Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] im Test

Für eine Zuordnung in die Einsteigerklasse spricht auch der Preis: 449,- Euro (UVP) bzw. ein deutlich niedrigerer Straßenpreis sind nicht viel für diesen Zoombereich vom Weitwinkel bis in den starken Telebereich, zumal ja sogar ein Makro-Modus in dem Objektiv steckt.

Eckdaten zu Brennweiten und Lichtstärke

Gerechnet ist das Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] für die APS-C-Kameras von Canon, Nikon, Pentax und Sony. Dort liefert das Objektiv effektiv ca. 27 bis 300 mm. Damit fällt das Objektiv unter die Universalzooms oder All-in-One-Zooms. Die Lichtstärke von f3,5 bis f6,3 ist dabei typisch für die Einsteigerklasse.

Tubus & Mechanik

Die Maße des Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] sind mit ca. 71 x 86 cm relativ kompakt für diesen Brennweitenumfang. Auch das Gewicht von ca. 430 Gramm geht in Ordnung. Beim Zoomen fährt die Optik aber sehr weit aus. Klasse sind diese Werte vor allem im Vergleich zum Vorgänger: Das Objektiv ist laut Test fast ein Drittel leichter. Zusammen mit einer kleinen Einsteiger-DSLR ist das Objektiv schon fast unauffällig zu nennen – optimal, um unaufdringlich und in Ruhe fotografieren zu können. Die Verarbeitung aus Kunststoff ist den Tests zufolge sehr gut, was in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Das Bajonett ist aus Messing, die Filterfassung dreht sich beim Zoomen und Fokussieren nicht mit.

Wie so oft bei den Einsteiger-Objektiven ist nur der Zoomring richtig gut zu greifen. Er ist breit, durchgängig geriffelt und punktet mit guter Gängigkeit und Übersetzung. Anders sieht es mit dem Fokusring der Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] aus. Der ist recht schmal, geleitet von dem Gedanken, dass Fotografie-Einsteiger fast nur den Autofokus nutzen. Dazu übersetzt er etwas steil. Immerhin lobte ein Test die gute Gängigkeit des Fokusrings.

Ein optischer Bildstabilisator ist mit dabei (OS – Optical Stabilizer). Dieser soll laut Hersteller bis zu vier Blendenstufen kompensieren.

Der Autofokus wird von einem Ultraschallmotor (HSM) bewegt und soll damit besonders schnell und leise sein. Das können die Tests bestätigen. Leider muss man für eine manuelle Fokussierung von AF auf MF umschalten, ein manuelles Eingreifen in den Autofokus ist nicht möglich. Zur Sicherheit ist der Fokusring im Autofokusbetrieb gesperrt. Sehr gut, denn sonst könnte man durch einen unachtsamen Dreh am Ring im falschen Moment die Autofokus-Feineinstellung ruinieren. Da sich der Fokusring im AF-Betrieb mitdreht, sollte man das Objektiv nicht gerade dort festhalten. Tut man dank seiner Position und Größe auch nicht. Einen Vorteil hat es also doch, dass Fokusring so klein ist.

Mit einem Abbildungsmaßstab von 1:3 und einer Naheinstellgrenze von 39 cm ist das Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] nicht nur von Namen her ein Makro, sondern hat sich diesen Titel redlich verdient. Der Minimalabstand von der Frontlinse beträgt hat Hersteller ca. 15 cm, so dass die Fluchtdistanz vieler Insekten nicht unterschritten bleibt und auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Schatten des Objektivs auf das Motiv fällt, nicht besonders hoch ist.

Bildqualität

Das Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] konnte im Test mit einer guten Auflösung punkten. Komplett homogen ist die Auflösung über den Bildbereich nicht, es gibt einen leichten Randabfall vor allem bei Offenblende. Das ist in dieser Preisklasse aber kaum anders zu erwarten. Die Einschränkungen bei größtmöglicher Blende sind überdies nicht so dramatisch, als dass man sie nicht verwenden könnte. Die besten Ergebnisse gab es im Weitwinkel bei leichtem Abblenden auf f5,6. Das Tele ist – wie bei so vielen großen Zooms – schwächer. Trotzdem können sich die Ergebnisse auch hier noch sehen lassen.

Im Test konnte eine Vignettierung (Randabdunklung) bei offener Blende gemessen werden. Mit unter einer Blendenstufe ist sie aber nicht besonders stark und dürfte in der Praxis kaum stören. Verzeichung tritt in nennenswertem Maße nur im Weitwinkel auf, hier stellten die Testberichte eine tonnenförmige Verzerrung fest. Im Tele kippt die Verzeichnung ins Kissen, ist aber sehr schwach. Ein Test stellte in den kürzeren Brennweiten chromatische Aberration (Farbsäume an den Kontrastkanten) fest.

Der Kontrast des Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] ist solide. Ein Test stellte übrigens einen Zentrierfehler fest. Das kann bei einem so kleinen Tubusdurchmesser schneller passieren. Der Lichtschutz des Objektivs kann gefallen. Eine Sonnenblende wird mitgeliefert.

Fazit zum Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C]

Das Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] ist ein guter, teilweise schon sehr günstig zu bekommender Universalzoom. Im Test zeigte sich die Leistung des Objektivs zwar nicht perfekt, angesichts des Preises aber sehr gut. Eine echte Empfehlung für Fotografie-Anfänger, die ein Immer-Drauf-Objektiv suchen, aber vorerst nicht zu viel Geld investieren wollen.

Alternativen

Der Markt für Universalzooms ist hart umkämpft. Zwei Alternativen zum Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Makro OS HSM [C] gibt es vom anderen großen Dritthersteller auf dem Markt, Tamron:

• Einmal das Tamron AF 3,5-6,3/18-200 mm Asph. Macro XR Di II, das durch sein Alter bereits für unter 200,- Euro zu finden ist.
• Zweitens das Tamron 3,5-6,3/18-270 mm Di II VC PZD von 2010 mit sehr viel mehr Tele.

Aber auch die Kamera-Hersteller haben ihre eigenen Universalzoom-Angebote:

• Nikon hat mit dem AF-S DX Nikkor 3,5-5,6/18-200 mm G ED VR II ebenfalls einen Kandidaten für diesen Brennweitenbereich...
• ...genau wie Sony mit dem Sony SAL-18250 3,5-6,3/18-250 mm DT...
• ...Canon mit dem Canon EF-S 3,5-5,6/18-200 mm IS...
• ...und Pentax mit dem Pentax SMC DA 3,5-6,3/18-270 mm SD.