Odys Winpad V10 im Test

Manche Menschen kommen mit den Touch-Tastaturen, die mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets einem bei Texteingaben digital aufs Display zaubern, zu erstaunlichen Tippgeschwindigkeiten. Wirklich angenehm dürfte die verkrampfte Haltung der Hände und Finger allerdings niemandem sein - so erklärt sich die Existenz von Geräten wie Microsofts Surface oder Surface Pro, welches die (abnehmbare) Tastatur anders als die Konkurrenz mit dem angebissenen Apfel gleich mitliefert. Jene Tablets mit echten Tasten haben dabei einen gewissen Flair von Produktivität - kann man mit ihnen doch optimal durch Excel-Tabellen kalkulieren, PowerPoint-Präsentationen bearbeiten oder einen Bericht in Word tippen.

So ergibt sich dann auch eine Zielgruppe für Geräte mit mitgelieferter Tastatur wie dem hier vorgestellten Winpad V10 von Odys: Leute, die geschäftlich oder Privat zum Tippen neigen und dafür eine echte Tastatur bevorzugen. Dass auf dem Tablet dann auch Windows 8 statt Android vorinstalliert ist, ergibt insofern Sinn, als dass auf dieser Plattform eine Fülle an Funktionalität und Anwendungen verfügbar sind, die Android-Nutzern nicht zur Verfügung stehen.

Einsparungen bei der Hardware

Der niedrige Preis des V10 von Odys macht sich allerdings bei der Hardware bemerkbar: Der Quadcore-Prozessor von Intel ist lediglich ein Atom-Modell, dessen Leistung beim ohnehin schon geringen Takt von 1,33 GHz der eines Core-Modells deutlich hinterherhinkt. Der für Windows knapp bemessene Arbeitsspeicher von 2 GB ist der Systemleistung auch nicht zuträglich. Die hier angelegten Maßstäbe sind höher als bei Android-Tablets, da auch die verwendete Software, angefangen beim Betriebssystem Windows 8 bis zu den Vollversionen von MS Office und weiterer Software für "richtige" PCs,  anspruchsvoller sein dürfte - denn genau in dieser Software besteht der Vorteil von Windows im Vergleich zu Android und iOS.

Der Flash-Speicher ist mit 32 Gigabyte zwar für ein Tablet recht anständig, hiervon wird allerdings ein ganzes Stück vom Betriebssystem weggenommen; auch hier ist die Software anspruchsvoller als bei Android. Immerhin besteht die Möglichkeit zu einer Speichererweiterung per Micro-SD-Karte. An Anschlüssen bietet das Tablet neben einem USB-Port und einem Kopfhörerausgang auch eine HDMI-Bildausgabe, was im professionellen Bereich insbesondere für Präsentationen über den Beamer; privat hingegen beispielsweise beim Betrachten von Videos am Fernseher praktisch ist. Das Display des Tablets selbst ist mit 1.280 x 800 Pixeln nicht besonders fein aufgelöst.

Die üblichen Dreingaben von WLAN und Bluetooth bis hin zu zwei Kameras von fragwürdiger Abbildungsqualität sind vorhanden; von Interesse dürfte hier allenfalls die ein Jahr lang nutzbare Office-365-Personal-Lizenz sein, die der Kunde nach dem Kauf aktivieren kann. Die Dicke von 9,7 mm und das Gewicht von 627g sind für Tablets keine besonders guten Werte, immerhin ist das Gerät aber deutlich handlicher als die meisten Notebooks.

Fazit

Unterm Strich bietet das Winpad V10 von Odys durchaus etwas für den eher geringen Kaufpreis. Wer Windows aus arbeitsbedingten oder persönlichen Gründen vorzieht und ungern mehr Geld für Konkurrenzprodukte wie das XPS 11 von Dell ausgeben möchte, erhält ein solides Produkt mit Schwächen bei der Rechenleistung, die anspruchsvolle Aufgaben wie aktuelle PC-Spiele oder Bildbearbeitung ausschließen.