LG 47LW579S im Test

Beim LG 47LW579S handelt es sich um den leicht überabeiteten Nachfolger des LG 47LW570S. Unverändert die 3D-Technik: wie schon der Vorgänger setzt der 47LW579S auf das Verfahren mit Polfilterbrillen, das den meisten von uns aus dem Kino bekannt sein dürfte. Auch die Ausstattung zeigt sich größtenteils unverändert. Kein Wunder, gab es doch schon beim Vorgänger kaum etwas zu vermissen. Neu sind lediglich die USB-Aufnahmefunktion und die HbbTV-Integration.

3D-Wiedergabe mit Polfilterbrillen 
LG hat mehrere 3D-fähige Fernseher in seinem Produktportfolio. Dabei setzt sich der Hersteller sowohl mit dem Shutter- als auch dem Polfilterverfahren auseinander. Tests haben gezeigt: beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Der 47 Zoll (119 cm) große 47LW579S beruht auf dem Polfilterverfahren, das zwar mit einem flimmerfreien 3D-Bild glänzen kann, aber technisch bedingt eine Halbierung der Auflösung mit sich bringt. Die "volle" HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (Full-HD) lässt sich somit nur im 2D-Modus genießen.
In jedem Fall die Nase vorn hat der LG 47LW579S, wenn es um die benötigten 3D-Brillen geht. Anders als Shutterbrillen kommen Polfilterbrillen ohne elektronische Bauteile aus und sind somit deutlich leichter und angenehmer zu tragen. Die sieben Polfilterbrillen, die zum LG 47LW579S mitgeliefert werden, bringen nur jeweils 16 Gramm auf die Waage. Und weil sie ohne Batterien auskommen, sind sie zudem jederzeit einsatzbereit. Die 3D-Darstellung des LG-Fernsehers wusste den Testern zu gefallen und wurde als sehr angenehm und plastisch beschrieben. Störendes Geisterbilder fielen nicht auf.  Trotz halbierter Auflösung zeigten sich auch kaum Farb- oder Konstrastverluste im 3D-Modus. Außerdem bietet das Gerät einen relativ breiten Blickwinkel.

Im 2D-Betrieb ist das Bild laut Test scharf und detailreich (bei der Blu-ray-Wiedergabe). Eine 2D-zu-3D-Konvertierungsfunktion, mit deren Hilfe sich zweidimensionale Inhalte in 3D umwandeln lassen, hat inzwischen so gut wie jeder 3D-Fernseher zu bieten – so auch der LG 47LW579S. Diese schnitt bei den Testbewertungen ebenfalls gut ab, Flimmern etwa war kein Problem. Insgesamt kann die Bildqualität des Geräts als gut eingestuft werden. Nur der Ton des Fernsehers ist wenig überzeugend, da er recht dünn klingt – eine Testredaktion wünschte sich in diesem Zusammenhang auch einen Subwoofer-Pre-Out.

Bewegungsschärfe
Übrigens sind die Fernseher der LW579S-Serie eng verwandt mit den minimal teureren Modellen der LW659S-Serie. Was die beiden Serien voneinander unterscheidet, ist der sogenannte "Motion Clarity Index" (MCI). Der MCI soll Auskunft darüber geben, wie klar schnelle Bewegungen wiedergegeben werden. Während die Fernseher der LW659S-Serie auf einen MCI von 850 Hz kommen, muss sich der LG 47LW579S mit einem MCI von "nur" 600 Hz begnügen. Ob sich dieser Unterschied in der Praxis tatsächlich bemerkbar macht, kann nur ein vergleichender Test feststellen. Der 47LW579S zeigte jedenfalls im Labor eine flüssige Bewegungsschärfe ohne störende Artefakte.

Multi-Tuner & USB-Recording
Wer den LG 47LW579S sein Eigen nennt, kann künftig auf einen Receiver verzichten. Schließlich besitzt der 3D-Fernseher einen eingebauten Multi-Empfänger, der alle Empfangswege für digitales Fernsehen abdeckt, sprich: Satellit (DVB-S), Kabel (DVB-C) und Antenne (DVB-T). Im Test konnte der Tuner qualitativ überzeugen. Für Sat-Fans wichtig: Unicable wird leider nicht unterstützt.
An eine CI-Plus-Schnittstelle für ein optionales Pay TV-Entschlüsselungsmodul, ein sogenanntes Conditional-Access-Modul (CAM), hat LG ebenfalls gedacht und seitlich am Gerät untergebracht. Aber aufgepasst: die CI-Plus-Schnittstelle scheint nur den Empfang von Pay TV via DVB-T zu unterstützen.
Praktischste Neuerung, die der LG 47LW579S mitbringt, ist die USB-Aufnahmefunktion. Das mit dem Multi-Tuner empfangene Fernsehprogramm lässt sich also auf einen angeschlossenen USB-Speicher aufzeichnen. Zumindest das frei empfangbare Fernsehprogramm. Bei Pay TV ist aus lizenzrechtlichen Gründen mit Einschränkungen bei der Aufnahmefunktion zu rechnen. Allerdings: Laut einem Test kann auch das Programm via Sat nicht aufgenommen werden.

Multimedia, Netzwerk & Internet
Für seine vielfältigen multimedialen Möglichkeiten wurde der LG von den Testern gelobt. Ist ein USB-Speicher an den Fernseher angeschlossen, lassen sich aber nicht nur TV-Aufzeichnungen speichern, sondern auch darauf abgelegte Foto-, Musik- und Videodateien wiedergeben.  Der TV zeichnet sich gerade bei Videos durch eine große Formatvielfalt aus. Alternativ kann der DLNA-zertifizierte 47-Zöller solche Dateien auch direkt von einem Windows-7-Rechner oder einem anderen DLNA-zertifizierten Gerät abrufen – vorausgesetzt der LG 47LW579S ist ins heimische Netzwerk eingebunden.
Zugriff auf das Internet wird ebenfalls gewährt. So ist im Menü des Fernsehers ein einfacher Webbrowser für freies Surfen integriert. Daneben sind aber auch etliche Apps für YouTube, Picasa, Twitter und Co vorinstalliert. Selbst HbbTV – ein neuer Standard, der den Zugang zu internetbasierten Zusatzangeboten der TV-Sender (z.B. den Mediatheken) erleichtert – wird vom LG 47LW579S unterstützt. Einziges Manko ist hier die fehlende Flash-Unterstützung.
Wer den 3D-Fernseher kabellos mit dem Internet verbinden möchte, benötigt übrigens noch einen separat erhältlichen WLAN-Adapter (knapp 30 Euro), der in eine der beiden USB-Schnittstellen gesteckt werden muss. Ein kleiner Wermutstropfen kann die lediglich auf CD vorliegende Anleitung für das Gerät sein.

Insgesamt bietet der LG 47LW579S viel Ausstattung für vergleichsweise wenig Geld und zeigt dabei auch noch ein gutes (3D-)Bild.