LG 34UC97-S im Test

Es hätte keinen Sinn, an dieser Stelle mit den banalen technischen Daten des 34UC97-S anzufangen. Der große Elefant im Raum ist offensichtlich: Das Ding ist nicht gerade und eben sondern gebogen, oder wie LG es auf Englisch ausdrückt: curved.

Durch diese Form, in Kombination mit dem extrabreiten Bild im 21:9-Format, soll das Display zum Arbeiten und zum Spielen neue Perspektiven bieten und damit -je nachdem- die Produktivität oder den Spaß steigern. Bei Filmen im normalen Kinoformat sind aufgrund des Seitenverhältnisses kleinere oder gar überhaupt keine schwarzen Balken sichtbar, wie man sie vom Full-HD-Format im Seitenverhältnis 16:9 kennt. Beim Arbeiten hingegen lassen sich mehr Fenster nebeneinander platzieren, ohne sich gleich einen zweiten Bildschirm anschaffen zu müssen.

In Spielen hingegen kann (Betonung: kann, und nicht wird, denn leider unterstützen nicht alle Spiele die ungewohnt breite Auflösung) ein größerer Ausschnitt der virtuellen Umgebung angezeigt werden. Man könnte sich zum Beispiel vorstellen, in einem Rennspiel für einen Blick aus dem Seitenfenster nicht mehr den Bildinhalt nach links oder rechts schwenken zu müssen, sondern stattdessen einfach den Kopf nach links oder rechts zu drehen, weil die Seitenfenster auf dem breiteren Bild bereits angezeigt werden. Dies funktioniert aber nicht in allen Spielegenres gleich gut und muss durch den Spielehersteller eigens programmiert werden. Auch könnten sich in Multiplayer-Spielen unfaire Vorteile durch die Rundumsicht ergeben.

Mit 34 Zoll bietet der Bildschirm eine recht große Diagonale, die mit der Auflösung von 3.440 x 1.440 Pixeln gut gefüllt wird, ohne dass es zu grobkörniger Darstellung kommt. Aktuelle High-End-Karten können diese Pixel, die ihrer Anzahl nach irgendwo zwischen Full-HD und 4K-UHD einzuordnen sind, in den meisten Spielen auch flüssig ansprechen. Ein schwächeres Modell als eine GeForce GTX 970 ist hier allerdings nicht zu empfehlen. Doch angesichts des hohen Preises des Monitors dürfte die Anschaffung einer entsprechenden Grafikkarte kein Problem darstellen.

Den 34UC97-S lässt sich LG nämlich mit derzeit rund eintausend Euro vergüten. Für den Preis könnte man sich auch einen kompletten soliden Gaming-PC inklusive Full-HD-Monitor zusammenbauen - doch die Sparfüchse und Pfennigfuchser will LG wohl auch gar nicht ansprechen. Eher schon besteht die Zielgruppe wohl aus Wohlbetuchten, die auch beim Asus ROG Swift für gut 700,- Euro schwach werden. Dieser bietet eine geringere Auflösung, das normale Seitenverhältnis von 16:9 und eine gerade Displayoberfläche, dafür aber nVidias neue Bildsynchronisationstechnik G-Sync sowie eine Darstellung von bis zu 144 Bildern pro Sekunde.

Die übrigen technischen Daten bewegen sich im Rahmen des Normalen: Positiv hervorzuheben sind allenfalls der Einsatz eines IPS-Panels, das für bessere Farben sorgen dürfte, als bei den Rivalen mit TN, sowie die zwei Thunderbolt-Anschlüsse, die das Display dem Nutzer bietet. Negativ fällt (neben dem Preis) auf, dass bei Verwendung des HDMI-Ports zur Bildübertragung nur 50 Hz möglich sind.

Fazit

Einen Blick (wenn nötig auch eine Drehung des Kopfes) ist das Display allemal wert, doch sobald jener Blick auf das Preisschild trifft, dürfte er bei vielen weiter seinen Weg zur Geldbörse finden, die - metaphorisch - den Kopf schüttelt. Wer es sich leisten kann, und mit der gebogenen Form und dem breiten Bild etwas anfangen kann, der erhält einen rundum guten Monitor.

Als Alternative kann, neben dem bereits angesprochenen Asus ROG Swift auch der Samsung U28D590P von Interesse sein - er bietet eine noch höhere Auflösung bei einem normalen Seitenverhältnis und 28 Zoll Diagonale.