Panasonic Lumix L10 im Test

Gehäuse & Bedienung
Die Panasonic Lumix L10 orientiert sich in ihrer Bauweise an der erfolgreichen Bridgekamera Panasonic DMC-FZ50. Die Bedienung gelingt Umsteigern aus der FZ-Klasse so problemlos. Aber auch Neulinge finden sich im Bedienkonzept der neuen Panasonic schnell zurecht.
Im Spiegelreflexkamera Test fielen gleich die etwas grazileren Abmessungen des Gehäuses auf. Bedingt durch den im Vergleich zum APS-C-Format kleineren Sensor des FourThirds-Systems, sind diese Maße möglich. Die L10 erreicht jedoch nicht die bridgekamera-ähnlichen Abmessungen einer Olympus E-410. Insgesamt ist der Kamerabody durch Gummierungen an den richtigen Stellen sehr griffig ausgefallen. Das gesamte Konzept der Panasonic Lumix L10 ist auf Spiegelreflexeinsteiger ausgerichtet. Es finden sich viele Motivprogramme und Hilfefunktionen. Zur sehr guten Ausstattung gehört auch eine Sensorreinigung.

Live-View-Display, Sucher & Autofokus
Über eine Live-View-Funktion verfügen immer mehr neue Spiegelreflexmodelle. Ein dreh- und schwenkbares Display hat derzeit aber nur die Panasonic Lumix L10 zu bieten. Durch diese Flexibilität sind nun auch unmöglichste Kameraperspektiven denkbar. Ein winziger Dämpfer wird einem nur durch die mit 207.000 Pixeln eher niedrige Auflösung für ein 2,5 Zoll großes Display und den nicht ganz optimalen Blickwinkel verpasst.
Durch das Schwenkscharnier sind die Bedienelemente ein wenig klein geraten. Die Live-View-Funktion kann komfortabel und schnell durch die eigens dafür vorgesehen Taste aktiviert werden. Eine weitere Neuheit ist das Autofokussystem. Neben dem Phasendifferenz-AF, über den die meisten SLRs verfügen, kann die Panasonic Lumix L10 auch auf ein Kontrast-Autofokussystem zurückgreifen, das ähnlich wie bei Kompaktkameras funktioniert. Dadurch ist die Spiegelreflexkamera in der Lage, während der Live-View-Funktion zu fokussieren. Sportaufnahmen sind damit trotzdem kaum machbar, da das Fokussieren doch einige Zeit in Anspruch nimmt. Am besten wird die Live-View-Funktion auch bei der L10 nur für statische oder sich nicht schnell bewegende Motive eingesetzt. Als sehr praktisch erweist sich das einblendbare Gitternetz, durch das Horizonte oder andere gerade Linien perfekt ausgerichtet werden können.
Typisch für das FourThirds-System ist der verhältnismäßig kleine Sucher, dessen Bild noch dazu nicht sonderlich hell ausgefallen ist.

Bildqualität & Kitobjektiv
Den Testern gefiel besonders die überdurchschnittlich hohe Auflösung, die die Panasonic Lumix L10 in Kombination mit dem Kitobjektiv bietet. Allerdings ist ein deutlicher Auflösungsverlust ab ISO 400 auszumachen. Die Farbwiedergabe, sowie der Weißabgleich konnten überzeugen. Insgesamt wirken die Aufnahmen der Lumix L10 stimmig. Über das Bildrauschen sind sich die einzelnen Testberichte uneinig. So berichten einige von starkem Rauschverhalten. Andere meinen, das Rauschen hielte sich in Grenzen. Der Rauschfilter soll ab ISO 800 starkes Grieseln zwar wegbügeln, es werden allerdings auch Weichzeichnungsartefakte deutlich. Der Kontrastumfang fällt enttäuschend aus.
Momentan wird die Panasonic Lumix L10 nur in Kombination mit dem hochwertigen Kitobjektiv Leica D Vario-Elmar 3,8-5,6/14-50 mm Asph angeboten, das über einen Bildstabilisator verfügt und wahrscheinlich mit verantwortlich für den recht hohen Preis der Kamera ist. Mit diesem Objektiv werden die Aufnahmen scharf bis an die Bildränder. Außerdem zeichnet es sich durch nur geringe Verzeichnung aus.

Geschwindigkeit
Im Test stellte sich die Geschwindigkeit als ein großer Schwachpunkt der Panasonic Lumix L10 heraus. Denn nicht nur im Live-View-Modus braucht der Autofokus recht lange Zeit zum Scharfstellen, auch beim Blick durch den Sucher kann die DSLR nicht punkten. Ein Test maß eine Auslöseverzögerung von 0,42 Sekunden - selbst bei Kompaktkameras ist das nur noch knapp Schnappschusstauglich. Der Serienbildmodus schlägt keine Rekorde. Bei Verwendung des RAW-Formates legt die Kamera nach drei Aufnahmen eine Zwangspause ein.