten sind ein Kopfhörer-Ausgang und ein Komponenten-Zugang. LAN, WLAN oder Bluetooth sucht man hier vergeblich. Ohne Netzwerkverbindungen gibt es auch keinen Zugang in die Welt des Smart-TVs. Dreidimensionale Filme kann der B39C4K leider auch nicht wiedergeben. Über die einzelne USB-Buchse kann der Nutzer keine TV-Programme aufnehmen, sondern ausschließlich von externen Speichermedien Filme, Musik oder Bilder darstellen. Für den TV-Empfang stehen nur ein integrierter DVB-C und ein DVB-T-Receiver zur Verfügung. Wer Satelliten-Fernsehen nutzen möchte muss auf einen externen DVB-S-Receiver zurückgreifen. Dafür bietet der B39C4K einen CI+-Steckplatz für die Aufnahme einer Schlüsselkarte für Pay-TV.

Fazit

500 Euro für einen 4K-Fernseher klingen in der Tat verlockend. Tests haben jedoch gezeigt, dass es mehr als ein extrem auflösendes Panel bedarf, um einen guten Fernseher zu bauen. Nur unter optimalen Bedingungen liefert der Blaupunkt B39C4K scharfe Bilder. Diese sind dann aber wiederum nicht optimal abgestimmt, so dass der Fernsehspaß stets getrübt ist. Wer also einen 4K-Fernseher für unentbehrlich hält und alle zeitgemäßen Funktionen nutzen will, sollte im Preissegment ab 3000 Euro schauen. Im Bereich von unter 1000 Euro finden sich Full-HD-Geräte, die 3D, WLAN, Smart-TV und vieles mehr bieten. Zum Beispiel der LG Fernseher 47LA6608 mit einer Bildschirmdiagonale von 47 Zoll (119 Zentimeter) kostet rund 600 Euro und bietet neben einem hervorragenden Bild auch ein wahres Funktions-Füllhorn mit 3D, WLAN, NFC, MHL, Smart-TV, USB-Recording, Triple-Tuner und vieles mehr. Bis 4K-Fernseher mit gleicher Ausstattung auf ein ähnliches Preisniveau gesunken sind, werden sicherlich ein paar Jahre vergehen.