Canon PowerShot SX240 HS im Test

Die Canon PowerShot SX240 HS ist als Reisekamera prädestiniert. Canon wagt sich mit dieser Megazoom-Kompaktkamera in neue Gefilde vor. Einen 20-fachen Zoom in einer so kleinen Canon-Digitalkamera gab es noch nicht.

Gehäuse –gutes Display, aber dick
Zu haben ist die Canon PowerShot SX240 HS in Schwarz, Silber oder Pink. Die Maße der Digitalkamera (10,5 x 6,1 x 3,3 cm) sind nicht gerade zierlich, auch das Gewicht ist mit 224 g für eine Kompaktkamera etwas höher. Ein Blick aber auf den großen Umfang von Ausstattung und Zoom, und das Rätsel ist gelöst. Die Verarbeitung des metallbeschichteten Gehäuses ist den Tests zufolge solide, aber nicht High-End-Qualität. 
Das Display mit guter Mittelklassen-Schnitt. Es bietet auf einer Größe von 3 Zoll eine Auflösung von 460.000 Pixeln und kann in fünf Helligkeitsstufen eingestellt werden.

Bedienung – für alle Zielgruppen
Ob man zu den Drauflosknipsern gehört, die nichts von Kameraeinstellungen wissen wollen, oder zu den Manuell-Fricklern, die Zeit und Blende selbst justieren wollen: die Canon PowerShot SX240 HS bietet für beide Zielgruppen den richtigen Modus an.
Stellt man die Digitalkamera auf "Auto", übernimmt sie alle Belichtungseinstellungen, so das außer Zielen und Abdrücken nichts mehr zu tun ist. Aber auch ein manueller Modus und Halbautomatiken finden sich in der Kamera, einfach zu erreichen durch das rückwärtige Moduswahlrad. Das wurde allerdings in einem Test als etwas schwergängig kritisiert. Ansonsten konnten die Bedienelemente aber gefallen, z.B. durch gute Druckpunkte.
Durch den großen Funktionsumfang ist die Canon SX240 HS nicht nur für Fortgeschrittene interessant, sondern auch für Einsteiger, die sich die Option frei halten wollen, ihr Wíssen über Fotografie zu erweitern.

Optik – Riesenzoom in kompakten Maßen
Zwar gehört die Canon PowerShot SX240 HS in der Kompaktkameraklasse nicht zu den dünnsten, aber angesichts des großen Zooms ist sie geradezu eine Bohnenstange: Das Brennweitenspektrum reicht von einem erstklassigen Weitwinkel von 25 mm bis in den sehr starken Telebereich von 500 mm. Das ist ein 20-facher Zoom!
Die langen Brennweiten werden natürlich von einem Stabilisator gestützt – anders wären sie auch nicht zu verwenden. Die Anfangslichtstärke ist mit f3,5-f6,8 durchschnittlich, der Makromodus mit einer Nahbereichsgrenze von 5 cm eher schwach.

Bildqualität – vielversprechend
Die Canon PowerShot SX240 HS bietet eine Auflösung von 12 Megapixeln auf einem 1/2,3-Zoll-CMOS. Das mag nicht nach viel klingen, könnte aber gute Bildqualität bedeuten. Der Grund: je enger die Pixel beieinander liegen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bildrauschen einstellt. Eine moderate Pixelzahl ist darum ein Hinweis auf ein gutes Rauschverhalten und eine gute Detailtreue. Der ISO-Bereich geht von ISO 100 bis 1600. Beeindruckend für eine Digitalkamera ist die überdurchschnittlich kurze Belichtungszeit von 1/3200 Sekunden.
Im Test präsentierte die Canon SX240 HS eine sehr gute Leistung. Die Auflösung fiel bei steigenden ISO-Werten nur schwach ab, selbst ISO 1.600 war noch zu verwenden. Auch der Randabfall war nur moderat. Gute Ergebnisse konnte im Test auch das Rauschverhalten präsentieren. Darunter leiden allerdings die feinen Bilddetails, die durch die Rauschunterdrückung weichgebügelt werden. Das passiert laut eines Tests sogar schon bei ISO 100.
Verzeichnung und Vignettierung (Verzerrte Bilder durch Brennweitenextreme oder angedunkelte Ränder) sind kein Problem. Es kann aber vorkommen, dass in den Randbereichen an Kontrastkanten farbige Säume auftreten, sogenannte chromatische Aberration.

Ausstattung – Full-HD-Video & Filtereffekte
Der Videomodus der Canon PowerShot SX240 HS bietet Full HD, auch mit Zeitlupe oder Miniaturisierungs-Effekt. Dieser Effekt lässt sich natürlich auch auf Fotos anwenden. Der Videomodus gefällt durch gute Farb- und Detailgenauigkeit, zeigt aber hier und da auch unscharfe Konturen. Der Ton vom integrierten Mono-Mikrofon wurde in einem Test als zu leise kritisiert.
Weitere Filter sind unter anderem „Spielzeugkamera“ oder ein Fischaugeneffekt. Langweilig wird es mit der SX240 HS also nicht so schnell. Der Akku hält laut Hersteller ca. 230 Auslösungen durch, gemessen wurden im Test je nach Belastung ca. 140 bis 490 Auslösungen.

Geschwindigkeit – gute Serien
Bei der Serienbildgeschwindigkeit schafft die Canon PowerShot SX240 HS im High-Speed-Modus bis zu 10 Bilder pro Sekunde, und zwar 10 Bilder am Stück. In puncto Auslöseverzögerung liegt die SX240 HS im Weitwinkel ca. bei einer halben Sekunde, was noch im schnappschusstauglichen Bereich liegt. Im Tele kann sich die Dauer bis zum Klick aber auf bis zu eine Sekunde verlängern.

Fazit & Alternativen
Die Canon PowerShot SX240 HS ist durch geringe Größe und riesigen Zoom vor allem für die Reise interessant. Die Bedienung ist auch für Fortgeschrittene interessant und auch die Bildqualität ist in Ordnung, als Zweitkamera ist sie aufgrund des fehlenden RAW-Modus für viele DSLR-Fotografen wahrscheinlich weniger interessant.
Alternativen sind vielleicht die Panasonic Lumix DMC-TZ31, die ebenfalls manuelle Einstellungsmöglichkeiten bietet oder die Olympus SZ-30MR, die nur eine Vollautomatik mitbringt und damit sehr einfach zu bedienen ist.