Medion P5395 D (MD 8844) im Test

Im Prinzip könnte man Kommentare zu den jeweils aktuellen Aldi-PCs auch von gut trainierten Affen oder einem cleveren Roboter verfassen lassen. Zu kreativen Höhenflügen regen die glänzend schwarzen Kisten nämlich nicht gerade an - mal hier ein schnellerer Prozessor, dort eine bessere Grafikkarte, doch im Großen und ganzen zeichnet sich meistens ein ähnliches Bild in etwas anderen Farben.

Daraus kann man Aldi, oder besser der Hausmarke Medion, im Grunde auch keinen Vorwurf machen, schließlich sollen die Geräte eher durch geringe Preise überzeugen. Anspruchsvolle Computerspieler oder professionelle Anwender werden sich sowieso in Fachgeschäften oder gar online umschauen wollen, wo es eine größere Auswahl gibt. Zielgruppe des "Aldi-PCs" sind eher die kaum bis mittelmäßig versierten Anwender, die eben für möglichst wenig Geld einen funktionierenden Computer haben wollen. Wenn der dann auch noch zumindest in geringer Qualitätsstufe zum Spielen geeignet ist - umso besser.

Rechenleistung: Zutiefst mittelmäßig

Der verbaute Intel-Prozessor, ein Core i5-4660, bietet immerhin 3,2 GHz Takt auf vier Rechenkernen und ist damit gut für Spiele geeignet - auch der 8 GB große Arbeitsspeicher "spielt mit". Leider hapert es dann an der Grafikkarte, einer nVidia GeForce GTX 750. Diese ist zwar schneller als sämtliche in die CPU integrierten Grafiklösungen, aber eben auch langsamer als mittelmäßige aktuelle Grafikkarten. Einfache Spiele ohne aufwendige Grafik lassen sich damit gut auch in Full-HD spielen; topaktuelle Titel mit Realismus-Anspruch wie das aktuelle Call Of Duty: Advanced Warfare jedoch nur mit stark reduzierter Qualität.

Nicht jeder möchte freilich seinen PC als Daddelkiste verwenden. Für Office-Aufgaben stellt der Prozessor eine absolut ausreichende Leistung zur Verfügung - auch beim Surfen oder Anschauen von Videos wird es keine Probleme geben. Schade ist lediglich, dass Medion dem P5395 D (MD 8844) keinen SSD-Speicher spendiert hat. Dieser ist inzwischen ziemlich günstig und hätte System- und Programmstarts deutlich beschleunigt.

Anschlüsse

Bei den Anschlüssen gibt es kaum Überraschungen. Hier glänzt Medion vielmehr durch eine konsequent spartanische Enthaltung: LAN, WLAN und ein paar USB-Ports sind mittlerweile obligatorisch; allerdings entspricht die kabellose Verbindung nur dem überholten n-Standard, und bis auf einen Anschluss an der Front beherrschen die USB-Ports nur 2.0. Für optische Datenträger gibt es immerhin einen DVD-Brenner und für Speicherkarten einen entsprechenden Kartenleser.

An Bildausgängen liefert der PC jeweils einen VGA-, DVI- und HDMI-Port und damit nicht unbedingt die Grundlage für ein Multimonitor-Setup (sofern es nicht an der Grafikkarte zusätzliche Anschlüsse gibt). Immerhin dürften sich beinahe alle Monitore oder Fernseher auf diese Weise anschließen lassen.

Fazit

Der neue "Aldi-PC" ist keinesfalls schlecht, jedoch ist er mit einem Preis von rund 600 Euro auch nicht verführerisch günstig. Es fällt etwas schwer, ihn für eine bestimmte Zielgruppe zu empfehlen, denn einerseits bringt er für Office-Arbeiten fast schon zu viel Leistung mit und andererseits mangelt es ihm für anspruchsvolle Spieler definitiv an einer schnellen Grafikkarte. Das Fehlen einer SSD wird jeder bemängeln. Daher würden wir allen Interessenten einen Blick auf unsere Kategorie der All-In-One-PCs raten; dort finden sich auch andere attraktive Angebote wie den Acer Aspire Z3-600 oder den Asus ET2220. Beide sind zwar weniger leistungsfähig, haben dafür aber ein eingebautes Display und nehmen weniger Platz weg.