Fujifilm FinePix F850EXR im Test

Die Fujifilm FinePix F850EXR könnte sich als die perfekte Reisebegleiterin für Gelegenheitsfotografen positionieren. Wer ab und zu manuelle Belichtungseinstellungen vornehmen möchte, kann das tun, gleichzeitig ist die Digitalkamera aber auch nicht zu überfrachtet. Das tut dem Preis gut: Ab Mitte April 2013 ist die Fujifilm FinePix F850EXR für eine UVP von 279,- Euro zu bekommen. Das ist nicht viel Geld für einen 20-fachen Zoom.

Gehäuse – schlanker Megazoom

Schlank kann man die Fujifilm FinePix F850EXR sicher nicht nennen: mit ca. 3,6 cm Gehäusetiefe passt sie nicht mehr in die Hosentasche. Angesichts des großen Zooms ist das aber vertretbar.
Das Display klingt sehr vielversprechend: mit 3 Zoll ist es schön groß und bei der Auflösung von 921.000 Pixeln können selbst viele höherklassige Digitalkameras nicht mithalten.

Bedienung – mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten

Ein Blick auf die Rückseite verrät, dass die Fujifilm FinePix F850EXR  nicht nur für Drauflosknipser konzipiert ist. Natürlich kann man einen der Automatikmodi einstellen und alles der Kamera überlassen. Auf dem nach hinten gekippten und dadurch gut erreichbaren Moduswahlrad finden sich aber auch ein voll manueller Modus und Halbautomatiken für Zeit und Blende. Sehr gut ist auch das Rändelrad um die Vier-Wege-Taste. Damit lassen sich Veränderungen der Parameter schön schnell vornehmen.

Optik – klasse Weitwinkel, starkes Tele

Mit 25 bis 500 mm deckt die Fujifilm FinePix F850EXR ein 20-faches Brennweitenspektrum von einem guten Weitwinkel bis in ein sehr starkes Tele ab. Die Lichtstärke ist mit f3,5 bis f5,3 durchschnittlich. Ein optischer Bildstabilisator ist bei solchen Telestärken selbstverständlich mit an Bord.
Etwas enttäuschend ist der Makromodus. Mit seiner Nahbereichsgrenze von 5 cm ist er zwar solide, aber viele andere Digitalkameras zeigen, dass es auch in dieser Preisklasse besser geht.

Bildqualität – EXR-Sensor

Der leicht überdurchschnittlich große CMOS-Sensor (1/2 Zoll statt 1/2,3) löst mit 16 Megapixeln auf. Der ISO-Umfang der Fujifilm FinePix F850EXR ist mit 100 bis 12.800 beeindruckend.
Das "EXR" im Namen steht für einen speziellen Sensortyp. Das Besondere: die Pixel der EXR-Sensoren können zusammengeschaltet werden oder unabhängig voneinander arbeiten. Das kann dafür verwendet werden, um die einzelnen Pixel zu vergrößern (bei geringerer Auflösung), um die Gefahr von Bildrauschen zu vermindern, oder um die Pixel unterschiedlich lange zu belichten, was eine erhöhte Bilddynamik bewirken soll. In Tests zu anderen EXR-Kameras zeigte diese Technologie solide Ergebnisse.

Ausstattung – viel zum Spielen

Der Videomodus der Fujifilm FinePix F850EXR bietet Full-HD-Qualität, der Ton wird in Stereo aufgenommen. Super: der große optische Zoom steht beim Videodreh zur Verfügung. Gestartet wird die Aufnahme über eine separate Taste.
Für verspielte Fotografen bietet die Fujifilm FinePix F850EXR eine Reihe von Sondermodi und Effektfiltern. Neben vielen Filtern für Farbverfremdungen (Lochkamera, High Key, Low Key, Pop Farbe etc.) bietet sie auch eine Miniaturisierung und einen automatischen Schwenk-Panoramamodus. Auch eine Mehrfachbelichtung findet sich in der Ausstattungsliste.

Fazit & Alternativen

Die Fujifilm FinePix F850EXR ist ein solider, noch relativ günstiger Megazoom für Gelegenheitsfotografen, die sich auch mal mit Spielereien an Zeit und Blende austoben wollen. Verspielt ist auch die Ausstattung, die Digitalkamera wird also nicht so schnell langweilig. Leider fehlt ihr die Möglichkeit, die Bilder im RAW-Format zu speichern. Fortgeschrittenen könnte sie also zuwenig bieten.
Eine etwas besser ausgerüstete Ausweichmöglichkeit ist die große Schwester Fujifilm FinePix F900EXR mit RAW und Wi-Fi-Modul. Weitere Konkurrentinnen sind z.B. die Panasonic Lumix DMC-TZ41 oder die Olympus SH-50.