Humax iCord mini im Test

Die Bezeichnung "mini" trügt, zumindest hinsichtlich der Ausstattung. Der Humax iCord mini bietet eine Ausstattung, wie sie umfangreicher nicht sein könnte. Das "mini" in der Produktbezeichnung dürfte sich vielmehr auf die kompakten Abmessungen des digitalen Satelliten-Receivers beziehen (45 x 30 x 15 cm). Es sollte also kein Problem sein, im Wohnzimmer einen geeigneten Platz für das kleine Empfangsgerät zu finden. Ist ein Platz gefunden, erfreut der iCord mini mit folgenden Ausstattungsdetails:

TV-Empfang
Der Sat-Receiver von Humax empfängt digitales Fernsehen in Standard- sowie HD-Auflösung. Die HD-Ableger der öffentlich-rechtlichen Sender (ARD HD, ZDF HD, Arte HD) sind frei empfangbar, nicht jedoch die HD-Ableger der Privatsender (RTL HD, Pro7 HD, Sat1 HD usw.). Letztere werden verschlüsselt über die sogenannte HD+-Plattform ausgestrahlt. Wie praktisch, dass der Humax iCord mitsamt HD+-Entschlüsselungskarte ausgeliefert wird. Die HD+-Karte ist für zwölf Monate freigeschaltet und muss nur in den dafür vorgesehenen Kartenleser des Receivers geschoben werden. Wer die HD+-Karte nach Ablauf der ersten zwölf Monate weiternutzen möchte, muss eine jährliche Servicepauschale in Höhe von 50 Euro entrichten.
Andere verschlüsselt ausgestrahlte Programmangebote (z.B. SKY) unterstützt der Humax iCord mini mit einem CI-Plus-Schacht. Für diese Vielfalt an Kanälen steht dem Nutzer ein übersichtlicher Programmguide zur Verfügung.

TV-Aufnahmen
Der iCord mini lässt sich darüber hinaus als digitaler Videorekorder einsetzen. Die interne Festplatte bietet mit 500 GB Speicherplatz für TV-Aufnahmen von bis zu 250 Stunden in SD-Auflösung bzw. 150 Stunden in HD-Auflösung. Dank Twin-Tuner können bis zu zwei Programme gleichzeitig aufgezeichnet werden, während parallel ein drittes Programm geschaut wird. Eine TimeShift-Funktion, mit der das laufende Programm bis zu 90 Minuten pausiert werden kann, ist ebenfalls vorhanden.
Aber aufgepasst: Aufnahme- und TimeShift-Funktion dürften nur bei freien Programmen uneingeschränkt funktionieren. Bei verschlüsselt ausgestrahlten Programmen muss damit gerechnet werden, dass diese Funktionen durch technische Restriktionen nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung stehen.

Multimedia & Internet
Zu den vielen Anschlussmöglichkeiten, die der Humax iCord mini mitbringt, gehören unter anderem ein HDMI-Ausgang, zwei USB-Anschlüsse und ein Netzwerkanschluss (Ethernet). Mit letzterem kann der digitale Sat-Receiver in ein bestehendes Heimnetzwerk eingebunden werden. Auf DLNA-Basis lassen sich dann Dateien, die auf der internen Festplatte des iCord mini gespeichert sind (TV-Aufnahmen, JPEG-Fotos, MP3-Musik, XviD-Videos), auf anderen netzwerkfähigen Geräten (z.B. PC, NAS-Laufwerk) wiedergeben. Auf externe Speichermedien zeichnet der iCord mini allerdings nicht auf.
Ist der Humax iCord mini ins heimische Netzwerk eingebunden, bietet er außerdem Zugang zu zahlreichen Online-Diensten, darunter YouTube, die Mediatheken von ARD und ZDF sowie die Online-Videothek maxdome (inkl. Gutschein). Auch HbbTV, der internetbasierte Nachfolger des Videotexts, steht zur Verfügung.

Testergebnisse
Die Ausstattung, insbesondere das Web-Angebot, wurde in Tests durchweg gelobt. Die Empfindlichkeit des Tuners wurde in einem Test mit "gut" bewertet, die Bildqualität sogar mit "sehr gut". Mankos stellten lediglich das externe Netzteil und die langen Umschaltzeiten dar. Ein Test-Team hätte sich noch eine Upscaling-Funktion und eine Modulauswurftaste gewünscht. Einem anderen fehlte eine Möglichkeit zur Bearbeitung der Aufnahmen. Ansonsten ist der iCord Mini ein empfehlenswerter Receiver. Dank klar strukturierten Menüs lässt er sich denkbar einfach bedienen.