Casio Exilim EX-Z90 im Test

Mit nur 130 Euro (UVP) und einer Auswahl an knalligen Gehäusefarben richtet sich die Casio Exilim EX-Z90, Nachfolgerin der EX-Z85, offenbar an die Fotografengruppe der Drauflosknipser. Die Tests zu der Digitalkamera bestätigen dies. Zoomumfang, Bildqualität und Ausstattung sind ein dem Preis geschuldeter Kompromiss, positiv überrascht waren die Testberichte aber von der geringen Auslöseverzögerung der Casio Exilim EX-Z90.

Gehäuse & Bedienung
Die Casio Exilim EX-Z90 kommt in vielen schicken Farben und ist mit einer Gehäusetiefe von ca. 20 mm sehr kompakt. Auch das Gewicht von 118 g wird bei kaum einer Gelegenheit stören. Das Display ist mit 2,7'' und einer Auflösung von 230.000 Pixeln nur Durchschnitt, dazu zeigt es bei wenig Licht eine verrauschte Vorschau. Kritisiert wurde im Test, dass die Kunststoff-USB-Abdeckung der Casio Exilim EX-Z90 ab und zu von allein aufsprang.
Das Bedienkonzept der Casio Exilim EX-Z90 richtet sich an Fotografien, die sich gern auf die Vollautomatik der Kamera verlassen. Manuelle Einstellungsmöglichkeiten der Belichtung gibt es nicht, womit die Kompaktkamera wohl für Fortgeschrittene und Lernwillige uninteressant wird. Immerhin können der Weißabgleich und der Fokus manuell eingestellt werden – nicht schlecht, falls die Kamera-Automatik hier mal versagt. Alle Drauflosknipser können sich auf eine einfache und übersichtliche Bedienung freuen. Die meisten Einstellungen (wie Makro und Selbstauslöser) werden direkt über das übersichtliche Menü vorgenommen. Direktzugriffe (also eigene Tasten) haben nur Blitz, Display und Papierkorb. Immerhin können acht Punkte des Schnellzugriffsmenüs vom Fotografen selbst belegt werden.

Optik & Bildqualität
Mit einem unspektakulären 3-fach-Zoom von 35-105 mm wirkt die Casio Exilim EX-Z90 laut der Tests ein wenig altmodisch. Weder ein starkes Weitwinkel, noch ein nennenswertes Tele sind an Bord.
Dafür war die Auflösung der Casio Exilim EX-Z90 laut der Testberichte für eine Kamera dieser Preisklasse in Ordnung. Die 12-Megapixel-Bilder werden allerdings intern stark nachbearbeitet, um das Rauschen zu unterdrücken. Dies geschieht durch einen Weichzeichner, der leider gleichzeitig die Schärfe – und damit die Auflösung – angreift. Das Ergebnis sind Bilder, deren Details ab ISO 400, spätestens aber ab ISO 800 stark weggebügelt wirken. Immerhin stimmen aus diesem Grund laut der Testberichte die Rauschwerte der Casio Exilim EX-Z90. Weißabgleich und Dynamikumfang konnten im Test gefallen. Sehr gut waren auch die Werte für die Vignettierung (Randabschattung). Da dunkler werdende Ränder aber in erster Linie ein Problem von Kameras mit großem Brennweitenspektrum sind – zu denen die Casio Exilim EX-Z90 definitiv nicht gehört – ist dieses Ergebnis nicht wirklich beeindruckend.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Auch die Casio Exilim EX-Z90 ist mit Casios neuer Dynamic-Photo-Funktion ausgestattet. Damit können bewegte und statische Motive ausgeschnitten und auf einen anderen Hintergrund gesetzt werden. Laut der Tests ist dies ein lustiges Spielzeug. Nützliches wie eine Verwacklungswarnung oder ein Bildstabilisator fehlen hingegen laut der Tests. Die Casio Exilim EX-Z90 bietet insgesamt wenige Ausstattungsfeatures, bei dem Preis sind überhöhte Ansprüche aber auch übertrieben. Der Akku hielt im Test 140 bis 420 Aufnahmen durch – das ist in Ordnung.
Gefallen hat die Casio Exilim EX-Z90 durch ihre im Test gemessene Auslöseverzögerung. Die Tests maßen hier bei Tageslicht ca. 0,29 bis 0,41 Sekunden – das ist absolut schnappschusstauglich, auch wenn die Kamera zugunsten der Geschwindigkeit hier und da den Fokuspunkt etwas verpasste, statt noch einmal nachzumessen.