LG 55LA9609 im Test

LGs Fernseher-Flotte wird von einem neuen Flaggschiff angeführt: Es trägt die Bezeichnung 55LA9609 und löst das 2012er Flaggschiff 55LM960V ab. Auch das 2013er Flaggschiff ist wieder mit der Nano-Full-LED-Technologie ausgestattet – ein Garant für Bildqualität auf höchstem Niveau. Wer etwas weniger tief in die Tasche greifen möchte und nichts gegen eine "einfache" LED-Hintergrundbeleuchtung des Bildschirms einzuwenden hat, sollte einen Blick auf den LG 55LA8609 werfen, der beinahe als Zwilling des hier vorgestellten LG 55LA9609 durchgehen könnte.  

Nano Full LED für hellere und klarere Bilder

Das Besondere an der Nano-Full-LED-Technologie: Der Fernseher wird durch eine vollflächig hinter dem LCD-Panel verbaute LED-Hintergrundbeleuchtung (Full-LED) gleichmäßig ausgeleuchtet, und misst trotzdem nur etwas mehr als drei Zentimeter in der Tiefe. Eine derart geringe Bautiefe ist eigentlich nur mit an den Ecken verbauten LEDs (Edge-LED) zu erreichen. Seine geringe Bautiefe hat der LG 55LA9609 einem extrem dünnen Film aus mikroskopisch kleinen Nano-Linsen zu verdanken. Der Nano-Film verteilt das Licht der LEDs effektiver, sodass es LG möglich war, den Abstand zwischen LEDs und LCD-Panel deutlich zu verringern.
Nebenbei wirkt sich die Nano-Full-LED-Technologie nicht nur positiv auf die Helligkeitsverteilung respektive die Bildqualität aus. In puncto Stromverbrauch profitiert der 55-Zoll-Fernseher ebenfalls davon; trotz der nicht gerade kleinen Bilddiagonale von 55 Zoll (139 cm) erfüllt das Gerät die strengen Anforderungen der Energieeffizienzklasse A.
Ferner verfügt der LG 55LA9609 nicht etwa über ein konventionelles LCD-Panel, sondern ein LCD-Panel mit IPS-Technologie. Dank IPS-Technologie ist das Panel blickwinkelstabiler, soll heißen: Selbst aus größeren Betrachtungswinkeln bleibt das Bild kontrastreich und bleicht nicht aus. Mit einem IPS-LCD-Panel kann im Übrigen auch der bereits angesprochene, etwas weniger teure LG 55LA8609 dienen.

Flimmerfreies 3D und Fullscreen-Gaming

Die 3D-Wiedergabe realisiert LG wie üblich mit der passiven Polarisationstechnologie, die den meisten von uns aus dem Kino bekannt sein dürfte. Deshalb spricht der südkoreanische Hersteller auch von der CINEMA 3D-Technologie. Technisch bedingt reduziert sich die vertikale Auflösung beim Polarisationsverfahren (von eigentlich 1920 x 1080 Pixeln bleiben nur 1920 x 540 Pixel übrig). 3D-Filme kann der LG 55LA9609 deshalb nicht in Full-HD-Qualität wiedergeben. Wenn man nicht zu nah vor dem Fernseher sitzt (was bei einer stolzen Bilddiagonale von 55 Zoll ohnehin nicht der Fall sein dürfte), ist der Auflösungsverlust aber kaum wahrzunehmen.
Außerdem hat die Polarisationstechnologie auch einige unbestrittene Vorzüge. Zum einen ist die 3D-Wiedergabe flimmerfrei. Zum anderen müssen Polarisationsbrillen, im Gegensatz zu Shutterbrillen, nicht durch einen Akku mit Energie versorgt werden, weshalb sie federleicht und spottbillig sind. Da LG gleich vier Polarisationsbrillen mitliefert, muss man aber sowieso keinen Gedanken an die Kosten für die Brillen verschwenden. Schade nur, dass LG nicht länger Rücksicht auf Brillenträger nimmt. Dem früheren Flaggschiff 55LM960V legte der Hersteller zusätzlich noch einen Polarisationsclip bei, den Brillenträger einfach auf ihre eigene Brille aufstecken konnten. Beim 55LA9609 ist solch ein Aufsteckclip speziell für Brillenträger nicht mehr im Lieferumfang inbegriffen.
Dafür werden nachwievor noch zwei sogenannte Dual Play-Polarisationsbrillen mitgeliefert. Diese Brillen dienen allerdings nicht der 3D-Wiedergabe. Sie kommen Besitzern einer Spielkonsole zugute. Mit den Dual Play-Brillen lassen sich nämlich 2D-Spiele, bei denen zwei Personen gleichzeitig gegeneinander antreten, im Vollbildmodus spielen. Ohne Brillen müssten die beiden Spieler auf einem geteilten Bildschirm (Splitscreen) zocken.

Bedienung via Gesten- und Sprachsteuerung

Damit nicht genug: Im Lieferumfang ist außerdem noch LGs viel besungene "Magic Remote" inbegriffen. Die Magic Remote – eine Fernbedienung mit wenigen Tasten und einem kleinen Scrollrad, die zudem über eine Gesten- und Spracherkennung verfügt – kennt man ebenfalls schon vom Vorgängermodell und anderen TV-Geräten des Herstellers. LG hat sie aber leicht überarbeitet. Jetzt kann man mit der "magischen" Fernbedienung nicht nur den Fernseher, sondern auch noch andere Heimkinogeräte (Blu-ray-Player, Soundbar usw.) steuern. Außerdem soll sie Handbewegungen und Sprachkommandos noch besser umsetzen als die erste Generation der Magic Remote.
Fast schon nicht mehr erwähnt werden muss, dass iPhone, iPad und Android-Geräte ebenfalls als Fernbedienung für den LG 55LA9609 herhalten können. Auf dem mobilen Gerät muss lediglich die kostenlos erhältliche LG Remote App heruntergeladen werden.

Top-Ausstattung mit Triple-Tuner, WLAN, NFC und MHL

Keine Frage, die Ausstattung kann sich sehen lassen. Für den digitalen Fernsehempfang via Satellit (DVB-S), Kabel (DVB-C) oder Antenne (DVB-T) ist ein Triple-Tuner im 55LA9609 integriert. Die via Triple-Tuner empfangenen Fernsehprogramme lassen sich sogar auf eine externe USB-Festplatte aufzeichnen. Davon ausgenommen sind wie immer verschlüsselte Programme, die sich in Verbindung mit einem optionalen CI+-Modul samt Smartcard freischalten lassen und üblicherweise mit einer Aufzeichnungssperre versehen sind. Auch ist während der Aufnahme kein Programmwechsel möglich, da LG seinem Flaggschiff leider keinen Twin-Triple-Tuner (Triple-Tuner in doppelter Ausführung) spendiert hat – im Gegensatz zu Panasonic oder Samsung.  
In Sachen Konnektivität wirft der LG 55LA9609 unter anderem vier HDMI-Eingänge, drei USB-Anschlüsse (einer davon im neuen USB 3.0-Standard), integriertes WLAN und MHL (Mobile High Definition Link) in die Waagschale. Letzteres ist speziell für den Anschluss mobiler Geräte gedacht: Mittels MHL-Adapterkabel lassen sich HD-Inhalte, die auf einem Smartphone oder Tablet gespeichert sind, ganz einfach auf den TV-Bildschirm übertragen (ganz nebenbei wird das mobile Gerät dabei auch noch geladen). Alternativ kommuniziert der 55LA9609 drahtlos mit Smartphones, Tablets und anderen Geräten im Haus: Mit WiFi Miracast, DLNA und NFC unterstützt der Fernseher dabei eine ganze Reihe von drahtlosen Datenübertragungsstandards.
Internetfunktionen hat der Fernseher natürlich auch an Bord. Dank offenem Browser (mit Flash- und HTML 5-Unterstützung) kann der Nutzer nach Lust und Laune im Internet surfen. Zusätzlich bietet der LG 55LA9609 Zugriff auf die HbbTV-Mediatheken verschiedener Sender sowie jede Menge Apps für besonders beliebte Internetdienste (z.B. YouTube, Facebook, Skype, Maxdome). Die für Skype-Videotelefonate benötigte Kamera hat der Fernseher schon eingebaut. Sie versteckt sich hinter dem TV-Bildschirm und fährt bei Bedarf automatisch aus.