Medion Life P44003 (MD 86777) im Test

Beworben wird sie mit einer gewaltigen Auflösung von 20 Megapixeln – aber aufgepasst, der Schuss kann nach hinten losgehen. Von uns handverlesene Alternativen zu der Aldi-Kamera finden Sie wie immer im letzten Absatz.

Gehäuse & Bedienung – Schlicht & einfach

Das kommt uns doch bekannt vor… die Medion Life P44003 (MD 86777) teilt sich ihr Gehäusedesign mit diversen anderen Kompaktkameras von Medion, die in den letzten Jahren bei dem Discounter im Regal lagen. Zu haben ist sie in Schwarz oder Silber. Das rückwärtige Display bietet eine Größe von 2,7 Zoll, was etwas kleiner ist als die derzeit (selbst in dieser Preisklasse) üblichen 3 Zoll. Die Auflösung wird nicht verraten. Allzu scharf muss das Display aber nicht sein, denn die Zielgruppe, für die die Medion Life P44003 (MD 86777) interessant sein wird, wird sich eher auf das Vorgehen „Zielen und Abdrücken“ beschränken.

Auf „Zielen und Abdrücken“ ist die Medion Life P44003 (MD 86777) eindeutig ausgelegt. Die Belichtung der Fotos wird komplett von einer Vollautomatik übernommen. Eine Motivautomatik analysiert die Situation und stellt die Belichtung darauf optimiert ein. Wer will, kann sich aber auch aus einer Liste von Motivprogrammen bedienen.

Optik & Bildqualität – Standardzoom und viele Pixel

Die Optik der Medion Life P44003 (MD 86777) ist altbekannt. In Medion-Kameras mit diesem Design ist sie nämlich immer zu finden: ein fünffacher Zoom von 26 bis 130 mm, also ein gutes Weitwinkel und ein kleines Tele, dazu eine Lichtstärke von f3,2 bis f6,4. Das ist nicht besonders viel. Dazu kommt, dass (wie bei allen Modellen mit diesem Design) offenbar kein optischer oder mechanischer Bildstabilisator mit an Bord ist. Bei wenig Licht sind die Bilder folglich schnell verwackelt, was die Medion Life P44003 (MD 86777) wohl eher zu einer Tageslicht- oder Schönwetterkamera macht.

Die Bildqualität kann ohne Tests nicht wirklich beurteilt werden, zumal Medion nicht mal die Größe des CCD-Aufnahmesensors verrät. Eines aber ist kein gutes Zeichen: die hohe Auflösung von 20 Megapixeln. Der Grund: je mehr Pixel auf einem kleinen Sensor, desto enger liegen sie beisammen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Bildrauschen auftritt. Darauf reagieren die Konstrukteure meistens, indem sie eine interne Rauschunterdrückung, also einen Weichzeichner, einbauen. Der frisst aber Bilddetails, wodurch die Fotos oft sehr glattgebügelt aussehen.

Lange Rede, kurzer Sinn: ein hoch auflösender Sensor allein ist noch nicht viel wert. Vor allem in sehr günstigen Digitalkameras hat er sich in der Vergangenheit sogar eher als Kontraproduktiv erwiesen. Und da die Medion Life P44003 (MD 86777) ebenfalls sehr günstig ist, halten wir uns mit einer Kaufempfehlung zurück, bis ein Test oder erste Kundenmeinungen zu der Schnäppchenkamera erschienen sind.

Ausstattung – HD-Video & Zweitakku

Auch Videos kann die Medion Life P44003 (MD 86777) aufzeichnen, und zwar in HD-Qualität mit 720p. Praktisch, aber nichts besonderes mehr ist die Lächelerkennung, die bei einem fröhlichen Gesicht automatisch auslöst.

Der Akku soll laut Hersteller ca. 150 Bilder schaffen – keine sehr beeindruckende Leistung. Immerhin liefert Medion aber einen Zweiakkku mit. Geladen wird der Akku der Medion Life P44003 (MD 86777) über Netzteil oder USB in der Kamera. Was den guten Preis der Aldi-Kamera noch ein wenig relativiert: eine 4-GB-Speicherkarte liegt bei.

Fazit zur Medion Life P44003 (MD 86777)

Leider sind die bisherigen Aldi-Kameras mit 26-130mm noch nicht von einer Test-Redaktion unter die Lupe genommen worden. So kann man auch keine Rückschlüsse auf die Leistung der Medion Life P44003 (MD 86777) ableiten. Die hohe Megapixelzahl ist aber nicht unbedingt ein Vorteil.

Alternativen

Alternativen in der gleichen Preisklasse gibt es einige, die auch bereits getestet wurden. Dazu gehört z.B. die Panasonic Lumix DMC-FS40, deren Optik mit 24 bis 120 mm ein wenig mehr im Weitwinkelbereich liegt. Sie ist außerdem in mehr Farben erhältlich. Das gilt auch für die Olympus VG-170, die wie die Aldi-Kamera 26-130 mm bietet. Etwas mehr Zoom bekommt man mit der Nikon Coolpix S3300, nämlich 26 bis 156 mm. Hier muss man etwas suchen, aber auch sie kann man für weit unter 100,- Euro finden. Sogar Megazoom-Kameras findet man für unter 100.- Euro, z.B. die Olympus VR-360 mit 12,5-fachem Zoom, die außerdem ein besseres Display hat – unser Schnäppchen-Tipp! Wer mit dem Display nicht klar kommt und lieber einen Sucher hätte, sollte sich die Canon PowerShot A1300 ansehen.