Archos TV connect im Test

Nein, wir haben uns nicht im Portal geirrt. Mit dem oben abgebildeten Gerät von Archos stellen wir nicht etwa eine Hightech-Staubsaugerdüse vor, sondern eine kleine Android-Box, mit der sich ein gewöhnlicher Fernseher im Nu in einen Smart-TV mit Internetzugang und Streaming-Funktionalität verwandeln lässt. Im Gegensatz zur kürzlich erschienenen Android-Box von Sony soll die TV connect getaufte Box von Archos uneingeschränkten Zugriff auf das umfangreiche App-Angebot aus dem Google Play Store bieten. Archos TV connect kann aber noch mehr, und ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 150 Euro auch noch ein bisschen günstiger als die Sony-Box.

Installation und Konnektivität

Während die meisten Internet-TV-Boxen irgendwo unter dem Fernseher, also zwischen Blu-ray-Player, Spielkonsole und TV-Receiver Platz finden müssen, wird Archos TV connect ganz einfach auf den Fernseher drauf gesetzt. An diesen Anblick muss man sich vielleicht erst einmal gewöhnen, aber dafür ist diese Lösung schön platzsparend. Obendrein sei darauf hingewiesen, dass in der Box von Archos die HD-Webcam für Videotelefonate via Skype oder Google Talk schon integriert ist. Das ist bei der Konkurrenz nur selten der Fall.
Natürlich muss Archos TV connect nach dem "Andocken" noch über ein Kabel mit dem Fernseher verbunden werden. Das benötigte HDMI-Kabel ist praktischerweise im Lieferumfang inbegriffen. Eine Verbindung per SCART-Kabel ist nicht möglich; für ältere Fernseher ist die Lösung von Archos also nicht geeignet.
Die Verbindung zum Internet und dem Heimnetzwerk erfolgt per LAN oder WLAN. Darüber hinaus ist die Archos-Box mit einem USB-Anschluss ausgestattet, sodass sich die Box anstelle über das Heimnetzwerk auch über einen USB-Speicher mit Medieninhalten füttern lässt. Als Speicherplatz für Android-Apps dient ein interner Flashspeicher mit einer Kapazität von 8 GB. Sollten die 8 GB nicht ausreichen, kann mit einer microSD-Karte bis 32 GB aufgestockt werden. Als Betriebssystem ist Android in der Version 4.1 alias Jelly Bean installiert. Für die nötige Rechenpower sollen ein Multi-Core-Prozessor mit 1,5 GHz und 1 GB RAM sorgen.

Funktionsvielfalt und Bedienung

Die Anwendungsmöglichkeiten der Archos TV connect sind breit gefächert. Mit Hilfe der kleinen Box mutiert der Fernseher nicht nur zu einer Internetmaschine mit Google Chrome Browser, integrierter Webcam für HD-Videotelefonie und vollem Zugang zum Google Play Store mit seinen über 700.000 Android-Apps und einem stetig wachsendem Angebot an Musik und Filmen. Archos TV connect verwandelt den Fernseher auch in ein Multimedia- und Gaming-Center, das drahtlos auf Medieninhalte im Heimnetzwerk zugreifen kann, nahezu jeden Video-Codec unterstützt und jede Menge Spielspaß dank ausgeklügelter Fernbedienung bietet.
Die kabellose Fernbedienung (Archos nennt sie TV Touch Remote) ist eine Mischung aus Game-Controller und vollständiger Tastatur, und unterstützt darüber hinaus auch einfache Wisch- und Multitouch-Gesten. In ihrer Funktion als Game-Controller hält die Fernbedienung zum Beispiel ein Steuerkreuz, zwei Steuersticks, vier Aktionstasten und Schultertasten bereit. Zudem verfügt sie – ähnlich dem Wii Controller – über eine Pointer-Funktion. Die Tastatur besitzt dem Pressebild zufolge das im englischen Sprachraum übliche QWERTY-Tastenlayout. Wir wollen aber nicht ausschließen, dass die TV Touch Remote hierzulande mit QWERTZ-Layout ausgeliefert wird. Sobald uns die ersten Testberichte zu Archos Android-Box vorliegen, wissen wir mehr.